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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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hatte bei sich selbst auch schon solche schizoiden Anwandlungen festgestellt, als sie nächtelang durchgearbeitet hatte, um Brandwunden, Schürfwunden und Erfrierungen zu behandeln und dann eines Abends fast an die Decke gegangen wäre, nur weil bei ihrer Ration ein Streifen Fleisch fehlte.
    Lieutenant Colonel Castor Holloway indes hatte durch sein Verhalten in diesen zwanzig Tagen sozusagen in einer anderen Liga gespielt als all die anderen. In ihrer Mehrfachrolle als Ärztin, mikrobiologischer Forscherin und gelegentliche Ideengeberin hatte Melinda ziemlich viel Zeit mit Holloway oder zumindest in seinem direkten Umfeld zugebracht, und sie war überaus beeindruckt von seiner beständigen Professionalität und Selbstbeherrschung. Sie hatte ihn wohl grimmig und müde gesehen, belustigt und nachdenklich, sogar frustriert, doch nie ärgerlich oder barsch. Und sie hatte auch nie erlebt, dass er gegenüber den Soldaten und Zivilisten unter seinem Kommando beleidigend geworden wäre.
    Es bedurfte anscheinend viel, um Oberst Holloway wirklich in Rage zu versetzen. Und Melinda hatte diese psychologische Gratwanderung anscheinend auch geschafft.
    »Ich kann nicht glauben, was ich da höre«, sagte Holloway knurrend und funkelte sie mit vor Zorn geröteten Wangen an. »Ausgerechnet Sie, Cavanagh. Ausgerechnet Sie.«

    »Es tut mir leid, Colonel«, sagte Melinda mit bemüht fester und ruhiger Stimme. Mit besonderer Betonung auf
    »ruhig«. Denn es gab praktisch keine Privatsphäre hier in dieser riesigen Kaverne, die den Friedenstruppen als Hauptquartier diente, und selbst die intimsten Details drangen ungefiltert an die Öffentlichkeit. »Aber ich glaube nicht, dass das ein allzu gravierendes Problem ist.«
    »Ach, glauben Sie nicht?«, fragte er mit eisiger Stimme. »Kommunikation mit dem Feind ist kein allzu gravierendes Problem? Eine ungenehmigte, unkontrollierte, unzen-sierte Kommunikation mit dem Feind ist kein allzu gravierendes Problem?«
    »Von Kommunikation mit dem Feind kann überhaupt keine Rede sein«, widersprach Melinda und spürte nun auch Zorn in sich auflodern. »Ich habe als Zivilistin lediglich mit einem Gefangenen gesprochen. Prr't-zevisti kann nicht zu seinem Volk zurückkehren - er ist in diesem Metallraum gefangen.«
    »Was das betrifft, haben wir nur sein Wort«, sagte Holloway schroff und stach mit seinem Elektrogriffel in ihre Richtung, um das noch einmal zu betonen. »Nach allem, was wir wissen, hätte die ganze Streitmacht der Zhirrzh da draußen zuhören können.«
    »Das war mit ein Grund, weshalb ich glaubte, dass ich zuerst mit ihm sprechen sollte«, sagte Melinda. »Ich kenne nämlich keine militärischen Geheimnisse, die sie gegen uns verwenden könnten.«
    »Das ist auch nicht der Punkt«, sagte Holloway streng. »Der springende Punkt ist vielmehr der, dass Sie überhaupt nicht berechtigt waren, so etwas abzuziehen, ohne das vorher mit mir zu besprechen.«
    »Und was hätten Sie gesagt, wenn ich Sie gefragt hätte?«, erwiderte Melinda. »Dass niemand mit ihm sprechen dürfe, bis Sie sich davon überzeugt hätten, wer und was dieses körperlose Wesen war, das sich in Ihrem Lager eingerichtet hatte? Toll. Wen genau hätten Sie denn mit dieser Untersuchung betraut?«
    »Das ist unerheblich«, knurrte Holloway. »Und noch dazu verdammt hinterlistig.«
    »Tut mir leid«, sagte Melinda steif. »Unerheblich und verdammt hinterlistig zu sein liegt bei mir in der Familie.«
    Von der Seite ertönte eine Art glucksendes Lachen, das sofort wieder verstummte. »Haben Sie auch noch etwas zu melden, Major?«, fragte Holloway barsch und schaute seinen Ersten Offizier finster an.
    »Nein, Sir«, sagte Major Fujita Takara, und sein Gesicht nahm sofort wieder einen ernsten Ausdruck an. »Ich wollte Dr. Cavanagh nur darin beipflichten, dass diese Qualitäten in der Tat bei ihr in der Familie liegen.«
    Für eine Weile schaute Holloway noch finster, und die Muskeln in Hals und Wangen arbeiteten, doch die Zornesröte verblasste allmählich wieder. Schließlich wandte er sich mit einem resignierten Seufzer wieder an Melinda. »Unter normalen Umständen hätte ich Sie vor ein Kriegsgericht gestellt, Doktor«, sagte er und warf den Griffel auf den Schreibtisch, »wenn Sie technisch gesehen nicht eh schon eine Gefangene wären. Also gut - lassen Sie hören.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Melinda, schaltete ihre Platte ein und stellte sie so auf den Schreibtisch, dass Holloway sie zu sehen vermochte. »Prr't-zevisti

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