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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Dach.
    »Oh.«
    »Oh?«, stieß Bronski hervor, ging in die Hocke und setzte sich auf die Ranke. »Ist das alles, was Ihnen dazu einfällt - oh? Ich hatte Ihnen schon auf dem letzten Gebäude zugerufen, dass Sie stehen bleiben sollen.«
    »Sie haben was?« Cavanagh blinzelte, setzte sich auf die Ranke und schaute zurück. Der Brigadier hatte Recht: Das Dach direkt hinter ihnen - ein kleines Dach auf der anderen Seite einer schmalen, dunklen Gasse - war wirklich nicht das Dach, von dem sie losgelaufen waren. Dieses Dach befand sich ein Gebäude weiter hinten. »Ich will verdammt sein.«
    »Für eine Weile glaubte ich schon, dass Sie den ganzen Weg zum Raumhafen rennen wollten«, sagte Bronski grunzend. Er packte eine andere Ranke, rutschte von der dicken Ranke herunter und blieb noch für eine Sekunde dort hängen, bevor er sich aufs Dach herunterfallen ließ. »Dass jemand so schnell in Fahrt gekommen wäre, habe ich noch nie erlebt. Ich wusste gar nicht, dass ihr Briten eine solche berserkerhafte Dynamik entfalten könnt.«
    »Muss das Wikinger-Blut in der Familie sein - ich bin nämlich Skandinavier«, sagte Cavanagh. Er konnte es immer noch nicht glauben, als er zu dem Brigadier aufs Dach hinuntersprang. »Ich wüsste auch nicht, dass mir das schon einmal passiert ist.«
    »Dann schlaffen Sie jetzt bloß nicht wieder ab«, sagte Bronski und bearbeitete mit einem Taschenmesser die Kante eines hellen Quadrats im Dach. »Falls Sie es noch nicht bemerkt haben: Die Bhurtala werden bestimmt nicht dort sitzen bleiben und darauf warten, dass wir zurückkommen.«
    Cavanagh schaute sich noch einmal um. Die grooma waren noch immer um die verletzte Ranke versammelt, und ihr Geschnatter war trotz des Lärms der Stadt, der von unten heraufdrang, deutlich zu hören. Doch von den Bhurtala selbst war nichts zu sehen. »Sie müssen wieder auf die Straße runtergegangen sein.«
    »Scharfsinnig kombiniert, Sherlock Holmes.« Es ertönte ein leises Klicken, und Bronski zog die Klapptür hoch.
    »Wenn wir Glück haben, waren sie vielleicht schon weg, ehe sie gesehen haben, auf welchem Gebäude wir gelandet sind. Gehen wir.«
    Es wartete niemand auf sie, als sie aus dem Treppenhaus auf eine verlassene Nebenstraße hinaustraten. »Eine Idee, wo wir sind?«, fragte Cavanagh und ließ den Blick schweifen. Zwei Blocks voraus sah er eine der hell erleuchteten Hauptverkehrsstraßen; obwohl selbst aus dieser Entfernung deutlich zu sehen war, dass der frühere Strom der Fußgänger ziemlich abgeschwollen war.
    »Bokambas Haus liegt ungefähr einen Häuserblock in dieser Richtung, glaube ich«, sagte Bronski und deutete in eine Richtung, die etwa parallel zur Hauptverkehrsstraße verlief. »Die Straßenplaner von Puerto Simone müssen auf Drogen gewesen sein; aber ich glaube, wenn wir in diese Richtung gehen, stoßen wir auf eine Straßenbahnlinie, die uns zum Raumhafen bringt.«

»Ich hoffe, es ist nicht allzu weit«, sagte Cavanagh und wischte sich mit dem Ärmel den klebrigen Schweiß vom Hals. Die berserkerhafte Dynamik, wie Bronski es genannt hatte, war beim Abstieg im Treppenhaus verpufft, und er war jetzt nur noch ein Bündel aus strapazierten Gelenken, müden Muskeln und schmerzenden Wunden, wo die grooma und die hölzernen Wurfgeschosse der Bhurtala ihn getroffen hatten. »Ich glaube nicht, dass ich auch nur noch einen Kilometer weit gehen ...«
    Und dann ertönte von hinten ein nur allzu bekanntes Brüllen.
    Cavanagh wirbelte herum. Einen Häuserblock entfernt, im trüben Licht der Seitenstraße, stand die dunkle Gestalt eines Bhurt. Er hatte triumphierend die Arme hochgerissen und heulte erneut - diesmal, um seine Kumpels herbeizurufen.
    »Kommen Sie«, sagte Bronski schroff, hieb Cavanagh zur Bekräftigung auf die Schulter und lief in die entgegengesetzte Richtung.
    »Wir können ihnen nicht davonlaufen«, wandte Cavanagh ein, als er zu einem Sprint ansetzte und die Schmerzen und die Erschöpfung durch einen neuen Adrenalinschub in den Hintergrund geschoben wurden.
    »Sie können auch gern aufgeben«, blaffte Bronski.
    Cavanagh unterdrückte einen Fluch und schaute über die Schulter. Der Ruf des Bhurtala war beantwortet worden: Die drei Aliens waren wieder vereint und rannten wie in einer Phalanx nebeneinander her. Ihre kurzen, stämmigen Beine stampften rhythmisch auf dem Straßenpflaster. Auf gerader Strecke würden die Aliens mit ihrer Kraft und Ausdauer schließlich jeden menschlichen Gegner überholen. Cavanagh erinnerte sich

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