Eroberer 3 - Die Rache
direkten Frage zu identifizieren«, erläuterte Pheylan. »Mein Vater hat die selbstgefällige Attitüde nämlich gehasst, die die Paraintelligenzen anderer Unternehmen an sich zu haben schienen.«
»Verstehe«, sagte Pemberton. »Und was hat das alles nun zu bedeuten?«
»Das weiß ich auch nicht«, gestand Pheylan. »Als ich Edo verließ, plante Aric, sich mit dem Tanker auf die Suche nach unserem Vater zu machen.«
»Vielleicht hat er ihn auch gefunden«, mutmaßte Williams. »Wäre doch möglich, dass die zwei an Bord sind und Max nur vorschieben.«
»Das werden wir gleich wissen«, sagte Pemberton und bedeutete Pheylan, sich zum Funkgerät zu begeben.
»Sprechen Sie auf diesem KommKanal.«
»Jawohl, Colonel.« Das Display teilte sich - die eine Hälfte zeigte noch immer Williams, und die andere, dunkle, war für das Tonsignal reserviert. »Kanal offen.«
Pheylan ging zum Funkgerät. »Max?«
»Ja, Commander Cavanagh«, ertönte umgehend Max' präzise modulierte, elektronische Stimme. »Es ist mir ein Vergnügen, wieder mit Ihnen zu sprechen. Geht es Ihnen gut?«
»Ja, mir geht es gut, Max«, sagte Pheylan. »Bist du allein?«
»Ja.«
Von wegen, dass sein Bruder und Vater an Bord gewesen wären. »Was machst du überhaupt hier?«
»Ich würde es vorziehen, die Angelegenheit privat zu erörtern, denn sie betrifft persönliche Angelegenheiten der Familie«, sagte Max. »Wäre es möglich, mir Landeerlaubnis zu erteilen?«
Pheylan schaute auf Pemberton. »Colonel?«
Sie erwiderte den Blick. Es war ein nachdenklicher, analytischer Blick. »Sie haben eine sehr interessante Familie, Commander Cavanagh«, sagte sie. »Man könnte fast schon >berühmt-berüchtigt< sagen. In Ordnung, lassen Sie ihn landen. Ich bin neugierig zu hören, was sie jetzt schon wieder angestellt haben.«
»... und so bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es am besten wäre, wenn ich herkomme und mit Ihnen spreche«, sagte Max. »Ich hoffe, meine Handlungsweise war nicht unangemessen.«
»Nein, überhaupt nicht«, versicherte Pheylan ihm, massierte sich die Nasenwurzel und versuchte, Ordnung in dieses Chaos zu bringen. »Und du bist dir absolut sicher, dass dieser Mister X., den du erwähnt hast, wirklich vom militärischen Nachrichtendienst von NorCoord war?«
»Ich habe die Kennkarte gründlich untersucht«, sagte Max, »und ich habe zum Abgleich auch noch eine visuelle Kopie in meinen Dateien. Sie war echt.«
Pemberton rutschte auf ihrem Klappsitz im Kontrollraum des Tankers herum. »Aber trotzdem willst du uns seinen Namen nicht nennen.«
»Wie ich schon sagte, Colonel Pemberton, er hat nachdrücklich darauf bestanden, dass ich mit niemandem über ihn spreche«, sagte Max. »Es tut mir leid.«
Und wer auch immer es war, ihm schien sehr daran gelegen, Aric und ihren Vater zu finden. Aber was konnte der militärische Nachrichtendienst von NorCoord wohl von ihnen wollen? »Ob das vielleicht noch damit zusammenhängt, dass sie Masefields Copperhead-Einheit für private Zwecke eingesetzt haben?«
»Ich weiß es nicht, Commander«, sagte Max. »Nach meinem Verständnis hätte die Angelegenheit in rechtlicher Hinsicht mit der Entscheidung des Untersuchungsausschusses beendet sein müssen. Außerdem - wenn das Ausleihen der Copperheads, wie Sie es nennen, der Grund gewesen wäre, hätte dieser Tanker dann nicht als Beweis beschlagnahmt werden müssen?«
»Wahrscheinlich«, räumte Pheylan ein. »In juristischen Details bin ich nicht so bewandert. Und du hast keine Ahnung, wohin Aric vielleicht gegangen ist?«
»Nicht mit signifikanter Wahrscheinlichkeit«, sagte Max. »Dass er Edo bereits verlassen hatte, habe ich daraus geschlossen, dass ich keinen Verbindungsnachweis für sein Fon fand, nachdem ich mit dem Nachrichtendienst-Offizier gesprochen hatte. Ich vermag leider nicht zu sagen, wann genau er gestartet ist.«
»Die Raumhäfen von Edo dokumentieren doch alle Starts und Landungen auf dem Planeten«, sagte Pheylan. »Hast du schon einmal daran gedacht, dich mit ihnen in Verbindung zu setzen?«
»Ja«, sagte Max. »Allerdings ist es mir nur gelungen, die öffentliche Liste zu bekommen - sie umfasst Fracht-, Handels- und Passagierschiffe. Für diplomatische und militärische Raumschiffe gibt es eine separate Liste, die mir aber nicht zur Verfügung gestellt wurde.«
»Natürlich«, murmelte Pheylan und verspürte wieder ein mulmiges Gefühl. Zuerst ihr Vater, und jetzt auch noch Arie. Wohin ins Commonwealth waren die
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