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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Dach.
    »Und was jetzt?«, fragte Cavanagh. Er schauderte in der kühlen Nacht und sah sich um. Der Häuserblock war unter einem einzigen Dach errichtet, und außer ein paar Dutzend Entlüftungsrohren, die wie entlaubte Bäume emporragten, bot das flache Dach keinerlei Deckung. Keine Deckung, kein Versteck, und auf allen Seiten ging es vier Stockwerke steil in die Tiefe.
    »Wir suchen ein anderes Treppenhaus, und dann nichts wie raus hier«, sagte Bronski und ließ den Blick über das Dach schweifen. »Sieht so aus, als ob da drüben noch eine Falltür wäre.« Er setzte sich in diese Richtung in Bewegung ...
    Und plötzlich ertönte hinter ihnen das kreischende Geräusch von zerreißendem Metall.
    Cavanagh wirbelte herum. Die Falltür, durch die sie gerade gekommen waren, war verschwunden - und dazu etwa der Hälfte des Metallrahmens, der die Tür im mit Teerpappe überzogenen Holzdach gehalten hatte. Dann sah er, wie die Pratze eines Bhurt in der Öffnung erschien und den Rest des Rahmens auch noch abriss.
    »Verdammt!«, stieß Bronski hervor und schob die Waffe wieder unter die Jacke. »Kommen Sie mit.«
    Er setzte sich in Bewegung, aber nicht in Richtung der Falltür, wie er es ursprünglich geplant hatte. »Was ist mit der anderen Treppe?«, fragte Cavanagh und rannte ihm hinterher.
    »Wir bekommen die Tür doch nie rechtzeitig auf«, rief Bronski ihm über die Schulter zu.
    Cavanagh runzelte die Stirn. Soweit er sah, liefen sie schnurstracks auf eine Dachkante zu. »Was sollen wir also tun?«
    »Das«, sagte Bronski. In vollem Lauf ging er halb in die Hocke und sprang ...
    Und bekam eine Ranken-Schlinge zu fassen, die einen Meter unter dem Haupt-Geflecht der Parra-Ranke hing, die den Himmel über ihnen überspannte.
    »Bleiben Sie nicht wie angewurzelt da stehen«, rief der Brigadier grunzend und zog sich mit einiger Mühe an der Ranke hoch. »Kommen Sie schon.«
    Cavanagh schnitt eine Grimasse, trat ein paar Schritte zurück und beäugte misstrauisch die vertikale Distanz. Er sah auf den ersten Blick, dass dies die einzige Ranke über dem Dach war, die sich auch nur ansatzweise erreichen ließ.
    Wenn die Alternative darin bestand, hier auf die Bhurtala zu warten ... er holte tief Luft, nahm Anlauf und sprang.
    Es gelang ihm mit Mühe und Not, mit der linken Hand und mit der abrutschenden rechten Hand die Ranke zu packen. »Nutzen Sie den Schwung«, instruierte Bronski ihn, packte ihn am rechten Handgelenk und verschaffte Cavanagh so einen sicheren Griff. »Schwingen Sie mit den Beinen, machen Sie einen Buckel und ziehen Sie sich hoch. Kommen Sie schon, Sie müssen das bei Turnern doch schon hundertmal gesehen haben.«
    »Ich bin aber kein Turner«, stieß Cavanagh zwischen den Zähnen hervor, schwang die Beine und versuchte sich zu erinnern, wie die Profis das getan hatten. Es hatte immer so geschmeidig und schnell und elegant gewirkt, dass er auf die Technik selbst nie geachtet hatte.
    »Nein, Sie sind gleich tot«, blaffte Bronski ihn an. »Kommen Sie schon.«
    Cavanagh schluckte einen Fluch herunter, schwang die Knie nach oben, machte einen krummen Rücken und zog mit den Armen ...
    Und plötzlich hatte er es geschafft - er hing mit der Brust über der Ranke und strampelte heftig mit den Beinen, um das Gleichgewicht zu halten. Bronski packte ihn unter der rechten Achselhöhle und zog ihn hoch, und nach ein paar Sekunden war er oben. »Wurde auch Zeit«, sagte der Brigadier grunzend. »Da kommen sie schon.«

    Cavanagh schaute sich um. Der Metallrahmen der Klapptür war nun komplett verschwunden, dazu auch größere Stücke des Holzdachs, und einer der Bhurtala versuchte, seine breiten Schultern durch die vergrößerte Öffnung zu zwängen. »Können wir uns irgendwie von dieser Ranke befreien?«, fragte er, als er und Bronski sich auf das Hauptgeflecht der Parra hochzogen.
    »Würde zu lange dauern, sie durchzuschneiden«, sagte Bronski, zog die Nadelpistole und richtete sie auf die Ranke.
    »Versuchen wir es mal damit.«
    Er gab drei Schüsse ab. Aber die Stahlpfeile drangen nur in die zähe Oberfläche der Ranke ein, ohne sie zu durchtrennen. »Das müsste genügen«, sagte Bronski, steckte die Waffe wieder ein und erhob sich vorsichtig.
    »Gehen wir.«
    Cavanagh folgte ihm und fragte sich, was das alles überhaupt zu bedeuten hatte. Hoffte Bronski vielleicht, dass die eingedrungenen Pfeile den Bhurtala in die Hände schneiden würden, wenn diese die Ranke zu packen versuchten?
    »Wohin?«, fragte

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