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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Schwanz wieder schneller rotieren, als sie zum Schrank ging, der sich direkt gegenüber dem Schreibtisch mit dem Bildschirm befand. Dieser Schrank war auch der mit den meisten flackernden Lichtern: Es waren fünfzig, die in einem rechteckigen Muster von fünf Reihen mit jeweils zehn Lampen angeordnet waren. Eine Reihe von Lettern der Mensch-Eroberer war unter jeder Lampe angeordnet, und an den zwei oberen Ecken des Schranks befanden sich weitere Zeilen mit Lettern. Der Schrank selbst summte - ein leises, penetrantes Geräusch - und fühlte sich bei der Berührung seltsam kalt an. »Beherrscht irgendein Krieger auf Dorcas die Sprache der Mensch-Eroberer?«, fragte sie, nahm eine Kamera aus dem Taillenbeutel und fotografierte die Lettern.
    »Wir alle hatten einen kleinen Einführungskurs belegt, bevor wir hierherkamen«, sagte Tbv-ohnor und ging zu ihr hinüber. »Die Schriftsprache müsste jedenfalls schon in unseren Interpreter programmiert worden sein.«
    Wieder drang das Knattern von Projektilschusswaffen-Feuer von oben durchs Treppenhaus zu ihnen herunter. In den Ohrenschlitzen der besorgten Klnn-dawan-a klang es so, als ob die Schüsse immer näher kamen. »Hier«, sagte sie und drückte Tbv-ohnor die Kamera in die Hand. »Ich möchte, dass du Fotos von allen Schränken machst. Achte dabei vor allem auf Worte und sonstige Beschriftungen. Ich will mal einen Blick in diesen Schrank werfen.«
    »In Ordnung«, sagte Tbv-ohnor, schulterte sein Lasergewehr und ging mit der Kamera durch den Raum.
    Die Vorderseite war, wie Klnn-dawan-a schnell feststellte, ein separates Metallstück, das mit einer Variante des spiralförmigen Befestigungsmechanismus an den Seiten des Schranks befestigt war - eine Vorrichtung, die die Zhirrzh und alle anderen Rassen, denen sie bisher begegnet waren, unabhängig voneinander entwickelt hatten. Ein Element ihres Multi-Werkzeugs hatte die richtige Größe für die kreuzförmigen Befestigungsschlitze dieser speziellen spiralförmigen Vorrichtung, und nach einem halben Centumtakt hatte sie die Vorderseite entfernt.
    Angesichts des offenbar recht hohen technologischen Niveaus der Mensch-Eroberer hatte sie schon damit gerechnet, eine hoch komplexe Technik im Inneren des Schranks vorzufinden. Womit sie aber nicht gerechnet hatte, war der unglaubliche Miniaturisierungsgrad dieser Technik. Mehr als hundert Kabel führten von Öffnungen in der Rückseite in den Schrank und schlängelten sich einzeln oder in gebündelten Strängen zu nur sechs Stellen, die in gleichen Abständen von oben nach unten entlang der Mittellinie angeordnet waren. Dann wurden die Kabel in einzelne Fasern aus Metall und Glas aufgesplittet, die in kleinen Würfeln verschwanden; diese zogen sich wiederum -an dicken grauen Zylindern aufgehängt - waagrecht durch den ganzen Schrank. Die Zylinder selbst verschwanden in Öffnungen in der rechten und linken Wand des Schranks und stellten vermutlich eine Verbindung mit den Schränken auf beiden Seiten her.
    Das mutete seltsam und überaus fremdartig an, und für einen Takt schoss Klnn-dawan-a eine beunruhigende Vision durch den Kopf: dass - wie in einer Skulptur eines alten Neofacettismus-Künstlers - eine Gruppe von Trillschlangen kompakte Marsupilamis verschlucken wollte.
    Schnell verdrängte sie dieses Bild wieder aus dem Bewusstsein. In Anbetracht der Vorgänge über ihren Köpfen wollte sie jetzt am allerwenigsten an Trillschlangen denken, die Marsupilamis verschlangen. Sie beugte sich halb in den Schrank, fokussierte das Licht auf einen der Würfel und suchte nach einer Möglichkeit, ihn zu öffnen.
    Vor der Geräuschkulisse des penetrant summenden Schranks hörte sie nicht die Schritte, die die Treppe heruntergekommen sein mussten. Denn plötzlich stand Tbv-ohnor neben ihr. »Zeit zu gehen, Sucherin«, sagte er eindringlich.
    »Jetzt schon?«, fragte Klnn-dawan-a. »Aber ...«
    »Sofort, Sucherin«, sagte Tbv-ohnor schroff, packte sie am Oberarm und zerrte sie aus dem Schrank. »Der Feind ist fast schon hier.«
    Klnn-dawan-as Protest erstarb schon am Zungenansatz. Ein paar Takte später eilten sie gemeinsam die Treppe hinauf.
    »Es ist vielleicht auch schon zu spät«, sagte Tbv-ohnor grimmig, als sie dicht hintereinander die Stufen hinaufeilten. »Kommandant Thrr-mezaz ist es mit einem Trick gelungen, das Kriegsschiff der Mensch-Eroberer aus dem Luftraum über diesem Gebiet fernzuhalten - ich kenne die Einzelheiten nicht. Aber ihre Bodenkrieger waren bereits gelandet, so dass

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