Ernährung im Sport
d. h., es hat eine antioxidative Wirkung .
In zahlreichen Industrieländern wird die Zufuhr von Coenzym Q 10 in Mengen von 10-30 mg/Tag als normale Nahrungsergänzung angesehen. Einseitige Ernährung, Fastenkuren und Erkrankungen können zur Unterversorgung führen. Bei hoher Belastung des antioxidativen Potenzials kann Coenzym Q 10 die Regeneration des oxidierten Vitamin E fördern (KAGAN et al., 1996). Eine zusätzliche oder gesteigerte Supplementation mit Coenzym Q 10 erhöht nicht die sportliche Leistungsfähigkeit (WILLIAMS, 1986; LAAKSONEN et al., 1995). Insgesamt gibt es um den Einsatz des Coenzyms Q 10 im Leistungssport widersprüchliche Auffassungen. Mehrwöchige Aufnahmen von 70-150 mg/Tag beeinflussten die Lipidperoxidation und die bei der Leistungsdiagnostik üblichen physiologischen Messgrößen nicht. Eine hoch dosierte Zufuhr ist unschädlich.
8.4 Taurin
Taurin ist eine aminosäurenähnliche Verbindung und entsteht beim Abbau der schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin als 2-Aminoethansulfonsäure. Taurin ist an der Erregungsübertragung im Zentralnervensystem beteiligt und wird deshalb auch den Neurotransmittern und Neuromodulatoren zugeordnet. Bei der Proteinsynthese spielt Taurin keine Rolle. Auf Grund seiner hydrophilen Eigenschaften zieht es Wasser an und wirkt auf den Flüssigkeitshaushalt der Zelle stabilisierend. Das Aminosäurenabbauprodukt Taurin hat nach der Aminosäure Glutamin im Pool der freien Aminosäuren die zweithöchste Konzentration. Daraus ist seine Bedeutung für den Zellflüssigkeitshaushalt abzuleiten.
Taurin kommt reichlich im Fleischextrakt, Fleisch und Fisch vor.
Im Leistungssport wenden die Kraftsportler Taurin an, um durch die Sicherung des zellulären Flüssigkeitshaushalts die Proteinsynthese zu optimieren. Taurin hat eine antioxidative Wirkung und übt damit einen Zellschutz aus. Die Wirkung des Taurins als Transmitter im Nervensystem wird besonders in Japan ausgenutzt, indem Taurin als Antistressmittel großzügig zur Anwendung kommt. Im Designergetränk „Red Bull“ ® ist viel Taurin enthalten (4 g/l oder 1 g in der 250 ml Dose). Die Aufnahme von 1 g Taurin erhöht das Schlagvolumen des Herzens um 20% (BAUM & WEIß, 2001). Nach Ausdauerbelastungen (11,4 km Schwimmen) stieg die Taurinkonzentration um 64% signifikant an (s. Tab. 2/8.1 ).
Taurin im Leistungssport
Zur Sicherung des Flüssigkeitshaushalts in den belasteten Muskelzellen nehmen Kraftsportler regelmäßig Taurin auf. Die Dosierung beträgt, auf den Tag verteilt, 2-5 g. Übersteigt die Einzeldosis 3 g, können Durchfälle auftreten. Auch im Ausdauersport kommt Taurin zunehmend zum Einsatz, weil der dämpfende Effekt auf das Herz-Kreislauf-System ausgenutzt wird und ein Schutz vor Dehydratation erwartet wird. Die gleichzeitige Aufnahme von Glutamin unterstützt die Wirkung von Taurin auf den intrazellulären Flüssigkeitshaushalt. Unabhängig vom Sport, wird Taurin in der Behandlung von Herzinsuffizienz, Hepatitis, Alkoholpsychosen u. a. eingesetzt.
8.5 Coffein
Das Coffein ist ein Wirkstoff in Kaffee, Tee, Kakao, Guarana, Coca-Cola ® und Designergetränken.
Die Wirksubstanz Coffein, ein Trimethylxanthin , wird aus der Kaffeekirsche, den Teeblättern, dem Samen der Colapflanze und der Urwaldfrucht Guarana gewonnen. Aus den Blättern des Baumes Iflex Paraguariensis (Latein- und Südamerika) wird das Anregungsmittel Mate gewonnen. Das Matein ist eine dem Coffein ähnliche, anregend wirkende Wirksubstanz. Mate stimuliert das Zentralnervensystem und erhöht die Reaktionsfähigkeit. Coffein gilt seit 2004 nicht mehr als Dopingsubstanz.
Der Gehalt an Coffein ist in den einzelnen Genussmitteln unterschiedlich und hat im Leistungssport praktische Bedeutung ( Tab. 1/8.5 ). Bei Überschreiten einer bestimmten Menge an Coffein im Urin (> 12 μg/ml Urin) wird die Aufnahme nicht mehr als Dopingvergehen geahndet (Abb. 1/8.5 ). Vor einem Wettkampf kann daher ein Athlet über vier Tassen Kaffee trinken, falls er die Aktivierung des Zentralnervensystems für sich als vorteilhaft sieht und er diese Dosis verträgt. Auch bei der Aufnahme von Designergetränken , wie z. B. Red Bull ® , muss der Athlet keine Grenzen einhalten. Die in Deutschland hergestellten Produkte von Red Bull ® enthalten in 1.000 ml (vier 250-ml-Dosen) 320 mg Coffein, d. h. die Menge von 80 mg Coffein in einer 250-ml-Dose. Das ist die zugelassene Obergrenze nach dem deutschen Lebensmittelgesetz (§ 47a). In Österreich kann die
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