Eroberer 3 - Die Rache
erfahren.«
Holloway und Takara wechselten Blicke. »Das ist eine vernünftige Idee«, sagte Holloway. »Leider ist der einzige uns zur Verfügung stehende Laser, der ein Signal so weit übertragen könnte, zurzeit als Verteidigungswaffe auf vorgeschobenem Posten im Einsatz.«
»Könnte man ihn denn nicht nach oben ausrichten?«, fragte Melinda.
»Eine Neuausrichtung ist auch nicht das Problem«, antwortete Takara. »Das Problem besteht vielmehr darin, dass die Kommunikationsfrequenzen nicht mit den taktischen Frequenzen übereinstimmen. Das Gerät müsste erst neu konfiguriert werden, und das würde viel Zeit in Anspruch nehmen.«
»Mehr Zeit, als ein Aufklärungsschiff wahrscheinlich im System zubringen wollte«, sagte Holloway. »Aber wir wären vielleicht in der Lage, eine Art modularen Tuner zu improvisieren. Besprechen Sie das mit den Technikern, Fuji, und stellen Sie fest, was sie tun können.«
»In Ordnung«, sagte Takara und machte einen Vermerk auf der Platte.
»Und wie verfahren wir in der Zwischenzeit mit Prr't-zevisti?«, fragte Melinda.
»Colonel!«, rief einer der Friedenstruppen-Soldaten durch die Höhle. »Meldung von Späher Drei: Der Feind hat sich in Bewegung gesetzt. Sechs oder sieben Zhirrzh bewegen sich zu Fuß in nördlicher Richtung von Punkt Null aus.«
Für einen Herzschlag sah Melinda Holloway an und verspürte einen Anflug namenloser Furcht. Wieso schien der Bereich nördlich des Dorfs so wichtig?
Und dann dämmerte es ihr plötzlich: die unterirdische tektonische Beobachtungsstation, die sie und Holloway schon als mögliches Versteck einer der CIRCE-Komponenten in Betracht gezogen hatten. »Colonel ...«
»Sie müssen die Tektonik-Station gefunden haben«, unterbrach Holloway sie und warf ihr einen warnenden Blick zu, als er aufstand. Melinda nickte: Offensichtlich hatte er ihre Vermutungen bezüglich der Station seinen Leuten noch nicht mitgeteilt.
Aus naheliegenden Gründen. Wenn die Zhirrzh den Angriff schließlich starteten, durfte Holloway nicht das Risiko eingehen, seine Leute - falls sie gefangen genommen wurden - wissen zu lassen, dass die Tektonik-Station noch mehr zu bieten hatte, als es den Anschein hatte. »Was soll ich jetzt tun?«, fragte sie.
»Gehen Sie wieder auf die Krankenstation und treffen Sie alle Vorbereitungen«, sagte Holloway ihr. »Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Sie bald wieder ein paar neue Patienten bekommen.«
Die Tür zur unterirdischen Anlage war gut getarnt - sie war organisch in einen der vielen Hügel integriert, die sich in diesem Gebiet erhoben. Aber sie hatten sie dennoch gefunden, und Klnn-dawan-a war es auch schon gelungen, sie zu öffnen - als plötzlich Alarm ausgelöst wurde.
»Eine Nachricht von Kommandant Thrr-mezaz«, sagte der Ältere dringlich. »Die Imperativ hat Kriegsschiffe der Mensch-Eroberer geortet, die hierher unterwegs sind.«
»Ankunftszeit?«, fragte der Erste Krieger Tbv-ohnor.
Der Ältere verschwand und kehrte nach ein paar Takten zurück. »Zwei oder drei Centumtakte«, sagte er.
Klnn-dawan-a spürte, wie der Schwanz schneller rotierte. »Da bleibt uns aber nicht mehr viel Zeit«, sagte sie mit bemüht ruhiger Stimme.
»Ja, das stimmt«, pflichtete Tbv-ohnor ihr bei und schaute sich um.
Klnn-dawan-a schaute sich ebenfalls um. Auch sie glaubte nicht, dass dies ein günstiger Ort für ein Gefecht wäre.
Das dichte Blätterdach würde ihnen zwar als Sichtschutz von oben dienen, aber es würde sie kaum vor der Einwirkung feindlicher Waffen schützen. Die einzigen Waffen der Zhirrzh mit einer Durchschlagskraft, um das Kriegsschiff zu stoppen, waren in den Bodenverteidigungsstellungen stationiert, die das Dorf schützten - und die nächste Batterie war gut drei Milleschritt entfernt. Ansonsten boten die Bäume und Hügel in diesem Abschnitt noch einen gewissen Schutz gegen Langstreckenwaffen, aber zugleich beschränkten sie auch die Reichweite der Lasergewehre der Zhirrzh-Krieger. Und noch schlimmer, sie würden auch den Bodenkriegern der Mensch-Eroberer Deckung bieten, falls der Feind zu Lande angreifen sollte.
Also blieb nur noch die unterirdische Anlage.
Sie warf einen Blick hinein. Hinter der Tür befand sich eine kleine Eingangskammer, vielleicht zwei Schritt breit und drei Schritt lang, die nur vom trüben Sonnenlicht erhellt wurde, das durch die Bäume gefiltert wurde. Am Ende der Eingangskammer befand sich eine Treppe, die nach unten in der Dunkelheit verschwand. Wenn sie dort hinuntergingen
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