Erntemord
einem Nicken.
„Sie sind Wiccaner und betreiben einen Shop, der sich auf magisches Zubehör spezialisiert hat“, erklärte Rowenna.
Die Llewellyns sahen gerade fort, und Joe verdrehte wieder die Augen. So viel zu Rowennas Behauptung, dass Joe alle Religionen und jeden Menschen gleichermaßen respektierte. Immerhin schienen sie in dieser Sache auf der gleichen Seite zu stehen. Gut. Er würde es brauchen können.
„Ach, Rowenna, wir sind so froh, dass du zu Hause bist.“ Eve drückte Rowennas Hände, während sie zu Jeremy hinübersah. Es lag eine Frage in ihren Augen, auch wenn sie ganz beiläufig tat. „Und du hast einen Freund mitgebracht.“
„Jeremy ist ein privater Ermittler und arbeitet für Brad Johnstone“, sagte Joe kurz.
„Tatsächlich?“ Adam sah Jeremy mit neuem Interesse an. „Furchtbare Sache. Sie waren an dem Tag in unserem Laden. Sie schienen ein wirklich nettes Paar zu sein. Ich kann nicht glauben, dass er ihr etwas angetan hat.“ Als ob er seinen Worten Nachdruck verleihen wollte, blies er sein Kaugummi auf.
„Ich kann nicht glauben, dass die Leute das überhaupt nur denken.“ Als Jeremy sich die Worte sagen hörte, wusste er, wie dumm sie waren. Natürlich war es zu glauben, es war sogar Standard. In Fällen wie diesen war es unbedingt erforderlich, zuerst den Ehemann unter die Lupe zu nehmen.
Joe sah ihn leicht amüsiert an, offensichtlich froh, dass er so schnell eine Schwäche offenbart hatte.
„Sie ermitteln auch in dem Fall?“, fragte Adam.
Jeremy nickte.
„Dann haben Sie nichts gefunden, Joe?“, fragte Eve traurig.
„Ich bin froh, dass Brad einen Freund auf seiner Seite hat“, sagte Adam, als Joe nicht antwortete, und betrachtete den alten Mann, als fürchtete er, sie hätten ihn verletzt.
Joe nahm ihm diese Sorge. „Ich bin ein alter Cop, also habe ich nichts gegen Hilfe. Wenn Mr Flynn irgendwelcheHinweise findet, die bei der Aufklärung dieses Falles helfen, werde ich mehr als dankbar sein.“
Merkwürdigerweise hatte Jeremy den Eindruck, dass er das genau so meinte. Er fand es nicht leicht, aus dem Mann schlau zu werden. Fast hätte er überhört, dass Joe leise und wie zu sich selbst sagte. „Und Ro ist jetzt zu Hause.“
Jeremy blickte auf die Uhr. Es war an der Zeit, sich mit Brad zu treffen. „Sie müssen mich entschuldigen, aber ich habe einen Termin drüben in der Bar des Hawthorne Hotels. Es war nett, Sie kennenzulernen“, sagte er zu den Llewellyns. „Wir werden uns sicher noch sehen.“ Er wollte nach der Brieftasche greifen.
„Hey, lassen Sie. Ich kann es mir leisten, Sie zu seinem Bier einzuladen“, sagte Joe.
„Nun, dann danke. Vielen Dank.“
„Und wir sehen uns auch“, versicherte Joe ihm.
„Dessen bin ich sicher“, entgegnete Jeremy trocken. „Rowenna …“
„Ich muss meine Sachen aus deinem Auto holen“, erinnerte sie ihn.
Er schüttelte den Kopf. „Wenn es dir recht ist, komme ich in einer Stunde oder so zurück und hole dich ab, um dich zu dir zu fahren. Ich würde gern sehen, wo du wohnst, und mir die Gegend von jemandem zeigen lassen, der sie gut kennt.“
„Ich kann Rowenna nach Hause bringen“, sagte Joe.
„Ich bin sicher, dass Sie das können, aber wenn es Rowenna nichts ausmacht …?“
Sie musterte ihn, wie er registrierte, mit leichtem Stirnrunzeln. War es nur ein One-Night-Stand gewesen? Er glaubte es nicht. Nicht mit ihr. Er war sicher, dass er sie richtig gelesen hatte. Zweifellos hatte sie Verabredungen gehabt, hatte sich in all den Jahren mit Männern getroffen, doch sie hatte sie nie an sich herangelassen, sie ihr nie nahekommen lassen.
Rowenna schenkte ihm ein kurzes Lächeln und wandtesich dann an Joe. „Es wird wirklich das Einfachste sein, wenn Jeremy mich fährt. Auf die Art müssen wir mein Gepäck nicht hin und her laden.“
„Wo werden Sie denn hier in der Stadt wohnen?“, fragte Joe Jeremy geradeheraus.
„Ich habe ein altes Haus drüben in der Essex gemietet“, erwiderte er und rief sich in Erinnerung, dass der alte Mann viel durchgemacht hatte. Insofern war es kein Wunder, dass er Rowenna beschützte. Herrje, er wollte es sich nicht einmal vorstellen, wie es war, einen Sohn zu verlieren. Eltern sollten ihre Kinder nicht überleben. Söhne sollten ihre Väter begraben, nicht umgekehrt.
„Ich komme nach dem Essen rüber“, sagte Rowenna.
„Ich begleite sie“, versprach Joe.
„Okay, dann bis später.“
Als Jeremy hinausging, war er sich bewusst, dass ihm allehinterhersahen,
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