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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Minuten. Ich bin nicht sicher. Ich habe gelesen.“
    „Hast du uns nicht reinkommen sehen?“
    Rowenna log nicht – jedenfalls nicht richtig. Sie sagte: „Ich war wirklich in diese Geschichte vertieft.“
    „Nun, willst du uns nicht Gesellschaft leisten? Nimm deinen Kaffee, gib der Kellnerin Bescheid und komm zu uns rüber.“
    „Sicher, mache ich gerne“, sagte Rowenna, die sowieso keine andere Wahl hatte.
    Sie versuchte ihr Unbehagen, dass sie Zeugin ihres Streits geworden war, vor ihrer Freundin zu verbergen, als sie ihr zum Tisch folgte.
    „Hallo, Ro“, sagte Adam und erhob sich.
    „Adam“, begrüßte sie ihn und ließ sich von ihm auf die Wange küssen, während die Kellnerin ihr Essen brachte.
    „Was liest du da?“, fragte er, als er die Zeitschrift unter ihrem Arm erblickte.
    „Einen Artikel über Hammond Castle. Wusstet ihr, dass es dort spukt?“, fragte sie.
    „Natürlich spukt es dort“, sagte Eve.
    „Er hat mit Leichen experimentiert, weißt du“, fügte Adam hinzu.
    „Vergiss das“, sagte Eve grimmig. „Wir haben jetzt unsere eigene Leiche, die uns beschäftigt.“
    „Sie ist nicht unsere Leiche“, sagte Adam gereizt.
    Eve starrte Rowenna an. „Ich kann nicht glauben, dass du sie gefunden hast“, sagte sie entsetzt.
    Großartig. Die Neuigkeiten hatten sich also verbreitet. Rowenna fragte sich, ob das von nun an alles war, was die Leute dachten, wenn sie sie sahen: Dort ist die Frau, die die Leiche im Maisfeld gefunden hat.
    „Woher weißt du, dass ich sie gefunden habe?“, fragte sie.
    „Guckst du kein Fernsehen?“, gab Eve zurück.
    „Oder liest du nicht die Zeitung?“, fügte Adam hinzu.
    „Oder das kleine Ding namens Internet?“, sagte Eve.
    „Ach“, erwiderte Rowenna nur.
    „Es muss schrecklich gewesen sein“, sagte Eve.
    „Das war es“, stimmte Rowenna zu.
    Adam beugte sich zu ihr vor und fragte leise: „Hat er sie wirklich an einen Pfahl gebunden und sie dort draußen im Maisfeld gelassen?“
    Rowenna blickte auf ihr Omelette und schob den Teller beiseite. Ihr Appetit war wie weggeblasen.
    „Ja“, bestätigte sie ausdruckslos.
    „Glaubst du wirklich, dass es eine Art Ritualmord war?“, fragte Adam.
    Rowenna schüttelte den Kopf. „Es sah eher nach einem kranken Irren aus, der eine Frau brutal umgebracht hat“, sagte sie. „Hört zu, Leute, das war keine besonders schöne Erfahrung, also wenn es euch nichts ausmacht …“
    „Tut mir leid“, entschuldigte sich Adam rasch.
    „Ich hoffe nur, dass dieser Verrückte nicht Mary Johnstone hat“, sagte Eve düster und blickte Rowenna direkt an.
    Hörte ich da eine gewisse Schärfe in ihrer Stimme? fragte sich Rowenna. Oder bilde ich mir die Dinge nur ein, weil ich noch immer aufgewühlt bin von gestern?
    Adams Hände lagen auf dem Tisch, angespannt und verknotet. „Wollen wir es hoffen“, stimmte er leise zu. Doch er war nervös. Die Schlagader an seinem Hals pulsierte.
    „Ist irgendwas nicht in Ordnung?“, fragte Rowenna.
    „Nicht in Ordnung?“, wiederholte Adam verständnislos und fragte dann. „Wo ist dein Freund?“
    „Jeremy?“, erwiderte Rowenna.
    „Hast du sonst noch einen Freund mit nach Hause gebracht?“, fragte Eve neckisch.
    „Er ist … unterwegs. Er ist hier, um Brad zu helfen. Sie waren mal Partner“, erwiderte Rowenna.
    „Brad ist noch immer Taucher bei der Polizei von Jax“, sagte Adam. „Wir haben uns ein wenig unterhalten“, erklärte er Rowenna. „Ich mochte ihn.“
    „Und seine Frau“, sagte Eve mit leicht giftigem Unterton.
     „Ich hoffe, sie finden sie. Sie war schön und wirklich sehr nett. Man sah jedem ihrer Schritte an, dass sie Tänzerin war“, sagt Adam, der die überraschende und fast unverhohlene Eifersucht seiner Frau ignorierte.
    „Tänzerin ist “, sagte Rowenna.
    „Ist“, korrigierte sich Adam. „Selbstverständlich.“
    „Glaubst du wirklich, es besteht Hoffnung, dass sie noch lebt?“, fragte Eve, und ihre Besorgnis klang echt.
    Eve mochte eifersüchtig sein auf die Frau, dachte Rowenna,doch sie würde ihr niemals etwas Schlechtes wünschen.
    „Ich glaube aus tiefstem Herzen, dass sie am Leben ist“, sagte Rowenna.
    „Intuition?“, fragte Adam.
    Rowenna zuckte die Achseln.
    „Deine Intuition ist gut“, sagte Eve. „Was hast du eigentlich heute in der Stadt vor? Du bist ja ziemlich früh reingekommen.“
    Rowenna erklärte nicht, warum sie so früh da war. Es war ihr egal, ob die anderen wussten, dass sie mit Jeremy Flynn schlief –

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