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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Pilgerväter. Herrje, diese Typen waren vielleicht verkorkst.“ Er zuckte die Achseln und grinste. „Aber sie hinterließen einiges, was einem Künstler als ideale Grundlage dient.“
    „Wie Ihre Masken? Wo bekommen Sie die Bilder her, nach denen Sie sie anfertigen?“, fragte Jeremy.
    „Aus dem Internet. Ich habe einen ganzen Haufen ausgedruckt. Falls Sie sie haben möchten und denken, dass es ihnen irgendwie weiterhilft.“
    „Oh ja, Danke.“ Jeremy fragte sich, ob der Kerl wirklich unschuldig war oder auf geniale Weise so tat, als hätte er nichts zu verbergen.
    Rolfe ging zum Buchregal im Wohnzimmer, hinter dem ledernen Fernsehsessel, vor dem ein moderner Flachbildfernseher stand. Er wühlte in einer Mappe herum und gab das ganze Ding dann Jeremy. „Nehmen Sie es. Ich bin mit den Masken fertig. Ich arbeite jetzt an einem Weihnachtsmonster für einen Film, der in Vancouver im Januar starten soll.“
    „Dann bleiben Sie nicht in der Stadt?“
    „Es ist mein Zuhause. Ich schätze, ich werde immer wieder zurückkehren. Merkwürdige Sache mit den Leuten aus New England – wir gehen, wir kommen zurück. Ich denke, es ist die Anziehung der Herbstfarben“, sagte er.
    „Wann sind Sie wieder zurückgekommen?“, fragte Jeremy.
    Eric Rolfe dach te ei nen Mo ment nach. „Ich bin quer durchs Land gefahren. Allein, nur mit meinen HörBüchern und CDs. Hielt mal hier, mal da … Ich glaube, ich bin am Siebzehnten angekommen.“ Er lächelte leicht. „Genau rechtzeitig, um den Mord zu begehen, richtig?“
    „Das Timing passt“, entgegnete Jeremy gelassen.
    Eric schüttelte den Kopf. „Dann bin ich eindeutig Ihr Mann. Ich muss es getan haben.“
    „Haben Sie Halloween in der Stadt verbracht?“„Ja, habe ich. Und um Himmels willen, fragen Sie mich bitte nicht, ob ich irgendwas Merkwürdiges gesehen habe“, sagte Rolfe und verdrehte die Augen. „Es war Halloween in Salem. Es wäre ein Wunder gewesen, wenn ich nicht irgendetwas Merkwürdiges gesehen hätte.“
    „Ich wollte Sie fragen, ob Sie zufällig einen Wahrsager namens Damien getroffen haben.“
    Das hatte er.
    Dessen war Jeremy sich sicher.
    Irgendwas war in den Augen des anderen kurz aufgeblitzt.
    Eric Rolfe hatte den Mann nicht nur gesehen. Jeremy hatte irgendeinen Nerv getroffen.
    „Ja, ich habe ihn gesehen.“
    „Kannten Sie ihn?“
    „Nein …“, sagte Rolfe zögernd. „Nein … ich denke nicht.“
    „Okay, das ist eine wichtige Frage“, sagte Jeremy.
    „Nun, der Typ lockte da draußen gerade Kunden an, als ich vorbeikam. Ich war auf dem Weg zu Eve und Adam und schaute nur so herum. Beobachtete die Kinder in ihren Kostümen, bewunderte die Schaufenster – und sah natürlich auf die billigen Effekte herab, die manche Leute so einsetzen –, als ich in den Typ fast hineinlief.“
    „Und dann?“
    „Dann trat ich zurück und entschuldigte mich oder so was. Aber der Kerl starrte mich an, als ob …“
    Rolfe hielt inne. Er schien tief in Gedanken versunken zu sein, als ob er versuchte, sich an das Geschehene genau zu erinnern. Plötzlich starrte er Jeremy an. „Er sah mich an, als würde er mich kennen. Und für den Bruchteil einer Sekunde war es so, als ob er dachte, dass ich ihn ebenfalls kennen könnte. Ich hätte mich nicht einmal ansatzweise daran erinnert, wenn Sie mich nicht danach gefragt hätten. Er lachte und bot an, er könne mir die Zukunft vorhersagen. Er sagte …“
    Rolf brach plötzlich ab.
    „Was?“, drängte Jeremy.
    „Er sagte, er könne mir die Geheimnisse der Maisfelder zeigen. Der Maisfelder .“
    Er starrte Jeremy an, als wäre er selbst verblüfft.
    „Und dann?“
    „Dann sagte ich etwas davon, dass ich eine Verabredung hätte und weitermüsse, weil dieser Typ mir ehrlich gesagt Gänsehaut machte.“
    „Was hat er getan? Irgendwas …“
    „Er lachte nur und sagte, ich würde es bedauern“, sagte Rolfe. Er wirkte nachdenklich und zuckte dann die Achseln – als wollte er unangenehme Erinnerungen abschütteln. „Wer weiß? Könnte einfach Zufall sein. Oder vielleicht kannte er mich und wusste, dass ich früher Vogelscheuchen kreiert habe. Was meinen Sie? Glauben Sie, dass er mich kannte?“
    „Vermutlich“, erwiderte Jeremy. Eric Rolfe sagte entweder die Wahrheit, oder er hatte in Hollywood ziemlich viel über das Schauspielen gelernt.
    „Glauben Sie, dass der Typ der Mörder ist?“, fragte Rolfe plötzlich.
    „Ich weiß nicht. Niemand kann ihn finden.“
    Rolfe schüttelte nachdenklich den Kopf und zog

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