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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Cummings
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sagte Martt. »Ich spürte das Prickeln im Gesicht. Und sie war tatsächlich sehr schwer zu atmen, wie Brett schon sagte.«
    Brett nahm den Faden wieder auf.
    »Aber nach kurzer Zeit fühlten wir uns besser. Ich sah zuerst die Veränderung auf den Meßgeräten. Der Zeiger des unteren Instrumentensatzes bewegte sich langsam, aber deutlich sichtbar. Ich beobachtete ihn, während er von eins auf zwei kroch. Wir hatten unsere Größe verdoppelt. Ich sah mich im Raum um. Er war unverändert, und jetzt, da sich mein Körper an die neuen Bedingungen gewöhnt hatte, fühlte ich mich fast normal. Bis auf ein leichtes Kopfsummen und die Übelkeit, die etwa eine Stunde anhielt, merkte ich nichts von der veränderten Größe. Weder der Raum noch der Transporter zeigten, daß irgendein Wechsel stattfand. Nur der Zeiger des Meßgerätes kroch weiter. Er bewegte sich schneller. Er hatte die Zehn erreicht. Der Zeiger des nächsten Instruments – es registrierte nur Hundertereinheiten – schien jetzt in Bewegung zu kommen.«
    Brett sah uns ernst an.
    »Ich möchte mich ganz deutlich ausdrücken. Wir hatten unsere zehnfache Größe erreicht, und es waren nur ein paar Minuten verstrichen …«
    »Das Gefährt im Garten wuchs sehr viel langsamer«, rief ich.
    »Ja. Ich hatte die Möglichkeit eines schweren Schocks vorausgesehen und den Strom auf ein Viertel seiner Stärke herabgesetzt. Martt und Frannie hatten damals im Garten nur ein Hundertstel dieser Energie benutzt. Wir hatten also in der ersten Minute unsere zehnfache Größe erreicht – das heißt, auch unser Transporter maß jetzt von der unteren Kante bis zur Turmspitze eine Zehntel Meile. Und bald hatte der Zeiger die Fünfzig überschritten. Dann die Hundert – der Zeiger des zweiten Instruments kletterte auf Eins.
    Als wir uns wieder erholt hatten, gingen wir an die Fenster. Stellt euch jetzt einmal genau vor, was wir bis dahin gesehen hatten. Eine tintenschwarze Leere, die uns umgab, und in der wir anscheinend reglos schwebten. Dazu das funkelnde Firmament der Sterne, nicht mehr durch die Atmosphäre der Erde verzerrt und getrübt. Sie sprühten wie Diamanten, reinweiß, bläulichweiß oder gelb und rot getönt. Riesige Spiralnebel in einem weichen hellen Ton, durchsetzt von funkelnden Kristallen. Und dahinter, noch immer unermeßlich weit entfernt, der silberne Schleier der Milchstraße.
    Ganz in der Nähe über uns waren die winzigen Planeten unseres Sonnensystems. Hier draußen, ein Stück vom Saturn entfernt, war die Sonne eine blasse helle Scheibe und die Erde ein sehr schwacher Stern. Mars bildete einen rötlichen Tupfen. Aber Jupiter strahlte, und Saturn war von unserem Transporter aus atemberaubend schön. Eine große Silberscheibe, deren einer Rand in einer leuchtenden Sichel erstrahlte. Selbst auf der verdunkelten Seite waren die Einzelheiten ebenso deutlich sichtbar wie die Streifen des Jupiter. Und Saturns Ringe! Konzentrisch, der innere etwas dunkler als der äußere – ein leuchtendes Silberband, das den Planeten wie eine breite Hutkrempe umgab – eine Krempe, die mehr als siebenunddreißigtausend Meilen breit war.
    Das also sahen wir, als wir unsere Größe noch nicht verändert hatten. Aber nun wuchsen wir. Die Veränderung wurde zuerst nur am Saturn deutlich – er war uns auch am nächsten. Der Planet schien etwas kleiner zu werden – zusammenzuschrumpfen und auf uns zuzukommen. Ein Zusammenziehen seiner Größe und eine Verringerung des Abstands zu uns. Und doch blieb der sichtbare Durchmesser des Planeten fast gleich.
    Es ist schwer zu beschreiben. Wir schienen näher an Saturn heranzukommen, spürten aber keine eigentliche Bewegung. Es war die Wirkung der Bewegung, nicht die Bewegung selbst.
    Martt ging nach einiger Zeit an die Instrumente zurück. Er rief mich, als wir die Einheit Tausend erreicht hatten. Tausendmal unsere ursprüngliche Größe – der Transporter maß jetzt zehn Meilen unserer normalen Erdrechnung. Die Veränderung machte sich nun am ganzen Firmament bemerkbar. Überall ein scheinbares Zusammenziehen – nicht so sehr der Sterne selbst, sondern des dunklen Raumes. Als sei die Leere kleiner geworden, so daß uns alles greifbarer erschien.
    Mit unserem Wachsen war Saturn scheinbar kleiner geworden und auf uns zugekommen – obwohl wir uns mit einer Geschwindigkeit von siebeneinhalb Millionen Meilen von dem Planeten weg bewegten. Versteht ihr mich? Wir spürten die Wirkung der beiden Bewegungen. Es war, als bewegten wir uns

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