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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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leid«, sagte sie. In ihrem Gesicht spiegelte sich ein ganzes Gefühls-Kaleidoskop wider. »Wirklich. Eigentlich dürfte ich gar nicht mit dir sprechen - ich meine, du bist nicht einmal ein Dhaa'rr, und ...«
    »Schon gut«, unterbrach Thrr-gilag sie in beruhigendem Ton. »Außerdem habe ich ein Recht, alles zu erfahren, was Klnn-dawan-a betrifft.«
    Die Ältere blinzelte überrascht. »Klnn-dawan-a? Es geht überhaupt nicht um Klnn-dawan-a. Sondern um Prr't-zevisti.«
    Thrr-gilag drückte sich noch enger an den Felsblock. »Ich verstehe«, sagte er bedächtig.
    »Nein, tust du nicht«, sagte die Ältere mit einer plötzlichen Aufwallung von Wut und Frustration im Gesicht und in der Stimme. »Du verstehst überhaupt nicht. Oder vielleicht interessiert es dich nicht einmal, dass sie ihm auch noch die letzte Chance rauben. Seine allerletzte Chance. Ist dir das denn völlig egal?«
    »Moment mal«, wandte Thrr-gilag ein und hob die Hand. »Warte mal einen Takt, bitte. Ich befürchte, du bist auf dem falschen Dampfer. Wer bist du eigentlich, und wer will wem wessen letzte Chance rauben?«
    Die Ältere schloss kurz die Augen. »Mein Name ist Prr't-casst-a. Ich bin Prr't-zevistis Frau. Derjenige, der auf der Welt Dorcas der Mensch-Eroberer verschollen ist.«
    »Ja, ich weiß, wer das war«, sagte Thrr-gilag mit einem leisen Seufzer. Dann war Prr't-zevistis Frau also hier. Und sie gehörte wahrscheinlich auch noch zu denen, die über ihn und Klnn-dawan-a zu Gericht saßen. Entzückend.
    »Nicht war«, sagte sie schroff, und in ihrem Gesicht blitzten wieder Wut und Frustration auf. »Nicht war. Ist! Er ist nicht tot, Thrr-gilag. Ich weiß, dass er es nicht ist. Er kann nicht tot sein.«
    Thrr-gilag zuckte zusammen. »Schau mal, Prr't-casst-a, ich weiß, wie du dich fühlst. Aber ...«
    »Sei einfach still«, unterbrach sie ihn. »Sei still und höre mir zu. Die Anführer der Dhaa'rr haben entschieden, in drei Vollbögen die Letzten Riten für Prr't-zevisti anzusetzen. Einschließlich der Zeremonie des Feuers.«
    Ein Schauder durchfuhr Thrr-gilag. Die Zeremonie des Feuers: das Ritual der Zerstörung eines fsss-Organs eines toten Älteren. Das geschah heutzutage nicht mehr sehr oft - doch wenn so etwas veranstaltet wurde, war das für alle Beteiligten immer ein traumatisches Ereignis. Der Schlussakt des Abschieds von jemandem, den man niemals wiedersehen würde ...
    Er runzelte die Stirn - plötzlich wurde er sich der zeitlichen Übereinstimmung bewusst. »Warte einen Centum-takt.
    Schon die Letzten Riten? Das ist doch erst - wie lange - etwa zehn Vollbögen her?«
    »Zwölf«, sagte Prr't-casst-a. »Mehr nicht. Es ist erst zwölf Vollbögen her, seit er gesehen wurde.«
    »Das erscheint nicht annähernd lange genug«, sagte Thrr-gilag. »Jedenfalls nicht, um jemanden endgültig für tot zu erklären. Welchen Grund nennen die Clan-Oberhäupter dafür?«
    Prr't-casst-a wedelte hilflos mit der Hand. »Sie berufen sich auf ein altes Gesetz der Dhaa'rr. Irgend so eine obskure Verordnung, wonach fünfzehn Vollbögen ohne Kontakt als angemessene Wartezeit gelten.«
    »Erscheint mir trotzdem nicht lange genug«, sagte Thrr-gilag wieder und versuchte sich zu erinnern, ob er jemals von einer solchen Entsprechung im Rechtssystem der Kee'rr gehört hatte. Aber es fiel ihm nichts ein. »Muss wirklich uralt sein. Bevor die Konservierungsmethoden auch nur halbwegs zuverlässig waren.«
    »Stimmt genau«, pflichtete Prr't-casst-a ihm bei. »Ich habe einen Angehörigen meiner Familie gebeten, Recherchen anzustellen. Er vermochte es aber in keinem der juristischen Dokumente zu finden, die seit der Zeit angefertigt wurden, als die Dhaa'rr von Oaccanv nach Dharanv auswanderten.«
    Also war das Gesetz mindestens 350 Zykliken alt. Kaum die Art von Rechtsvorschrift, die innerhalb eines Vollbogens gleich zweimal herangezogen wurde. »Wieso tun sie das also?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Prr't-casst-a, und ihr Gesicht wurde von einem Blick des Schmerzes und der Hilflosigkeit umflort. »Sie sagen mir überhaupt nichts. Die Server leiern einfach das Gesetz herunter und sagen, dass die alten Traditionen der Dhaa'rr aufrechterhalten werden müssten. Und die Clan-Oberhäupter wollen überhaupt nicht mir sprechen.«
    »Dann geht es hier wohl um mehr als um alte Traditionen«, sagte Thrr-gilag grimmig. »Hört sich für mich nach etwas Politischem an.«
    »Ich glaube, dass du Recht hast«, sagte Prr't-casst-a. »Deshalb bin ich auch zu dir gekommen. Du hast

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