Ernährung im Sport
Ausdauerleistungsfähigkeit haben eine hohe Außentemperatur und der Sauerstoffmangel in mittleren Höhen.
4.1 Höhentraining
Mit zunehmender Höhe nimmt der Luftdruck ab. Dadurch sinkt der Sauerstoffpartialdruck in der Atemluft. Nur durch forcierte Atmung kann genügend Sauerstoff aufgenommen werden. Der Sauerstoffmangel führt zu einem höheren Belastungsreiz, der für bestimmte Sportarten und besonders von Ausdauersportlern gezielt genutzt wird. Das Höhentraining wird immer häufiger Bestandteil des Leistungstrainings. Argumente dafür liefern die auffallenden Erfolge afrikanischer Langstreckenläufer, die in mittleren Höhen wohnen und trainieren und ihre Rekorde im Flachland erbringen. Vom Marathonweltrekordler H. Gebrselassie (ETH), der 2008 in Berlin 2:03:59 h lief, wird berichtet, dass er in 3.000 m Höhe trainiere.
Das Höhentraining ist eine international bewährte Vorbereitungsvariante auf sportliche Leistungshöhepunkte. In Höhen von 2.000-2.500 m nehmen die Ausdauerleistungen ab. Bei Belastungen von 10-130 min Dauer beträgt in mittleren Höhen der Leistungsrückgang im Wettkampf 2-8%. Um die Leistungsabnahme bei Höhenwettkämpfen abzuschwächen, ist in den Ausdauersportarten ein vorheriges Höhentraining notwendig. Das Höhentraining bringt durch Erhöhung der aeroben Leistungsfähigkeit Vorteile für Flachlandleistungen.
Das Höhentraining beginnt ab 1.700 m und wird derzeit in den meisten Sportarten nicht höher als bis 3.200 m ausgeführt. Spitzenathleten in den Ausdauersportarten empfinden Höhen von 1.700-2.000 m im GA 1-Training kaum als störend.
Beim Höhentraining steigt in der Ernährung der Bedarf an Kohlenhydraten. Der erhöhte Kohlenhydratbedarf beruht im Höhentraining auf einer Stoffwechselumstellung. Bei der Verbrennung von Fettsäuren werden 10% mehr Sauerstoff benötigt, demnach ist es für den Stoffwechsel leichter, Kohlenhydrate zu verbrennen. Neben der Abnahme des Sauerstoffpartialdrucks gibt es noch weitere physikalische Einflüsse im Höhentraining ( Tab. 1/4.1) .
Tab. 1/4.1: Physikalische Einflussfaktoren beim Höhentraining
Einflussfaktoren
Auswirkung
Sauerstoffpartialdruck (pO 2 )
Nimmt in Atemluft mit abnehmendem Luftdruck exponentiell ab (in 2.200 m sind 24% und in 3.000 m 33% weniger Sauerstoffdruck in der Atemluft). Der O 2 -Gehalt in der Luft bleibt aber unverändert!
Die Ausdauerleistungsfähigkeit sinkt mit zunehmender Höhe. Höhere Atemfrequenz zur Sicherung der O 2 -Versorgung.
Schwerkraft
Die Erdbeschleunigung nimmt je 1.000 m Höhe um 0,3 cm * s 2 ab. Bei 2.000-3.000 m Höhe kommt es zu einer Gewichtsentlastung von 0,1%.
Luftwiderstand
Mit zunehmender Höhe nimmt die Luftdichte ab; die Verminderung beträgt auf 1.800 m Höhe 20%, auf 2.500 m Höhe 26% und auf 3.000 m Höhe 31%. Objektiv ist auf 3.000 m Höhe eine energetische Entlastung beim 5.000-m-Lauf von ~ 3,4% und im Straßenradfahren von ~ 28% messbar.
Temperatur
Abnahme der Temperatur um 1° C je 150 m Höhe, Trainingstemperatur stets kühler als im Flachland.
Strahlung
Zunahme der ultravioletten (UV) Strahlung und auch der kosmischen Strahlung; UV-Strahlung nimmt je 1.000 m um 35% zu; Hautschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor notwendig.
Im Stoffwechsel werden die sauerstoffreicheren Kohlenhydrate gegenüber den sauerstoffärmeren Fettsäuren energetisch bevorzugt. Eine höhere Kohlenhydratverbrennung spart Sauerstoff. Die Belastung ist im Höhentraining (~ 2.300 m) überwiegend aerob. Die Intensität wird im aeroben Basistraining der Ausdauersportler um etwa 5-10% vermindert. Bei 4 m/s Laufgeschwindigkeit würde dies 0,4 m/s bedeuten. Geschieht keine Belastungsverminderung, dann kann die vorgegebene Geschwindigkeit nur durch Zuschaltung der Glykolyse eingehalten werden; das bedeutet 1-3 mmol/l mehr Laktat. Die anteilig höhere Verbrennung von Kohlenhydraten und die Zuschaltung der Glykolyse führen zu einer vorzeitigen Erschöpfung der Glykogenspeicher beim Höhentraining. Um das zu verhindern, wird, wie bereits angeführt, deutlich „langsamer“ trainiert. Von den Ausdauersportarten müssen die Läufer ihre Belastungsintensität (Laufgeschwindigkeit) am deutlichsten zurücknehmen, um ihre Belastbarkeit im gesamten Höhenlehrgang zu sichern.
Das Höhentraining führt im Endeffekt zur Zunahme der aeroben Kapazität der Athleten. Am wirksamsten sind wiederholte Höhenaufenthalte, die sogenannten „Höhenketten “ (FUCHS & REIß, 1990). Hierbei erfolgen 4-6 Höhenaufenthalte im Trainingsjahr,
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