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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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an. »Was willst du damit sagen?«
    Bkar-otpo seufzte. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Ich weiß nur, dass wir in gewisser Weise immer für die Älteren draufzahlen. Aber ich hätte vielleicht gar nicht erst davon anfangen sollen.«
    »Ja, das glaube ich auch«, pflichtete Klnn-dawan-a ihm kurz angebunden bei. »Und bevor du noch einmal einen derartigen Unsinn redest, schlage ich vor, dass du darüber nachdenkst, welchen Beitrag die Älteren für die Zhirrzh-Gesellschaft leisten. Von der interstellaren Kommunikation bis zu meiner Rettung vor diesen drudokyis vor einem Zehntbogen.«
    »Ja, Sucherin. Das werde ich«, murmelte Bkar-otpo. »Das werde ich.«
    Das Entnahmeinstrument hörte auf zu vibrieren. Das Röhrchen hatte den voreingestellten Füllstand erreicht.
    Vorsichtig zog Klnn-dawan-a die Vorrichtung aus dem Kokon und fragte sich, was das eben überhaupt sollte. Aber wahrscheinlich hatte es nichts zu bedeuten. Bkar-otpo war schließlich erst neunzehn Jahre alt, und die Jugend musste doch immer gegen irgendetwas rebellieren. Mehr steckte wahrscheinlich auch nicht mehr dahinter.
    Zumal sie keine Expertin in Zhirrzh-Kinderpsychologie war. Ihr Fachgebiet war die Chigin-Metamorphose, und sie musste in diesem Spätbogen noch elf Gewebeproben entnehmen. Sie steckte das erste Entnahmeinstrument in die Nische im Bestecksatz, zog das zweite heraus und machte sich wieder an die Arbeit.
    8
    Thrr-gilags Schienenbus änderte an der Station Klippen-Tal die Richtung, durchquerte in nördlicher Richtung die Talebene des Flusses Kee'miss'lo und erreichte schließlich das Territorium des Ghuu'rr-Clans in den Hügeln jenseits der Ebene. Einmal, als er noch zur Schule ging, hatte Thrr-gilag diese Strecke auf ganzer Länge abgefahren, nur um dann sagen zu können, dass er es getan hätte. Auf dieser Reise würde er aber weniger als ein Zehntel dieser Entfernung zurücklegen. Nur fünfundneunzig Milleschritt -so weit, wie der Falkling flog - bis zur kleinen Frr-Stadt Schilfweiler.
    Die Sonne drang durch die Wolken am Horizont, als der Schienenbus aufs Rangiergleis fuhr und ihn aussteigen ließ. Laut Aussage seines Vaters lebte seine Mutter auf dem Farmland südlich der Stadt in einem kleinen roten Haus mit einer weißen Umzäunung und einem großen vymis-Baum, der direkt am Straßenrand wuchs.
    Ein Haus, das Thrr't-rokik selbst natürlich noch nie gesehen hatte. Schilfweiler war 115 Milleschritt vom Thrr-Familienschrein und fünfzehn Milleschritt von Thrr't-rokiks Verankerungsradius entfernt. Je länger Thrr-gilag über diesen Sachverhalt nachdachte, desto unbehaglicher fühlte er sich. Irgendetwas hatte seine Mutter veranlasst, sich in so großer Entfernung niederzulassen, und er war sich auch gar nicht mehr sicher, ob der Grund ihm gefallen würde.
    Die Finsternis des Spätbogens füllte bereits den Himmel aus, als er das Haus erreichte, das allein an der Grenze des Farmlands stand. Es sah genauso aus, wie sein Vater es ihm beschrieben hatte. Er ging zur Tür und klopfte an.
    »Hallo, mein Sohn.«
    Thrr-gilag schreckte zusammen und drehte sich nach links, von wo die Stimme ertönt war. Seine Mutter Thrr-pifix-a kniete in einem kleinen Garten neben dem Haus und war in der Dunkelheit kaum zu sehen. »Hallo, Mutter«, sagte er, ging zu ihr hin und weitete die Schwachlicht-Pupillen. Sie sah ziemlich gut aus: ein paar Zykliken älter, als er sie in Erinnerung hatte, aber stark, aufmerksam und gut in Form. »Ich habe dich leider nicht gesehen.«
    »Dann sind wir uns ja einig«, sagte Thrr-pifix-a und stand auf. »Nein, es geht schon.« Sie schob Thrr-gilags Hand weg, als er ihr helfen wollte. »Ich schaffe das allein. Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe; ich habe dich auch erst bemerkt, als du geklopft hast. Ich wollte den letzten Samen einpflanzen, bevor es so dunkel wird, dass man nichts mehr sieht. Meine Schwachlicht-Sehfähigkeit ist wohl auch nicht mehr das, was sie einmal war. Vom Gehör ganz zu schweigen.«
    »Wenn ich wieder einmal so spät komme, werde ich pfeifen«, versprach Thrr-gilag und berührte mit der Zunge sachte ihre Wange. »Und was pflanzt du in dieser Zyklik an?«
    »Hauptsächlich Blumen«, sagte sie, nahm seinen Arm und erwiderte den Kuss. »Und ein paar Gemüsesorten. Das selbst angebaute schmeckt doch viel besser als die synthetische Massenware, nicht? Meine Güte, ich muss ja schrecklich aussehen. Entschuldige bitte - ich wusste nicht, dass du kommst.«
    »Ich hatte versucht, dir eine Nachricht zu

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