Eroberer 3 - Die Rache
Grinsen kaum verkneifen. »Es ist gut, dich wiederzusehen.«
»Beruht ganz auf Gegenseitigkeit«, versicherte Quinn ihm, als sie sich fest die Hände schüttelten. »Wann hat man Sie denn wieder in den aktiven Dienst beordert?«
»Etwa sechs Stunden, nachdem ich euch Clipper auf eure verrückte Rettungsmission hinterhergeschickt hatte«, erklärte Bokamba, und sein Grinsen verwandelte sich in ein verschmitztes Lächeln. »Ich war mir fast sicher, dass sie über die gefälschten Befehle stolpern und mich alten Sack vor ein Erschießungskommando der Friedenstruppen stellen würden. Aber ich habe nichts gesagt, und siehe da, sie wollten mich nur wieder in eine Uniform stecken.
Übrigens Glückwunsch für die erfolgreiche Suche nach Commander Cavanagh. Euch allen.«
»Vielen Dank, Sir«, sagte Quinn. »Ich bin froh, dass Sie wegen dieser Sache nicht auch noch Ärger bekommen haben. Ihren Namen hat man in den Anhörungen nie erwähnt - ich hatte schon befürchtet, man hätte Sie in irgendeinem Loch verscharrt.«
»In gewisser Weise hat man das auch«, entgegnete Bokamba und machte eine ausladende Geste. »Was glaubt ihr denn, was für einen Job ein taktischer Koordinator hat? Eine bessere Mutter der Kompanie, sozusagen. Sie hätten mir wenigstens etwas zum Fliegen geben können.«
»Ähem.« Lady Schlau stand auf. »Ich habe das Gefühl, dass ausführliche Erinnerungen an alte ruhmreiche Zeiten sich Bahn brechen.«
»Ich auch«, sagte Träumerin, und sie und Adept erhoben sich ebenfalls. »Eindeutig ein Männergespräch. Ihr entschuldigt uns?«
»Wenn es sein muss.« Bokamba schüttelte den Kopf in gespielter Betrübnis. »Wirklich schlimm, Maestro. Diese jungen Leute - sie haben keinen Respekt mehr vor ihren Altvorderen. Habt ihr Ladys schon den Dienstplan für morgen studiert?«
»Wir sind ihn gleich zweimal durchgegangen«, sagte Träumerin.
»Dann geht ihn noch mal durch«, befahl Bokamba. »Ihr alle. Ich sehe euch morgen um Null-Fünf-Dreißig im Bereitschaftsraum.«
»In Ordnung.« Träumerin winkte Quinn zu. »Willkommen auf dem Sklavenschiff Trafalgar, meine Herren. Bis morgen.«
»Auf Wiedersehen«, sagte Clipper mit einem Kopfnicken.
Die Frauen traten zwischen den Tischen und Stühlen hindurch den Rückweg an und blieben zwischendurch immer wieder auf ein Schwätzchen stehen. »Es überrascht mich, dass Frauen an Bord sind«, bemerkte Quinn und bedeutete Bokamba, auf einem der leeren Stühle Platz zu nehmen. »Vor allem, wenn man bedenkt, in welcher Mission die Trafalgar unterwegs ist.«
»Ja.« Bokamba richtete den Blick auf den Tisch und zog mit dem Finger imaginäre Linien. »Ich muss jedoch gestehen, dass ich gewisse Vorbehalte gegen Frauen bei der Kampftruppe habe. Vor allem bei Expeditionsstreitkräften wie diesen - was noch einmal etwas anderes ist als die Heimat- und Landesverteidigung.
Sind wohl kulturelle Vorurteile; ich bezweifle, dass ihr von NorCoord das versteht.«
»Wir bemühen uns, den Frauen gegenüber Ritterlichkeit walten zu lassen«, sagte Clipper. »Und kulturelle Vorurteile hin oder her, das Commonwealth kann es sich auch nicht leisten, auf die eine Hälfte der Menschheit zu verzichten. Wenn wir die Zhirrzh aufhalten wollen, müssen wir unser gesamtes Potenzial ausschöpfen.«
»Das glaube ich auch.« Bokamba schaute wieder auf. »Wo wir gerade darüber sprechen, Adam, darf ich Ihnen sagen, wie sehr ich mich über Ihre Entscheidung freue, wieder in die Copperheads einzutreten? Ich freue mich auch schon darauf, wieder mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
»Vielen Dank«, sagte Quinn. »Ich werde mein Bestes tun, um das Vertrauen zu rechtfertigen, das Sie in mich setzen.«
»Da bin ich mir sicher«, meinte Bokamba mit einem spitzbübischen Lächeln. »Vor allem deshalb, weil ich morgen als Kampfbeobachter bei Ihnen mit fliegen werde.«
Quinn runzelte die Stirn. »Man sagte mir aber auf Edo, dass ich einen neuen Kampfbeobachter bekommen würde.«
»Er müsste auch schon unterwegs sein«, bestätigte Bokamba. »Er wird vielleicht schon hier eintreffen, bevor wir zum Raumsektor der Zhirrzh abfliegen. Bis dahin werden Sie aber mit mir vorliebnehmen müssen.« Er zeigte mit dem Finger auf Quinn. »Ein Grund mehr, dass Sie morgen wissen sollten, was Sie tun.«
»Heißt das im Klartext, wir sollen wieder in die Unterkünfte gehen und uns schon einmal mit den Manövern vertraut machen?«, fragte Clipper.
»Genau«, sagte Bokamba. »Und nehmen Sie den Rest Ihres Geschwaders auch
Weitere Kostenlose Bücher