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Ernten und Sterben (German Edition)

Ernten und Sterben (German Edition)

Titel: Ernten und Sterben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter M Hetzel
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auch zu einem Volksfest umfunktionieren.« Albertine wurde schlagartig klar, dass sie mit dem letzten Satz einen Schritt zu weit gegangen war.
    Wortlos drehte sich Black-Horst um und zog eine Schublade an der Werkbank auf, die ihm als Schreibtisch diente. Albertine hatte kurz Zeit, sich umzuschauen. Sie erschauderte, als sie die ausgerissenen Zeitungsausschnitte erkannte und die Porträts der Opfer, die rot durchgestrichen waren. Auch ihr eigenes Bild hing an der Wand und das von Hubertus und auch von Egon-Erwin. Sie schluckte.
    »Hier.« Black-Horst hielt ihr eine mit Samt ausgeschlagene Schatulle mit einem glänzenden Chirurgenbesteck vors Gesicht. »Ich werde Sie erst im Gesicht verunstalten und Ihnen dann den Kehlkopf eindrücken. Genau wie es mein Vater mit mir gemacht hat. Deshalb konnte sich meine Stimme nie ausbilden. Da hat mir auch der Stimmbruch nicht geholfen. Ihre schlauen Vorträge werden Ihnen jedenfalls vergehen. Für die ist doch eh Ihr Lover mit dem schönen Namen Hubertus zuständig, dieser ständig besoffene Schein-Gelehrte, der jetzt gerade in einem Rattenloch verreckt, genau wie sein affektierter Bruder.« Black-Horsts Augen funkelten unter der silbernen Maske hervor.
    Albertine schwieg. Mit Worten konnte sie bei diesem Psychopathen nichts bewirken, das wusste sie nach dieser Unterhaltung. All ihre Hoffnung setzte sie auf Clementine.
    Egon-Erwin hatte sich vorsichtshalber ein kleines Messer bei Clementine ausgeliehen und in seinem rechten Socken versteckt. Als er die Schmerzensschreie von Albertine unten im Keller hörte, wurde er zornig. Er war wütend auf sich selbst, weil er den direkten Zweikampf gesucht hatte und nun als Verlierer auf dem Boden lag. Er war wütend, dass Black-Horst ihn wie ein Paket verschnürt hatte, und er war wütend, dass sein Handy zertrümmert in Sichtweite lag. Aber er würde sich befreien und Hilfe holen. Das schwor er sich, als er sich beim Versuch, nach dem Messer zu angeln, in die Finger schnitt.
    »Wenn Sie hier weiter so herumbrüllen, schneide ich Ihnen einfach die Kehle durch und häute Sie. Den Rest verfüttere ich an meine Wildschweine, das sind keine Kostverächter. Die Reste sind für mein geliebtes Vielfraß bestimmt, das nur einen Kellerraum weiter hungrig auf Nahrung wartet.«
    Mit spitzen Fingern nahm Black-Horst das Skalpell und ritzte Albertine die Stirn auf. Die Verletzung rief erstaunlicherweise keine großen Schmerzen hervor. Weitaus schwieriger war es zu ertragen, als Black-Horst das gotische H in ihre rechte Wange ritzte. Albertine liefen die Tränen aus den Augen, was die Wunde zusätzlich zum Brennen und sie selbst mehr und mehr aus der Fassung brachte. Aber sie schwor sich, keine Schwäche zu zeigen.
    Black-Horst war ein erfahrener Sadist und kein Fleischermeister. Er hatte eine Unmenge Tiere getötet, um eine gewisse Kunstfertigkeit mit den scharfen Instrumenten zu erlangen. Nun trat er einen Schritt zurück und betrachtete Albertine mit verschränkten Armen wie ein halbfertiges Gemälde. In seinen Augen war Albertine entweiht, sie war ein Ding in seinem Besitz, bereits signiert und absolut willenlos. Er lehnte sich vor und deutete imaginäre Punkte auf der menschlichen Leinwand an. Dann trat er noch einen Schritt zurück und nahm sich eine Knochensäge, die auf der Werkbank gelegen hatte wie ein gewöhnliches Werkzeug. Jetzt war die Zeit gekommen, das Opfer zu verstümmeln. Normalerweise fing er mit den Händen an.
    Eine laute, metallene Stimme unterbrach die morbide Situation. »Hier spricht die Polizei! Kommen Sie mit erhobenen Händen aus dem Haus!«
    »Damit habe ich gerechnet.« Black-Horst zuckte mit den Schultern. » Rien ne va plus! Aber Sie werden mich auf dem Weg in die Hölle begleiten.«
    Er griff sich ein martialisch aussehendes Outdoor-Messer der Special Forces und befreite Albertine innerhalb von Sekunden von ihren Fesseln. Willenlos ließ sie sich nach oben schieben. Mit dem rechten Arm hielt Black-Horst sie fest, fixierte ihren rechten Arm wie in einem Schraubstock. Mit der linken Hand hatte er das Messer an ihrer Kehle platziert. Albertine wollte aus dem Fenster blicken, aber Black-Horst dehnte ihren Arm, bis die Gelenke bedrohlich knackten.
    Dann standen sie in der Haustür. Von draußen war nur Albertine zu sehen. Die Scharfschützen hatten keine Gelegenheit, den Killer kampfunfähig zu schießen.
    Müller Zwo fühlte sich vollständig überfordert und sah Hilfe suchend Susanne Kampnagel an. Die forderte ihn auf, mit

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