Eroberer 3 - Die Rache
gleich mit.«
»In Ordnung.« Clipper stand auf. »Mitkommen, Maestro. Mama sagt, wir sollen unsre Hausaufgaben machen.«
Bokamba schüttelte den Kopf. »Diese jungen Hüpfer«, sagte er seufzend. »Keinen Respekt vor Älteren.«
Nicht, dass Aric ein Signal gesehen oder gehört hätte -doch plötzlich richtete eins der beiden Yycroman-Männchen, die die kahle Tür bewachten, seinen Strahlenschneider zur Decke. Er schnappte mit der Schnauze, so dass die langen Zahnreihen mit einem Klicken zusammenstießen. [Sohn von Lord Stewart Cavanagh], sagte er. [Du wirst vorgeladen. Komm mit.]
»Danke«, sagte Aric und erhob sich. Dann ging er zur Tür, wobei er das Blut in den Ohren rauschen hörte. Er hatte natürlich zuvor schon im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit von CavTronics mit Yycromae zu tun gehabt.
Aber noch nie in einer solchen Situation. »Dürfte ich vielleicht fragen ...?«
[Du wirst vorgeladen], wiederholte das Männchen.
Aric nickte stumm, und alle Horrorgeschichten, die er schon über die Yycroman-Männchen und ihren animalischen Jähzorn gehört hatte, schossen ihm durch den Kopf. Das erste Männchen öffnete die Tür und ging hindurch. Aric folgte, und das zweite Männchen bildete den Abschluss.
Er hatte eigentlich erwartet, dass die Tür in einen Audienzraum führen würde. Zu seinem gelinden Erstaunen öffnete sie sich jedoch direkt zu einem Treppenhaus aus Stein, das nach unten führte. Der erste Yycroma ging voran und führte sie in ein Labyrinth aus schmalen Korridoren, die in scheinbar zufälligen Winkeln miteinander verbunden waren und voneinander abzweigten. Nach ein paar Minuten erreichen sie das Ende eines Gangs und gelangten zu einer weiteren Tür. Der Yycroma öffnete sie und blieb dann mit erhobenem Strahlenschneider daneben stehen. Aric schluckte und ging durch die Tür.
Und betrat die Beobachtungsplattform eines großen unterirdischen Hangars.
Er ging zum Rand der Plattform und schaute verblüfft auf die vielleicht fünfzehn Yycroman-Frachter herab, die in akkuraten Reihen auf dem hell erleuchteten Boden geparkt waren. Hunderte von Yycromae bewegten sich zielstrebig umher: Sie transportierten Lasten und fuhren Gabelstapler, arbeiteten einzeln oder zu zweit unter beziehungsweise auf den Frachtern und besprachen sich kurz in kleinen Gruppen, bevor sie sich wieder ihren jeweiligen Verrichtungen widmeten. Die Luft war vom Raunen der Gespräche erfüllt, vom Flackern von Schweißgeräten und dem Geruch von heißem Metall, Industriekleber und Dichtmasse. Die ganze Szene atmete die surreale Atmosphäre eines riesigen Ameisenhaufens, auf dem pelzige zweibeinige Krokodile herumwuselten.
Pelzige zweibeinige Krokodile, die eifrig damit beschäftigt waren, Frachtschiffe in Kriegsschiffe zu verwandeln.
Daran bestand nämlich kein Zweifel. Diese glatten, aus mehreren Zylindern bestehenden Module, die am Bauch einiger Frachter befestigt wurden, waren eindeutig Luft-Luft-Raketen. Wahrscheinlich aus russischer Produktion oder auf Nadezda hergestellt - er sah die kyrillischen Zeichen auf den Ersatzteilkisten, die unterhalb seiner Beobachtungsplattform auf dem Boden gestapelt waren. Andere Schiffe wurden mit veralteten, aber trotzdem tödlichen celadonesischen Schrapnell-Kanonen ausgerüstet; und wieder andere verfügten bereits über hochmoderne 110-mm-Kanonen von NorCoord. Zielerfassungs-Laser gehörten zur Standardausrüstung, genauso wie zahlreiche seltsam geformte Module, die Aric noch nie zuvor gesehen hatte und die mit Yycroman-Lettem beschriftet waren.
[Du bist der älteste Sohn von Lord Stewart Cavanagh?]
Aric machte einen Satz und wirbelte herum. Zur Linken stand ein Yycroman-Weibchen, bekleidet mit dem prunkvollen Zeremonienhelm und aufwendigen Gewand, der es als eine hochrangige Regierungsbeamtin auswies.
Flankiert wurde sie von jeweils einem bewaffneten Yycroman-Männchen. »Ja«, bestätigte er. »Ich bin Aric Cavanagh.«
[Ich bin Klyveress ci Yyatoor], identifizierte sich das Weibchen. [Zwölfte Rätin beim Hierarch. Ich heiße dich auf der Yycroman-Welt Phormbi willkommen. Ich und das Volk der Yycromae stehen in deiner Schuld.]
Aric schnitt eine Grimasse. Das konnte ja heiter werden. »Nein, ci Yyatoor, ich glaube nicht, dass ihr in meiner Schuld steht«, sagte er.
Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich kaum merklich. [Was willst du damit sagen?], fragte sie ungehalten. [Dass du nicht die Steuermodule und Relais mitgebracht hast, um die ich euch gebeten habe?]
»Ich
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