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Ermorden Sie ihn unauffällig

Ermorden Sie ihn unauffällig

Titel: Ermorden Sie ihn unauffällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wie ihr
Feldwebel, nicht wahr? Sie erteilt die Befehle, und er sieht zu, daß sie
befolgt werden?«
    »Ja, ich glaube schon.« Sie
schneuzte sich dramatisch. »Wenn Ihnen auf Grund meines Herkommens irgend etwas
zustößt, Danny, dann werde ich nie mehr im Leben mit meiner Schwester reden.«
    »Darüber können Sie sich den
Kopf zerbrechen, wenn es soweit ist, Honey«, sagte ich. »Wie war das, ehe Max
und Midnight Krach bekamen? Wissen Sie, was Louis da getrieben hat?«
    »Max’ rechte Hand war damals
schon Larry. Was Louis tat, weiß ich nicht so genau...«
    Ich seufzte. »Besten Dank,
Laura. Und jetzt will ich wirklich lieber gehen.«
    Ich verließ rasch ihr Apartment
und nahm Kurs auf mein Zimmer. Unterwegs mußte ich an Duke denken — und wie er
es nur fertiggebracht hatte, so lange mit einem nervösen Magen zu leben, selbst
wenn seiner nur halb so schlimm war wie meiner.
    In meinem Zimmer brannte Licht,
aber der Kummer wegen meines nervösen Magenleidens ließ es mich erst bemerken,
als ich die Tür schon geöffnet hatte. Und dann brauchte ich mich schon nicht
mehr nach dem Grund für die Festbeleuchtung zu fragen, denn mein nächtlicher
Besucher strahlte mich bereits an.
    »Du bist aber lange auf Achse,
Johnny«, sagte Larry schüchtern, dann kicherte er plötzlich. »Ich möchte fast
wetten, daß du irgendwo im Hotel eine scharfe Blondine versteckt hast.« Seine
Augen verrieten dabei sehnsuchtsvolle Gedanken.
    »Well...« Ich riß mich zusammen
und lächelte zurück. »Wenn du dich hinter einem Haufen Geld versteckst...«
    »Ein andermal, jetzt geht’s
leider nicht«, sagte er bedauernd. »Wir müssen gleich weg.«
    »Weg? Mitten in der Nacht? Wo,
zum Teufel, fahren wir denn hin?« erkundigte ich mich in angemessen
überraschtem Ton.
    Einen Augenblick lang überlegte
ich, ob es Sinn hatte, weiterhin Johnny Benares zu spielen — wenn sie doch
schon alles wußten und Larry aus diesem Grunde hier war. Ich wollte dem kleinen
Strolch nicht mehr Genugtuung zukommen lassen, als unbedingt nötig war.
    »Es findet eine Sondersitzung
statt«, sagte Larry, dann senkte er unbewußt die Stimme, um den verehrten Namen
auszusprechen. »Mr. Summers erwartet uns schon, also beeilen wir uns lieber.«
    »Das kommt mir mehr wie
Katastrophenalarm vor — Sondersitzung mitten in der Nacht«, knurrte ich.
    »Da fällt mir ein...« Larry
trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Ich hoffe nur, du bist mir
deswegen nicht böse, Johnny, aber während ich warten mußte, habe ich schon
deinen Koffer gepackt und zum Wagen hinunterbringen lassen.«
    »Weshalb?« blökte ich.
    »Du brauchst ohnehin nicht mehr
hierherzukommen.« Er lächelte nervös. »Ich glaube, ein bißchen Abwechslung ist
dir sogar willkommen, nicht wahr?«
    Der menschliche Verstand
schießt in solchen Augenblicken oft seltsam Kobolz. Mir fiel in diesem Moment
nichts anderes ein als die Erkenntnis, daß man die wahre Gewichtigkeit eines
Todesurteils erst dann ganz erfaßt, wenn es einem selbst zugestellt wird. Aber
dann kehrte doch logische Vernunft in mein Gehirn zurück, und ich begann
abzuwägen, was für Chancen ich besaß, wenn ich Larry an den Hals sprang.
    Und all das geschah in einer
knappen Sekunde, derweil Larry mich beobachtete, weiterhin mit diesem nervösen
Lächeln um sein falsches Gebiß.
    »Es macht mir nichts aus«,
sagte ich und hoffte dabei, daß meine Stimme halbwegs normal klang. »Ich hasse
die Packerei sowieso.« Ich wandte mich abrupt zur Tür. »Also, gehen wir?«
    »Nimmst du denn deine Kanone
nicht mit, Johnny?« wisperte er.
    Ich drehte mich ganz langsam
wieder um, und ich schwor mir, wenn das ein Katz-und-Maus-Spiel war, das Larry
sich da ausgedacht hatte, dann würde ich ihm seine greulichen Zähne in den Hals
stopfen und ihn in einen Schrank sperren, bis er daran erstickt war.
    »Kanone?« sagte ich.
    »Ich hätte mir nie erlaubt,
auch deine Waffe einzupacken, Johnny«, sagte er, und auf seinem Gesicht
erschien ein erschrockener Ausdruck. »Ich weiß doch, wie das einem Kollegen
geht. Mir wird schlecht bei dem Gedanken, jemand könne eins meiner Messer auch
nur anfassen.«
    »Yeah«, sagte ich und holte
tief Luft. »Vielen Dank, Larry, so etwas gefällt mir.« Ich ging an ihm vorbei
zur Schreibtischschublade — und rechnete bei jedem Schritt mit seinem
Klappmesser. Aber nichts geschah. Nur die falschen Zähne blitzten wohlwollend,
als ich die Schulterhalfter anlegte und dann die Magnum hineingleiten ließ.
    »Wenn du soweit

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