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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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denke nicht. Sie hieß
    Dinah Green. Sie war aus Boston.“
    Sie konnte Eve vor Erleichterung laut ausatmen hören. „Den Namen habe ich nie gehört“, sagte sie.
    „Ich bin sicher, dass die Polizei bald mit einem Bild hier ist, um zu überprüfen, ob sie hier im Laden war“, sagte Rowenna. Sie dachte eine Sekunde nach und grinste dann. „Wartet. Ich weiß , dass die Polizei – und vermutlich auch Jeremy – bald mit einem Bild hier ist.“
    „Ich weiß, dass er sich in dieser Sache sehr engagiert, weil Brad sein Freund ist“, sagte Eve. „Aber es ist doch noch immer möglich, dass der Mord und Mary Johnstones Verschwindennichts miteinander zu tun haben, oder?“
    „Es ist möglich. Ich hoffe sogar, dass sie nichts miteinander zu tun haben“, erwiderte Rowenna.
    „Ich muss zurück“, sagte Daniel mit einem Blick auf die Uhr. „Ich mache mir Sorgen, dass ich den Leseraum nicht abgeschlossen habe.“
    Er klang so ernst, dass Rowenna sich abwandte, um ihr Grinsen zu verbergen. Sie glaubte nicht, dass es besonders viele Menschen gab, die jeden Morgen Pläne schmiedeten, wie sie in seinen Leseraum gelangen könnten. „Okay. Gib mir noch zwei Sekunden. Ich möchte nur etwas anderes zum Anziehen kaufen. Ich muss aus diesen dreckigen Jeans raus.“
    Das waren die richtigen Worte. Eve drehte förmlich auf und verpasste ihr ein völlig neues Outfit. Rowenna war nicht sicher, dass BH und Höschen mit den aufgedruckten Totenschädeln ihren Geschmack trafen, doch sie waren bequem und hochwertig, und sie konnte nicht wählerisch sein. Sie suchte sich noch ein weiteres UnterwäscheSet aus – dieses war mit Engeln bedruckt –, falls sie auch heute Nacht nicht nach Hause fahren sollte.
    Schließlich gingen sie und Daniel zum Museum, um die Sicherheit der Bücher zu überprüfen.
    Zum Glück machte es ihm nichts aus, wenn sie ein Lesezeichen an den Stellen einlegte, die sie der Polizei und Jeremy vorlegen wollte.
    Sie las gerade über den dritten berüchtigten Mörder aus der Ausstellung, als Joe eintraf. Er plauderte eine Minute mit Daniel, doch es war klar, dass er unter Zeitdruck stand. Als er Rowenna bat, mit ihm hinauszugehen, warf sie Daniel rasch einen entschuldigenden Blick zu und folgte Joe.
    „Irgendwas Interessantes in all diesen alten Büchern gefunden?“, fragte Joe.
    „Da könnte etwas sein“, sagte sie und erklärte rasch, worauf sie gestoßen war.
    „Was hältst du von Brad Johnstones Behauptung, er habe Maisfelder in der Kristallkugel gesehen? Macht er zu viel Wirbel um diesen Damien?“
    Sie hielt inne. Leute gingen vorbei, betrachteten die Schaufenster und genossen den Tag. Sie blickte Joe direkt in die Augen, atmete tief ein und fing an. „Ich habe Träume von Maisfeldern. Es fing direkt vor Halloween an. Ich sehe sie so wie damals, als ich klein war, vor vielleicht zwanzig Jahren. Erinnerst du dich, als die Stadt noch Wettbewerbe für die beste Vogelscheuche veranstaltete? Eric Rolfe bastelte immer die gruseligste. In meinem Traum nähere ich mich einer seiner Vogelscheuchen, aber ich weiß, dass es keine Vogelscheuche sein wird, sondern dass sie real sein wird. Und wenn ich dort ankomme, ist es eine verfaulende Leiche, so wie … so wie die, die ich gefunden habe.“
    Er blickte sie beeindruckt an.
    „Du hast nicht zufällig geträumt, wie der Mörder aussah, oder?“, fragte er. Sein Tonfall war trocken, doch es schwang eine merkwürdige Hoffnung darin.
    „Ach komm, Joe, wenn ich irgendeine Ahnung hätte, hätte ich es dir sofort erzählt.“
    „Ja, ich weiß“, sagte er müde.
    „Ich weiß nicht, warum, aber ich habe das Gefühl, dass es wichtig ist, sich über die Vergangenheit zu informieren. Ich meine jenseits des Offensichtlichen – dass jemand Dinge nachspielt, die zuvor geschehen sind.“
    „Wir müssen zurück zu dem Feld“, sagte er.
    „Wir?“, fragte sie argwöhnisch.
    „Die Leute von der Spurensicherung haben alles durchkämmt. Harold und sein Laborpersonal haben alles gefunden, was die Leiche und ihre Kleidung uns sagen können. Außer einigen Krähenfedern haben wir nichts, und ich kann schwerlich eine Krähe verhaften.“ Joe klang genervt. „Ich habe eine Art Verdächtigen, einen Typ namens Damien. Natürlich hatihn niemand in der Nähe des Friedhofs bemerkt, niemand sah ihn in die Stadt kommen oder wieder gehen, ganz zu schweigen davon, dass niemand weiß, wer zum Teufel er eigentlich ist und wo man ihn finden kann. Immerhin wissen wir jetzt, wer das Opfer ist.

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