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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Vielleicht stimmt hier etwas nicht so ganz?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Klnn-dawan-a und schaute sich um. Ein Gefühl des Unbehagens beschlich sie, und der Schwanz beschleunigte die Rotation. Sie hoffte zumindest, dass alles in Ordnung war. Der Angriff des drudokyi hatte ihr doch stärker zugesetzt, als sie zunächst geglaubt hatte; und in diesem Augenblick wäre sie am liebsten in ihren Unterstand zurückgegangen, hätte sich im Bett zusammengerollt und gewartet, bis der Schmerz nachließ. Das Letzte, was sie jetzt brauchte, war eine Konfrontation - jede Art von Konfrontation - mit einem Chig.
    »Wo stecken sie dann?«, fragte Bkar-otpo unwirsch.
    »Sie sind wahrscheinlich - ach, da sind sie ja.« Klnn-dawan-a zeigte auf die Gruppe von Welpen, die lautlos um die Ecke des Hauses auf sie zu kam. »Sie hatten sich nur im Windschatten gehalten«, fügte sie hinzu. Sie gab sich einen Ruck und ging auf sie zu, wobei sie ihnen den Handrücken zuwandte. Nachweislich hatten die Welpen die beiden schon oft genug gesehen, doch wie Bkar-otpo bereits gesagt hatte, hatte der Sturm ihre Stimmung wohl kaum aufgehellt. Und falls es ihnen in ihrer beschränkten Intelligenz dämmerte, dass der sichere Durchgang, den die Familie gewährleistete, für diese speziellen Eindringlinge nicht mehr galt...
    Der Alpha-Welpe kam zu Klnn-dawan-a herüber und schnüffelte ausgiebig an ihrer ausgestreckten Hand. Für einen Takt ertönte ein tiefes Grollen in seiner Kehle. Dann legte er die Ohren wieder an, schloss die geblähten Nüstern und trottete von dannen.
    Vorsichtig stieß Klnn-dawan-a die Luft aus. »Siehst du?«, sagte sie. »Gar kein Problem. Weitergehen.«
    Die drei Puppen waren an der Südseite des Bauernhofs befestigt. Es waren große Kokons aus Seidenfaden, die die Welpen gesponnen hatten und die nun darin verpuppt waren - Welpen im Stadium der Metamorphose von triebgesteuerten Tieren, die die Farm bewachten, zu voll empfindungsfähigen erwachsenen Chig.
    »Läuft mir jedes Mal eiskalt den Buckel runter, wenn ich daran denke«, murmelte Bkar-otpo, während Klnn-dawan-a neben der ersten Puppe niederkniete und den Bestecksatz für die Probenentnahme öffnete.
    »Ich wüsste nicht warum«, erwiderte Klnn-dawan-a und wählte eine Sonde und ein Instrument zur Gewebeentnahme aus. Mit der Sonde schuf sie eine Öffnung in der Seide und piekste dann mit der dünnen Nadel des Entnahmeinstruments in die Masse der Puppe. »In mancherlei Hinsicht gleicht es doch unserem Übergang von der physischen Existenz zu den Älteren.«
    »Vielleicht ist es gerade das, was mich daran stört«, sagte Bkar-otpo. Dann brachte er ebenfalls eine Sonde zum Vorschein und zog die Puppen-Seide zurück, so dass Klnn-dawan-a weiterarbeiten konnte. »Und die Parallelen im Umgang der Chig mit ihren Welpen.«
    Klnn-dawan-a ließ in einer Geste der Verneinung die Zunge hervorschnellen. »Ich kann dir nicht mehr folgen.«
    »Denk doch mal einen Centumtakt darüber nach«, sagte Bkar-otpo. »Die Chig behandeln ihre Welpen wie Tiere

    ...«
    »Sie sind auch Tiere.«
    »Du weißt schon, was ich meine. Sie könnten sie zumindest in einer Scheune oder so etwas halten, anstatt sie ungeschützt im Freien zu lassen. Du weißt doch, wie viele von ihnen durch Witterungseinflüsse und Angriffe von Räubern sterben, ehe sie auch nur das Metamorphose-Stadium erreichen?«
    »Eine beträchtliche Anzahl«, räumte Klnn-dawan-a ein.
    »Eine beträchtliche Anzahl? Du nennst siebzig Prozent eine beträchtliche Anzahl    »Das sind Chig, Bkar-otpo«, rief Klnn-dawan-a ihm in Erinnerung. Die Nadelspitze des Entnahmeinstruments traf auf etwas Festes: den Körper des Welpen, der im Kokon ruhte. Vorsichtig - wobei sie versuchte, die Spitze nicht zu bewegen - drückte sie den Knopf am Ende und spürte das schwache Vibrieren, als der winzige Saugmotor im Innern des Geräts Flüssigkeit und weiches Gewebe ins Sammelrohr des Entnahmeinstruments saugte. »Du kannst an Aliens doch nicht die moralischen Maßstäbe der Zhirrzh anlegen.«
    »Vielleicht nicht«, sagte Bkar-otpo knurrend. »Aber wir können sicherlich Zhirrzh-Maßstäbe an Zhirrzh anlegen.
    Und manchmal glaube ich, dass die Älteren uns Körperliche auf die gleiche Weise benutzen wie die Chig-Erwachsenen ihre Welpen.«
    Klnn-dawan-a schaute ihn mit einem Stirnrunzeln

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