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Ernten und Sterben (German Edition)

Ernten und Sterben (German Edition)

Titel: Ernten und Sterben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter M Hetzel
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schutzlos im Dreck vor dem Haus. Clementine behütete Albertine mit ihrem Körper und hatte sich so klein wie möglich gemacht. Susanne Kampnagel stand im Eingang der Haustür und wartete auf eine Gelegenheit, um zu Müller Zwo zu sprinten, der sich ganz lässig mit dem Rücken zum Forsthaus postiert hatte und sich von dort die Gefahrensituation ansah. Direkt neben dem RTW stand Black-Horst und hielt der Notfallärztin eine Pistole an die Schläfe. Sein gebrochener Arm und die geprellten Rippen schienen ihn dabei nicht zu beeinträchtigen.
    Entweder wirkte das Adrenalin oder die Drogen, die er genommen hatte.
    Das SEK war leichtsinnig geworden. Man hatte nicht angenommen, dass der Killer die Kraft aufbringen könnte, um sich zu befreien. Also hatten sich die sonst so harten Männer die Zigarette danach gegönnt und einer jungen Bereitschaftspolizistin den Abtransport überlassen. Zusammen mit der Notärztin und den Sanitätern sollte Black-Horst in den RTW verfrachtet werden. Aber der hatte sich wie Houdini von seinen Fesseln befreit und sofort die Polizistin niedergeschlagen.
    Sie lag stark blutend direkt vor dem RTW auf dem Boden und wimmerte leise vor sich hin. Alle anderen Einsatzkräfte hatte der Killer als menschlichen Schutzschild um sich herum gruppiert. Sie waren entwaffnet und mussten die Arme in die Luft halten, teilweise qualmten ihnen die Zigaretten noch zwischen Zeige- und Mittelfinger.
    »Wie hat er das hinbekommen?«, fragte Hubertus und blickte Friedhelm in seine stahlblauen Augen.
    »Keine Ahnung, aber wir müssen jetzt etwas unternehmen«, erwiderte Friedhelm.
    »Ich hab mir gerade ›Sniper: Ghost Warrior 2‹ bei Mega-Upload besorgt und mit ’ner Remington M700 .338 geübt, bis der PC gequalmt hat«, sagte Hubertus.
    Friedhelm warf ihm einen langen Blick zu. »Und ich dachte, du handelst nur mit alten Büchern.«
    »Stille Wasser sind tief.«
    »Was wollen Sie?« Müller Zwo sprach betont ruhig in sein Megafon.
    »Zehn Millionen und freies Geleit«, brüllte Black-Horst zurück.
    »Das geht nicht. Das kann Tage dauern, bis wir so eine große Summe hier haben. Sie sehen sich die falschen Filme an. Und denken Sie an die Presse, die wird Ihnen in die Quere kommen. Ich könnte Ihnen freies Geleit zusichern. Dazu brauche ich aber noch die Zustimmung der Staatsanwaltschaft«, sagte Müller Zwo.
    »Dann rufen Sie da jetzt an. Sie haben fünfzehn Minuten Zeit.« Black-Horst schoss zur Bekräftigung einmal in Richtung von Susanne Kampnagel, die sich gerade noch im Forsthaus in Sicherheit bringen konnte.
    Nur mit Mühe gelang es Hubertus und Friedhelm, zum Forsthaus vorzudringen. Aber Black-Horst hatte alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und sie erreichten das hintere Fenster, ohne gesehen zu werden. Susanne Kampnagel hatte keine Mühe gehabt, in das Haus einzusteigen. Für Hubertus und Friedhelm gestaltete sich die Sache schwieriger. Erst versuchte es Hubertus mit einer Art Räuberleiter. Aber sein Arm hielt der Belastung nicht stand. Dann kniete er sich auf alle viere vor dem tief gelegenen Fenster.
    Friedhelm bohrte ihm das rechte Knie in den Rücken, als er ihn als Tritt benutzte, um das Fenster zu erlangen.
    »Sei nicht so brutal. Das tut höllisch weh.« Friedhelm zerrte Hubertus mit seinem gesunden Arm über die Fensterbank ins Innere. »Das war das erste und letzte Mal, dass ich mich für so eine Aktion hergebe«, sagte Hubertus. »Ich bin ein intellektueller Einzelhändler und kein so korrupter Exbanker wie du.«
    Gemeinsam humpelten sie hinunter in den Keller und durchsuchten die Folterkammer nach Waffen.
    »Das bist ja du.« Friedhelm zeigte auf das Foto an der Wand.
    »Und das ist Albertine und so weiter und so weiter. Der Typ hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber wir müssen uns beeilen und einen Waffenschrank finden, in dem keine Vorderlader stehen wie oben.« Hubertus suchte einen dunklen Kellerraum nach dem anderen ab. Er hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, als er ein großes Wandregal entdeckte, dass mit Präzisionswaffen und dazugehöriger Munition nur so vollgestopft war.
    »Das ist ja unglaublich«, sagte Friedhelm. »Der besitzt jede Wumme in dreifacher Ausfertigung.«
    »Wumme? Das Wort habe ich nicht mehr gehört, seit wir das letzte Mal Cowboy und Indianer gespielt haben«, sagte Hubertus. »Das ist allerdings unfassbar. Schau dir mal dieses Gewehr an! Das ist ein XS 1. Damit könnte er den Bürgermeister erschossen haben.«
    »Was ist das Besondere an dem

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