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Ermorden Sie ihn unauffällig

Ermorden Sie ihn unauffällig

Titel: Ermorden Sie ihn unauffällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gewöhnlich!«
    »Ich will nur herausfinden, an
welcher Stelle Sie in Midnights Plan passen«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Ihr
Wagen stand neulich vor ihrem Haus — wo waren Sie damals?«
    »Wahrscheinlich in meiner
Wohnung. Midnight benutzt den Wagen öfter als ich«, erwiderte sie. »Ist denn
das so wichtig?«
    »Es war in jener Nacht, als der
richtige Johnny Benares zwei Kugeln in den Weg lief«, sagte ich. »Und genau
dasselbe passierte einem von Midnights Knechten — Jud Stone.«
    »Ich — ich weiß nichts von
alldem.« Sie schlug die Augen nieder, als sie das sagte.
    »Wissen Sie, was Midnight mir
für diesen Auftrag bezahlt?«
    »Es interessiert mich nicht im
geringsten«, zischte sie.
    »Fünftausend Dollar«, sagte
ich. »Und weitere fünftausend nach Ende der Aktion.«
    »Na und?« Sie sah mich wieder
an, halb trotzig, halb verängstigt.
    »Laura«, sagte ich und
lächelte, »Sie sind ein überaus attraktives Mädchen, aber was Midnights
Geschäfte betrifft, sind Sie eine blutige Anfängerin. Habe ich recht?«
    Ihre zitternden Lippen formten
eine Schmollschnute. »Ich finde es roh und ekelhaft von Ihnen, so etwas zu
sagen.«
    »Aber dies ist das erstemal,
daß Sie einen geschäftlichen Auftrag für sie erledigen?«
    »Irgendwann hat jeder mal
angefangen, oder?«
    »Aber doch nicht so«, murmelte
ich. »Hat sie noch jemand mit Ihnen hierhergeschickt?«
    »Natürlich nicht. Sie traut mir
durchaus zu, daß ich allein zurechtkomme.«
    Ich schloß ein paar Sekunden
verzweifelt die Augen, dann zwang ich mich, sie wieder zu öffnen. »Sie sagten
vorhin, Midnight sei der wundervollste Mensch. Wie meinten Sie das?«
    »Well...« Sie zuckte hilflos
die Schultern. »Sie ist eben wundervoll, ganz einfach wundervoll.«
    Ich musterte sie nachdenklich.
Der Teufel sollte mich holen, wenn dieses schöne Kind, aber...
    »Sind Sie in Midnight verliebt
— oder so?« meinte ich unbehaglich.
    »Was?« Sie starrte mich
bestürzt an. »Verliebt in Midnight? In meine große Schwester?«
    »Natürlich nicht«, stotterte
ich verlegen. »Wie kommen Sie bloß auf so eine verrückte Idee? Ich wußte nicht,
daß Midnight eine jüngere Schwester hat — aber Sie wohnen ja auch nicht bei
ihr, deshalb wohl.« Ich schwatzte drauflos, um meinen Fauxpas zu überspielen.
»Sagten Sie, Sie hätten eine eigene Wohnung?«
    »In Murray Hill«, sagte sie,
und ihre Züge hellten sich wieder auf. »Es gefällt mir dort gut, aber Midnight fehlt
mir doch sehr. Als Max und sie sich trennten, meinte Midnight, eine eigene
Wohnung sei besser für mich.« Sie schüttelte langsam den Kopf. »Es war ein
schwerer Fehler, Max paßte so gut zu ihr. Ich hatte ihn sehr gern, er
behandelte mich stets wie eine Erwachsene, verstehen Sie?«
    »Ja sicher«, sagte ich, aber
meine Gedanken waren ganz woanders. Sie machten Überstunden, um herauszufinden,
wieso Midnight ihre kleine Schwester in einer Sache losschickte, für die
eigentlich ein Mann am Platz gewesen wäre.
    »Ich gebe Larry, diesem
hinterlistigen kleinen Kriecher, die Schuld an allem.«
    Ich registrierte im
Unterbewußtsein, daß Laura noch immer auf mich einredete, und zwang mich, ihr
zuzuhören.
    »Bei ihm stimmt es nicht ganz,
davon bin ich überzeugt«, erklärte sie eifrig. »Er war immer eifersüchtig auf
Midnight — er dachte wohl, sie gefährde seine Stellung bei Max. Das war
natürlich albern, aber mit Larry konnte man noch nie vernünftig reden. Und wie
er immer im Haus herumgeisterte, man war nie und nirgends sicher, daß er nicht
plötzlich neben einem auftauchte. Mich konnte er auch nicht leiden, ich hatte
ihn mal erwischt, als er mir heimlich beim Anziehen zuschaute. Ich wollte es
Max sagen, aber der Wicht fing an zu heulen, fiel vor mir auf die Knie und
bettelte. Schließlich habe ich Max wirklich nichts gesagt, aber seitdem hat
Larry mich immer gehaßt. Ich nehme an, daß er sich so gekränkt und erniedrigt
fühlte, weil ich ihn heulen und betteln gesehen habe?«
    Sie redete und redete — und
merkte gar nicht, daß gerade der Himmel eingestürzt war, auch für sie.
    »Johnny?«
    Ich sah auf und erkannte, daß
sie mich bestürzt und forschend musterte.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?«
fragte sie hastig. »Sie sehen auf einmal so bedrückt aus.«
    »Meine liebe Laura«, sagte ich
sanft. »Hat Midnight Ihnen gesagt, unter welchem Namen Sie hier auftreten
sollen?«
    »Unter meinem eigenen,
natürlich.« Sie blinzelte begriffsstutzig. »Ich spiele doch nicht die Rolle
eines anderen — wie

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