Eroberer 3 - Die Rache
werden.«
»Keine Sorge«, versicherte Holloway ihm. »Ich bin nicht an einer neuen Inszenierung von >Zwölf Uhr Mittags< interessiert. Es genügt mir schon, wenn ich die Zhirrzh aus der Tektonik-Station vertreiben kann.«
Takara grunzte nur und sah wieder auf die Vektoren der Helikopter, die nun zweifelsfrei zum Dorf zurückflogen.
»Spricht aber nicht unbedingt für ihren Kommandeur, dass er gerade sieben seiner Leute kampflos zurückgelassen hat.«
»Vielleicht«, sagte Holloway. Andererseits - wenn dieser »gezähmte Geist« von Melinda Cavanagh die Wahrheit bezüglich der Lebenszyklen der Zhirrzh gesagt hatte, hätten sie vielleicht keine große Angst vorm körperlichen Tod. »Ich folgere daraus nur, dass diese Helikopter für ihn genauso wichtig sind wie die Copperheads für uns.«
Takara runzelte eine Augenbraue. »Und auch genauso unersetzlich?«
»Könnte sein«, sagte Holloway nachdenklich. Und wenn das stimmte, gab diese Erkenntnis ihnen vielleicht den größten Anlass zur Hoffnung seit der Invasion. Falls die Bodentruppen Probleme mit dem Nachschub hatten, wäre das nämlich ein Indiz dafür, dass die Zhirrzh bei der Invasion des Commonwealth ihre Kriegsmaschinerie gefährlich überdehnt hätten.
Vielleicht bedeutete es aber auch, dass es ihnen ein viel zu großes Vergnügen bereitete, auf der Erde oder Centauri herumzutrampeln, um sich mit diesem militärischen Äquivalent eines Flohbisses zu befassen. »Wollen doch mal sehen, wie groß seine Verlustängste in dieser Hinsicht sind«, sagte er und schaltete wieder das Funkgerät ein.
»Copperheads: Gehen Sie auf Abfangkurs zu diesen Helikoptern. Aber verfolgen Sie sie nicht - jagen Sie ihnen nur etwas Angst ein. Und achten Sie darauf, dass Sie sich außerhalb der Reichweite dieser Boden-Laser halten.«
»Verstanden.«
Holloway schaltete das Funkgerät aus und warf einen Blick auf den Monitor. Die beiden Corvines, die im engen parallelen Formationsflug auf Wipfelhöhe geflogen waren, wechselten übergangslos in den High-Low-Verfolgungsmodus. Holloway richtete die Aufmerksamkeit nun auf die Helikopter und die eingeblendeten Vektoren und wartete gespannt auf irgendeine Reaktion ...
Ohne Vorwarnung schoss ein Lichtblitz aus dem Wald in die Höhe.
Und traf die tiefer fliegende der zwei Corvines direkt in den Bug.
7
Tbv-ohnor hatte darauf bestanden, als Erster die unterirdische Anlage zu betreten - ein Ansinnen, dem Klnn-dawan-a sich auch nur pro forma widersetzt hatte. Sie trat von der halb geöffneten Tür zurück und sah, wie die drei Krieger vorsichtig hindurchgingen. Ein paar flackernde Lichter markierten die Stellen, wo die Strahlen ihrer Taschenlampen von den Wänden und dem Türrahmen reflektiert wurden; und dann war Tbv-ohnor auch schon wieder zurück und steckte den Kopf durch die Tür. »Scheint alles leer zu sein, Sucherin«, sagte er. »Komm rein.«
Es handelte sich um einen großen Raum, der wahrscheinlich die gesamte unterirdische Anlage umfasste; obwohl das noch durch eine Vermessung bestätigt werden musste. Die Strahlen der Taschenlampen bestrichen Stühle und Tische im Stil der Mensch-Eroberer, einen geschwungenen Schreibtisch mit einem Kreis dunkler Bildschirme vor einem leeren Stuhl und Wände, die von hohen, schmalen Schaltschränken gesäumt wurden. Ein paar Schränke summten leise. In die Vorderseite waren Reihen bunter Lampen eingelassen, die stetig leuchteten oder in komplexen Mustern an- und ausgingen. Andere Schränke standen nur stumm herum und ließen nicht erkennen, ob sie überhaupt noch funktionierten.
»Sieht aus wie eine Art Kommandozentrale«, bemerkte einer der Krieger.
»Vielleicht«, sagte Klnn-dawan-a und warf einen Blick zurück. Da war eine handtellergroße Schaltfläche mit zwei kleinen blauen Lampen direkt neben der Tür in die Wand eingelassen. Sie fuhr mit der Hand darüber, ohne dass sich etwas getan hätte, und dann berührte sie die rechte Lampe zaghaft mit dem Finger. Ihre Vermutung war richtig gewesen: Plötzlich wurde der Raum mit einem gedämpften weißen Licht erfüllt, das aus verborgenen Quellen hinter den Schränken drang.
Dann ertönte ein merkwürdiges, leises knatterndes Geräusch aus der Richtung des Treppenhauses. »Was war das?«, fragte sie.
»Projektilwaffen der Mensch-Eroberer«, sagte einer der Krieger, ging zur Tür und schaute hinaus. »Du solltest dich lieber beeilen, Sucherin - ich glaube nicht, dass wir noch viel Zeit haben.«
»Verstanden.« Klnn-dawan-a spürte den
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