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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Cummings
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vorwärts, um den Abstand zu verlängern, während gleichzeitig Saturn näherkam, um ihn zu verkürzen.
    Als wir bei der Einheit Tausend angelangt waren, schaltete ich den Vergrößerungsmechanismus aus. Was den Durchmesser betraf, so hatte sich Saturn nicht merklich verändert.«
    Brett schwieg einen Moment, als müßte er seine Worte besonders sorgfältig wählen.
    »Ich will mir alle Mühe geben, euch ein möglichst klares Bild zu übermitteln. Ein ferner, sehr großer Gegenstand kann scheinbar den gleichen Durchmesser haben wie ein naher, kleinerer. Aber man kann im allgemeinen feststellen, welcher in Wirklichkeit der größere ist. Er sieht irgendwie anders aus – schwer zu beschreiben, aber sofort zu erkennen. Bei Saturn war es so – die Veränderung des Planeten war wie ein gleichmäßiges Übergehen von dem einen Zustand in den anderen. Er war anfangs groß und fern zu sehen gewesen. Jetzt wurde er kleiner und näher. Kurz bevor ich wieder umschaltete, in dem Moment, als unsere Wachstumsrate verhältnismäßig schnell wurde, nahm Saturn andere Bewegungen an – aber darauf komme ich gleich zu sprechen.
    Drücke ich mich deutlich genug aus? Ich möchte es so gerne … Als wir das Wachstum stoppten, erlebten wir eine ganz neue visuelle Wirkung. Wir schienen so schnell von Saturn zurückzuweichen, daß sein Durchmesser zusammenschrumpfte – ein normales, durch die größer werdende Entfernung bedingtes Zusammenschrumpfen. In kurzer Zeit war er nur noch ein Stern – dann ein Lichtpunkt. Schließlich verschwand er ganz. Die anderen Planeten des Sonnensystems waren schon vorher unsichtbar geworden. Dann wurde unsere Sonne so schwach, daß ich sie aus den Augen verlor. Wir waren jenseits des Sonnensystems – es hatte sich in den großen Sternenhaufen verloren.«
    »Einen Moment!« rief ich, als er eine Pause machte. »Ich muß dir eine Frage stellen, Brett.«
    Frannie mischte sich schüchtern ein.
    »Brett, stimmt es tatsächlich, daß der Transporter auf der Erde zehn Meilen hoch gewesen wäre?«
    »Ja.« Er nickte.
    »Dann müssen sich die relativen Zeituhren sichtbar bewegt haben«, stellte sie fest.
    Dr. Gryce unterbrach sie hastig:
    »Ich möchte den mit dem Größenwechsel in Verbindung stehenden Zeitwechsel genau von dir erklärt bekommen, Brett. Du hast den Transporter nicht in der Zeit bewegt, Brett, nicht wahr?«
    »Nein. Noch nicht.«
    Ich mußte verwirrt dreingesehen haben, denn Dr. Gryce fügte hinzu:
    »Frank, wir meinen damit, daß man den Transporter auch in die Zukunft oder Vergangenheit hätte schicken können. Brett hat es nicht getan. Aber Sie müssen sich vorstellen, daß unmittelbar mit der Größenveränderung des Transporters auch eine Zeitveränderung stattfand. Das ist ganz automatisch und auch völlig normal.«
    »Ja, natürlich.« Ich nickte. »Ich erinnere mich, daß Sie mir das bereits erklärt haben.«
    »Sehen wir es folgendermaßen an«, fuhr Dr. Gryce fort. »Das Mädchen da draußen bewegt sich in einem bestimmten Maßstab durch die Zeit. Sagen wir, ein Jahr unserer Zeit entspricht einer Sekunde ihrer Zeit.«
    »Weniger«, warf Martt ein.
    »Ja, mein Junge, ich weiß. Aber diese groben Zahlen genügen für den Vergleich.« Er wandte sich wieder mir zu. »Vergessen Sie das nicht, Frank. Und jetzt stellen Sie sich vor, daß Brett und Martt immer größer werden, bis sie die Größe des Mädchens erreicht haben und in ihre Welt passen. Dabei muß einfach die entsprechende Zeitänderung stattfinden. Die relativen Zeit- und Größenwerte müssen an jedem Punkt der Reise übereinstimmen. Der Zeitmaßstab des Transporters muß umgekehrt proportional zu seiner Größe werden.«
    Ich nickte.
    »Ich glaube, das habe ich verstanden. Sie meinen, wenn der Transporter die Hälfte des Größenwechsels zurückgelegt hat, muß auch die Zeit irgendwo in der Mitte zwischen unserer terranischen Zeit und der Zeit des Riesenmädchens liegen?«
    »Genau, Frank.«
    »Ja«, sagte Brett. »Und als unser Zeitmaßstab sich merklich verlangsamte, wurde die Beschleunigung der Planetenbewegungen deutlicher. Saturns Achsenrotation konnte man im Teleskop wahrnehmen. Und der Planet wurde anscheinend leicht aus seiner Bahn gedrängt – als Folge der schnelleren Bewegung … Du wolltest vorhin noch eine Frage stellen, Frank?«
    Ich hatte sie nicht vergessen.
    »Du hast gesagt, daß du die Größe des Transporters bei zehn Meilen gestoppt hast und daß danach Saturn schnell unsichtbar wurde. Eine Stunde vor der

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