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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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scheint ein Stadium der Zhirrzh-Existenz zu repräsentieren, für das es im menschlichen Lebenszyklus keine Entsprechung gibt. Zum Zeitpunkt des körperlichen Todes wird ihr Geist - oder die Personalität oder was immer - zurückgezogen und am Standort eines Organs verankert, das zuvor schon entfernt und konserviert wurde. Diese fsss-Organe werden den Zhirrzh unter dem Gehirn entfernt, wenn sie noch Kinder sind - daher stammt auch die Narbe am Hinterkopf. Die Organe werden dann in großen pyramidenförmigen Gebilden gespeichert, die von den verschiedenen Zhirrzh-Familien unterhalten werden.«
    »Altersheime für Geister«, murmelte Takara und rückte mit dem Stuhl dichter an den Schreibtisch heran, um die Platte in Augenschein zu nehmen.
    »So etwas in der Art«, pflichtete Melinda ihm bei. »Nur dass sie als Ältere bezeichnet werden und nicht als Geister.
    Wie dem auch sei, wenn man dann eine Scheibe von diesem fsss-Organ abschneidet, scheint es so, als ob die daran befestigten Älteren sich zwischen dem Hauptorgan und der Schnitte hin und her bewegen könnten. Allem Anschein nach in Nullzeit, selbst wenn die beiden Stücke Lichtjahre voneinander entfernt sind.«
    »Ich will verdammt sein«, sagte Takara leise. »Das ist es, Cass. Das ist ihre Methode der Sofortkommunikation.«
    »Vielleicht.« Holloway schaute Melinda mit gerunzelter Stirn argwöhnisch an. »Und das hat er Ihnen alles gesagt?
    «
    »jedenfalls das meiste«, sagte Melinda. »Manches musste ich mir wegen der Sprachbarriere jedoch selbst erschließen.«
    »Dann ist das eigentlich nur Spekulation.«
    »Das wenigste daran ist Spekulation, Colonel«, sagte Melinda schroff. »Der entscheidende Punkt ist der, dass Prr't-zevisti diesen Krieg für einen schrecklichen Irrtum hält und dass ihm daran gelegen ist, ihn schnellstmöglich zu beenden. Deshalb hat er überhaupt erst einen Dialog mit mir eröffnet und so offen über sich selbst und sein Volk gesprochen.«
    »Was meint er denn mit Irrtum?«, fragte Takara. »Haben sie uns vielleicht mit jemandem verwechselt?«
    Melinda schüttelte den Kopf. »Der Auslöser war das Kommunikationspaket, das die Jütland übermittelt hatte.
    Anscheinend stören Radiowellen den Gleichgewichtssinn der Zhirrzh und bereiten den Älteren über ihre fsss-Organe oder Schnitten furchtbare Schmerzen. Und zwar in einem solchen Maß, dass Funksender nur einmal - und wirklich nur einmal - in einem Krieg der Zhirrzh eingesetzt wurden. Sie werden noch heute Älterentod-Waffe genannt.«
    Für eine Minute schwiegen die beiden Männer. »Nein«, sagte Holloway schließlich. »Das ist ja sehr interessant, aber es ergibt trotzdem keinen Sinn. Man könnte vielleicht dieses erste Gefecht mit der Jütland noch damit erklären, dass das Kontaktpaket als ein Angriff interpretiert worden sei; aber das erklärt noch nicht die anschließende Invasion des Commonwealth.«
    »Prr't-zevisti versteht das selbst auch nicht«, sagte Melinda. »Obwohl er einräumt, dass die Zhirrzh noch nie lange gefackelt haben, Rassen zu vernichten, von denen sie glaubten, ohne Grund angegriffen worden zu sein.«
    »Sie scheinen jedenfalls Routine darin zu haben«, sagte Holloway säuerlich. »Und was schlägt Prr't-zevisti nun vor, was wir tun sollen? Ihn freilassen, damit er seinem Volk den Frieden bringen kann?«
    »Mehr oder weniger«, sagte Melinda. »Obwohl ich es wohl nicht so zynisch ausgedrückt hätte.«
    »Zynismus liegt in meiner Familie«, erwiderte Holloway.
    »Zynismus gehört nun mal zu unserem Job, Doktor«, fügte Takara hinzu. »Ich stimme Colonel Holloway zu, dass diese Älterentod-Sache durchaus interessant ist. Doch wo Kommunikationslaser hier draußen in der Wildnis praktisch nutzlos sind, wäre es auch möglich, dass der Zhirrzh uns nur etwas vormachen will, damit wir den Einsatz unserer Kurzwellen-Funkgeräte einschränken.«
    »Zumal das ganze Älteren-Konzept sowieso ziemlich fantastisch ist«, pflichtete Holloway ihm bei. »Sie werden hoffentlich einsehen, dass wir Ihnen da nicht so ohne weiteres folgen können.«
    »Das hatte ich auch gar nicht von Ihnen erwartet«, sagte Melinda. »Den Cavanaghs sind List und Tücke in die Wiege gelegt worden, aber beileibe keine Naivität. Deshalb würde ich vorschlagen, dass Sie den ganzen Vorgang hochladen, sobald wieder eins dieser Aufklärungsschiffe der Friedenstruppen ins System kommt. Wenn auch nur die Möglichkeit besteht, dass Prr't-zevisti die Wahrheit sagt, muss das Commonwealth davon

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