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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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er.
    »Erst mal nur weg von hier«, sagte Bronski. »Wir werden dann schon einen Weg nach unten finden.«
    Sie gingen los. Vom Boden wirkten die Ranken des dicht verwobenen Geflechts der Parra ziemlich dünn, sogar zart. Dabei waren sie ziemlich dick und alles andere als zart: Die meisten hatten einen Durchmesser von gut sechs bis zehn Zentimetern, und die Hauptstränge waren noch einmal doppelt so dick. Sie waren oben leicht abgeplattet, so dass ein Mensch gut darauf zu gehen vermochte. Und an einem klaren, sonnigen Tag und auf Bodenhöhe hätte Cavanagh auch nicht die geringsten Bedenken gehabt.
    Des Nachts, vier Etagen über den Straßen von Puerto Simone Island, war das jedoch ein Alptraum.
    Dabei hatten sie noch nicht einmal den Punkt erreicht, wo sie vier Etagen über den Straßen waren.
    »Nicht nach unten schauen«, sagte Bronski immer wieder, als Cavanagh wie eine Schnecke über das Geflecht schlich. »Halten Sie sich an die Hauptranken - sie sind dicker, und Sie können die Ansätze der Nebenranken als Tritthilfe nutzen, falls Sie Gefahr laufen, das Gleichgewicht zu verlieren. Und schauen Sie nicht nach unten.«
    Das war ein sinnloser Rat. Cavanagh musste den Blick nach unten richten, wenn er sehen wollte, wohin er ging. Zu angespannt, um auch nur zu fluchen, ging er weiter, hielt den Blick starr auf die Ranke gerichtet und versuchte, das Dach unter sich in einer solchen optischen Unschärfe zu halten, dass er fast schon vergaß, wie tief unten es war.
    Sie hatten den Rand des Dachs fast schon erreicht und sahen den tiefen Abgrund der Straße vor und unter sich klaffen, als hinter ihnen ein triumphierendes Gebrüll ertönte.
    »Weitergehen«, befahl Bronski, hielt inne und drehte sich vorsichtig um. Dann ließ er den Blick schweifen.
    »Sie sind auf dem Dach?«, fragte Cavanagh besorgt. Er war so wacklig auf den Beinen, dass er es nicht riskieren wollte, beim Versuch sich umzudrehen das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Der erste auf jeden Fall«, sagte Bronski grimmig und zog seine Nadelpistole. »Er kommt auf die Ranke zu.« Der Brigadier schaute sich um ... »Ganz ruhig, Cavanagh -setzen Sie sich dort hin, wo Sie gerade stehen. Setzen Sie sich jetzt hin.«
    Es lag eine Dringlichkeit in seiner Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Vorsichtig ging Cavanagh in die Hocke; und dann ließ er mit zusammengebissenen Zähnen die Beine auf beiden Seiten der Ranke herabhängen, bis er auf dem Hinterteil und den ausgestreckten, versteiften Händen landete. Beim Hinsetzen ging ein Ruck durch den ganzen Körper, während er an den kurzen Ausleger-Ästen krampfhaft nach einem Halt suchte ...
    Und ohne Vorwarnung wurde er plötzlich von einem kreischenden Schwärm kleiner brauner grooma umzingelt.
    »Bronski!«, rief er und legte den Kopf auf die Brust, während die grooma über ihn hinweghuschten, ihm mit ihren Klauen die Jacke zerrissen und Kratzwunden an Armen und Schultern beibrachten. Eins der Geschöpfe prallte so heftig gegen seinen Arm, dass ein stechender Schmerz ihn durchfuhr und der Arm fast gelähmt wurde. Cavanagh hängte sich mit den Beinen in der Ranke ein und schlug die Knöchel übereinander, um sich zusätzlich zu sichern; er hoffte inständig, dass er keine Rolle schlagen und dann kopfüber herab hängen würde.
    Und dann verschwanden die Kreaturen, so schnell wie sie aufgetaucht waren, auch schon wieder. »Was in drei Teufels Namen ...?«
    »Ich will verdammt sein«, sagte Bronski. »Es hat funktioniert.«
    Stirnrunzelnd drehte Cavanagh den Kopf. Der grooma-Schwarm hatte sich nun auf dem Ranken-Geflecht direkt über der Stelle versammelt, wo alle drei Bhurtala standen,
    und schlugen heftig und mit Gekreische nach dem ersten Bhurt; der versuchte sich ihrer Angriffe zu erwehren und wollte sich gleichzeitig an der herabhängenden Ranken-Schlinge hochziehen.
    Die herabhängende Ranken-Schlinge, in die Bronski drei Nadeln geschossen hatte. Das scharfkantige Metall war in die Parra-Ranke eingedrungen und hatte genau diese Reaktion der Ranke und ihrer grooma-Symbionten ausgelöst.
    »Das wird sie aber nicht lange aufhalten«, sagte Cavanagh.
    »Ich weiß«, erwiderte Bronski und erhob sich wieder vorsichtig. »Aber vielleicht wird es reichen.«
    Cavanagh verzog das Gesicht und hob ein Bein an ...
    Und fiel abrupt wieder in eine sitzende Position zurück, als irgendetwas durch die äußeren Äste brach und an seinem Ohr vorbeizischte.
    »Vorsicht!«, sagte Bronski schroff und versuchte mit rudernden Armen das

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