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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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heranlassen; und die Älteren wollen wir schon gar nicht in unserer Nähe haben. Der Druck nimmt zu, Schreine und Pyramiden irgendwo in der Pampa zu errichten, von wo aus sie keine großen - und nicht einmal mittlere - Städte erreichen können. Zumindest auf Dharanv werden die Gebiete, die für Ältere unzugänglich sind, in einem enormen Tempo erschlossen. Aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.«
    »Doch«, sagte Thrr-gilag nachdenklich. »Was du hier siehst, ist im Grunde ein kultureller Paradigmen Wechsel.
    Vor fünfhundert Zykliken verbrachten die Leute das ganze Leben im Allgemeinen an einem Ort, und die einzigen Älteren, mit denen sie es zu tun hatten, waren die ihrer eigenen Familien. Es herrschte eine Atmosphäre der Vertrautheit und Geborgenheit. Doch bei der ganzen grenzüberschreitenden und interstellaren Mobilität, die wir in den letzten hundert Zykliken entwickelt haben, weiß man nie, wer gerade in der Nähe ist oder wer einem über die Schulter linst. Das macht die Leute nervös. Und wenn die Leute lang und oft genug nervös sind, werden sie schließlich feindselig und zornig.«
    »Du hast Recht«, sagte Klnn-torun nachdenklich. »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.«
    »Ich habe schließlich eine Ausbildung in diesem ganzen kulturellen Kram genossen«, sagte Thrr-gilag ihm. »Und es kommt noch hinzu, dass ich dieses Leben - im Gegensatz zu dir - aus eigener Anschauung kenne. Wenn man in den alten Gärten der Familie lebt und arbeitet, erlebt man die traditionelle Kultur der Zhirrzh aus erster Hand.«
    »Ja, ich verstehe«, sagte Klnn-torun. »Ach, und da wäre noch ein anderer Aspekt: Bei all diesen neuen Schnitten-Pyramiden pflegen die Älteren auch weniger Kontakt mit den Familienlanden als zuvor.« Er runzelte die Stirn.
    »Was meinen Eindruck im Endeffekt noch verstärkt.«
    »Und der wäre?«, fragte Thrr-gilag.
    Klnn-toruns Schwanz zuckte. »Dass die Älteren bei einem Eroberungskrieg gegen die Mensch-Eroberer viel zu gewinnen hätten.«
    Thrr-gilag starrte ihn an - der großartige Seeblick war plötzlich vergessen. »Was meinst du damit?«
    »Na, überlege doch mal«, sagte Klnn-torun. »Jeder Planet, den wir den Mensch-Eroberern abnehmen können, ist eine weitere Welt, auf der die Älteren sich zu entfalten vermögen. Eine größere Vielfalt, eine abwechslungsreichere Landschaft - und überhaupt mehr Platz.«
    »Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass jemand einen Krieg wegen einer Landschaft anfangen würde, oder?
    «
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Klnn-torun. »Zumindest nicht nur wegen einer Landschaft. Aber wir reden hier von Territorien, und die sind schon immer eine treibende Kraft hinter Konflikten gewesen. Und vergiss nicht, es gibt etwas, das Ältere sich noch mehr wünschen als ein Domizil in einer malerischen Landschaft: eine Beschäftigung.
    Und jede neue Welt eröffnet ihnen viele neue Jobs, bei Nachrichtenpfaden angefangen.«
    Thrr-gilag drehte sich zum Klnn-Familiensaal hinter ihnen um und dachte über die Welt nach, von der er und Klnn-dawan-a stammten. Als vor zweihundert Zykliken der Konflikt zwischen den Zhirrzh und Chig ausgebrochen war, hatten die Chig Kolonien in zwei anderen Sternsystemen gehabt und gerade mit der Erforschung von zwei weiteren Systemen begonnen. Der darauffolgende Krieg hatte sie auf ihre Heimatwelt Gree zurückgeworfen, wo sie seitdem durch die Blockadetruppen der Zhirrzh interniert wurden.
    Und ihre vier Kolonien waren nun ein Teil der achtzehn Welten. Mit Tausenden von Zhirrzh und Dutzenden von Schnitten-Pyramiden, die über diese Welten verstreut waren.
    »Ich weiß, das klingt unglaublich«, sagte Klnn-torun und riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Ja, das stimmt«, erwiderte Thrr-gilag. »Zum einen würde das eine groß angelegte Verschwörung voraussetzen, an der praktisch jeder Ältere beteiligt sein müsste. Du musst zugeben, dass das ziemlich unwahrscheinlich ist.«
    »Unter normalen Umständen schon«, sagte Klnn-torun. »Wir alle wissen, wie schnell Informationen und Gerüchte in der Gemeinschaft der Älteren durchsickern. Aber es kommt auch vor, dass ein paar Ältere gewisse Informationen unterdrücken. Klnn-dwan-as Studiengruppe auf Gree ist ein gutes Beispiel dafür. Sie sagte mir, dass
    -obwohl dein Vater schon von der Gefährdung deines Verbandelungs-Gelöbnisses gehört hatte - ihre eigenen Älteren ihr kein Wort davon gesagt hatten. Du musstest persönlich hinfliegen und es ihr sagen.«
    Thrr-gilag schaute aufs Meer

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