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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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aber sie wollte die Nachricht auch nicht ausposaunen. „Ich will einige Sachen nachsehen. Aber bis die Bücherei öffnet, werde ich ein wenig spazieren gehen.“ Sie erhob sich. „Ich sehe euch später. Ich komm nachher mal in eurem Laden vorbei, um mir was zum Anziehen zu kaufen.“
    „Du hast dein Frühstück nicht gegessen“, sagte Adam. Nein, das hatte sie nicht. Doch wenn sie ihnen erklä renwürde, warum, würden die beiden sich nur schlecht fühlen. Also griff sie zu einer Notlüge.
    „Ich schätze, ich war einfach nicht hungrig. Kein Grund zur Sorge, wenn es in dieser Stadt eines gibt, dann ausreichend Cafés, in denen ich etwas zu essen bekommen kann“, sagte sie. Sie winkte noch einmal und ging zum Tresen, um ihr Frühstück und auch die Rechnung ihrer Freunde zu bezahlen. Dann verließ sie das Lokal.
    Die Sonne stand inzwischen höher, und die Luft war kühl und klar. Es war ein schöner Tag.
    Sie ging in Richtung des Peabody Essex Museums, von dem sie wusste, dass es geöffnet hatte, und verbrachte einige Zeit damit, in der Geschichte der Stadt zu stöbern. Im Lesesaal gab es genügend Bücher über die Vergangenheit, aber sie wurde ruhelos, als sie nicht fand, was sie suchte – obwohl sie selber nicht genau wusste, was das war. Sie verließ das Museum und holte sich einen Kaffee in einem örtlichen Coffeeshop.Dann schlenderte sie ziellos herum. Ihre Gedanken wanderten zu dem Artikel über Hammond Castle und von dort zu der Spuk-Vergangenheit der ganzen Gegend.
    Die Legende vom Schnitter.
    War da irgendetwas Wahres dran?
    Sie war nicht sicher, ob sie das wissen wollte.
    Rowenna entschied, als Nächstes ins Eastern Massachusetts Museum of History zu gehen, ein kleines Privatmuseum, das im Ort einfach als Historisches Museum bekannt war.
    Sie eilte den Gehweg entlang und bog in die Straße ein, in der sich das Museum befand. Sobald sie um die Ecke war, erblickte sie das große Plakat, auf dem stand: Geschichte! Nur Geschichte, und sonst nichts!
    Merkwürdigerweise gehörte das Museum Geschäftsmännern aus einem anderen Bundesstaat, doch ihr Freund Daniel war der Manager und hatte sein Personal aus Vollzeit- und Teilzeitmitarbeitern zusammengestellt, die die Gegend ebenso kannten und liebten wie ihre Geschichte und Legenden.
    Enttäuscht stellte sie fest, dass Daniel keinen Dienst hatte, doch June Eagle war da, eine Studentin vom Salem College. Sie saß hinter dem Empfangstresen und las eine Zeitschrift.
    „Hallo, Rowenna, ich hörte, dass du wieder daheim bist.“ June legte ihr Klatschmagazin weg und stand auf. Sie ging um den Tresen herum, um Rowenna zur Begrüßung zu umarmen. Ihre Augen funkelten. „Ich habe gehört, dass du dieses Jahr die Erntekönigin bist.“
    „Die Belohnung dafür, dass man hier geboren wurde“, sagte Rowenna, die die Umarmung erwiderte.
    „Ich glaube, es ist mehr als das. Ich glaube, du bist wirklich unsere Königin“, neckte June. „Was führt dich her?“, fragte sie. Dann verblasste ihr Lächeln. „Oh. Es geht um die Leiche im Maisfeld, oder? Es tut mir so leid, dass du sie gefunden hast. Ich kann kaum glauben, dass so etwas in dieser Gegend geschieht. Ich meine, in der Nähe von Boston vielleicht, aber hier …?“
    „Es gibt keine Maisfelder, die näher an Boston liegen“, sagte Rowenna.
    „Stimmt. Aber es macht mir Angst.“ June schauderte. „Also … womit kann ich dir helfen?“
    „Ich möchte einige der alten Legenden überprüfen – vor allem die vom Schnitter“, entgegnete Rowenna.
    „Okay. Warte einen Moment, und ich hole dir den Schlüssel zur Bibliothek“, sagte June.
    Rowenna fühlte sich geehrt. Nur wenigen Privilegierten wurden die Schlüssel zur Bibliothek ausgehändigt.
    June griff in eine Schublade und fand den Schlüssel, den sie Rowenna übergab. „Ruf mich an, wenn du irgendetwas brauchst“, sagte sie. „Morgens ist es zu dieser Jahreszeit ziemlich ruhig. Die Leute kommen offenbar lieber nachmittags. Wie auch immer, ich sollte für meinen Kurs über Literatur des Altertums lernen, aber ich habe keine Lust. Ich bin einfach hier und stürze mich in die neuesten Heldentaten von Britney und Brangelina.“
    „Na, dann los“, sagte Rowenna und machte sich auf in Richtung Bibliothek.
    Wie in so vielen kleinen Museen wurden die unterschiedlichen Abteilungen durch halbhohe Wände und schwere Vorhänge voneinander abgetrennt. Die Bibliothek befand sich im hinteren Teil des Gebäudes. Rowenna erfreute sich auf dem Weg dorthin an den

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