Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ermorden Sie ihn unauffällig

Ermorden Sie ihn unauffällig

Titel: Ermorden Sie ihn unauffällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Sie, Johnny.«
    »O doch.« Ich lächelte sie
grimmig an. »Ich spiele die Rolle eines Mannes namens Johnny Benares, und Sie
spielen die Rolle eines Mannes namens Judas.«
    »Was?«
    In ihren Augen stand plötzlich
die Angst, sie preßte einen Handrücken gegen die Lippen und zuckte vor mir
zurück. Ich erhob mich aus meinem Sessel und zwang mich zu einem Lächeln.
    »Es tut mir leid, ich hätte das
nicht sagen dürfen«, erklärte ich ihr. »Sie haben ja nichts davon gewußt.«
    Sie nahm die Hand vom Mund.
»Ich verstehe kein Wort.«
    »Max Summer wie Larry wissen,
wer Laura Trivett ist«, sagte ich rauh. »Wenn sie erfahren, daß Sie hier sind,
dann können sie sich denken, daß etwas dahintersteckt —
    und darauf gibt’s nur eine
Antwort: In ihren Reihen muß sich ein Verräter befinden; irgendwie mußte
Midnight es geschafft haben, einen ihrer Spione bei Max unterzubringen. Das
erste, was sie tun werden: überprüfen, wo Sie seit Ihrer Ankunft gewesen sind,
mit wem Sie gesprochen haben — und bei jeder Frage werden sie auf mich stoßen.«
    »O Gott.« Sie zitterte wie
Espenlaub. »Daran habe ich nicht einen Augenblick gedacht.«
    »Mag sein, Laura«, räumte ich
ein, »aber Midnight hat daran gedacht. Ich kenne den Grund dafür noch nicht,
aber jedenfalls braucht sie mich nicht mehr. Ich habe sie zutiefst beleidigt,
als ich ihr neulich abends einen Kinnhaken versetzte, und nun will sie diese
Scharte auswetzen. Ein gewisser Danny Boyd muß verschwinden, und weil’s sich
gerade so schön ergibt — warum soll die Gegenseite nicht Sorge dafür tragen?«
    »So etwas Grauenvolles soll
Midnight geplant haben?« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Das kann ich nicht
glauben.«
    »Es hat ihr nicht einmal etwas
ausgemacht, welche Rolle ihre kleine Schwester bei der Geschichte spielen muß,
nicht wahr?« sagte ich sanft.
    Sie begann leise zu weinen und
hätte jetzt ein bißchen liebevolle Fürsorge benötigt — aber ich war der letzte
Mensch auf der Welt, der dazu fähig gewesen wäre.
    »Morgen früh fahre ich weg«,
schluchzte sie. »Vielleicht erfahren sie dann erst gar nicht, daß ich überhaupt
hier war.«
    »Als Sie in der Stadt nach mir
gesucht haben«, murmelte ich, »haben Sie da irgendwo meinen Namen
fallenlassen?«
    »Nein«, sagte sie mit
Bestimmtheit. »Ich durfte Sie ja noch gar nicht kennen, bevor wir diese Münzen
nicht ausgetauscht hatten.«
    Da hatte sie immerhin recht.
Ich schöpfte wieder Hoffnung — Donavan hatte uns zwar zusammen gesehen, aber
für ihn hatte es wie eine Barbekanntschaft gewirkt, und der Name Laura Trivett
sagte ihm nichts. Aber dann erkannte ich, wie dumm es war zu hoffen, daß sie
nicht dahinterkämen — denn im Gästebuch dieses Hotels stand ja Lauras Name, und
die Angestellten des Hotels hatten über »Miss Trivetts Apartment« und »Getränke
für Miss Trivett« gesprochen.
    »Ich glaube, ich gehe jetzt
lieber, Laura«, sagte ich ruhig.
    Einen Augenblick lang hob sich
ihr tränenüberströmtes Gesicht. »Danny — darf ich Sie jetzt bei Ihrem richtigen
Namen nennen?«
    »Ich habe das Gefühl, Sie sind
am Anfang weltbewegender Ereignisse in Swinburn eingetroffen«, sagte ich und
schmunzelte.
    »Es tut mir unendlich leid, daß
ich — diese Rolle gespielt habe.« Ihr Blick war leer, sie wirkte wie betäubt.
»Wenn ich irgend etwas tun kann, um Ihnen zu helfen — irgendwas. Wenn ich
Larry...«
    »Nein«, sagte ich. »Aber vielen
Dank für das Angebot. Regen Sie sich nicht zu sehr auf, vielleicht kommt alles
noch ins rechte Lot.«
    Ich war fast schon an der Tür,
da fiel mir ein, daß sie mir wenigstens helfen konnte, meine Neugier in einem
Punkt zu befriedigen.
    »Laura?« Ich blickte über die
Schulter zurück. »Was für ein Mann ist eigentlich Louis?«
    »Louis?« Sie verzog das
Gesicht, als ob ihr schon die bloße Erwähnung des Namens zuwider sei. »Ein
grausamer Mann, Danny«, sagte sie zwischen zwei Schneuzern, »grausam und
gräßlich. Ich halte ihn für überaus gefährlich, weil er gleichzeitig auch
raffiniert ist. Ich habe schon mal versucht, Midnight davon zu überzeugen, aber
sie hat mich ausgelacht und gemeint, mit dem werde sie jederzeit fertig, denn
sie könne ihm das entziehen, was ihm am wichtigsten sei — sobald er aus der
Reihe tanze. Ich weiß allerdings nicht, was sie damit meinte.«
    »Er war bei Max und Midnight,
bevor sie sich trennten — und dann beschloß er, bei Ihrer Schwester zu bleiben,
stimmt’s?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Er ist so etwas

Weitere Kostenlose Bücher