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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Cummings
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Türen.
    »Es ist alles vollständig«, sagte Martt, »und ich weiß, wie man das Ding bedient.«
    Frannie meinte ein wenig atemlos:
    »Im letzten Moment hat Vater die nötigen Instrumente und Vorräte zusammengetragen – weißt du – er hat wirklich geglaubt, daß er noch durchhalten würde …«
    »Wir sind fertig«, fügte Martt hinzu. »Wir bringen dieses Modell auf normale Größe. Wenn du willst, Frank, können wir morgen schon starten.«
     
    Fünf Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt! Der begrenzte menschliche Verstand kann sich solche unermeßlichen Entfernungen nicht vorstellen. Und doch, als ich auf dem Boden unseres Transporters saß und durch das Fenster das feine Leuchten betrachtete, das das erste Anzeichen der inneren Oberfläche war, erschien mir der Abstand nicht einmal als gigantisch. Wir waren um mehr als ein Millionenfaches unserer normalen Größe gewachsen. Von unserem jetzigen Standpunkt aus war die Erde eine kleine Orange, die sich über uns im Raum drehte – höchstens ein Zwanzigstel Lichtjahr entfernt.
    Martt hatte die Reise schon einmal mit Brett gemacht. Er bediente die Instrumente sorgfältig und geschickt. Als wir jetzt alle drei nebeneinander auf dem Boden kauerten und durch das Fenster starrten, sagte er: »Wir werden die Atmosphäre bald erreichen, Frank. Ich überprüfe die Fallgeschwindigkeit – einen Fehler möchte ich mir jetzt nicht leisten …«
    Unsere Zeit war rückläufig – wir hielten sie etwa auf dem Augenblick unserer Abreise. Wir hatten lange darüber diskutiert. Martt hatte gesagt:
    »Wenn wir landen, sollten wir eine Zeit wählen, die etwa vier Jahre nach Bretts Aufbruch liegt. Vier Jahre für uns und für ihn. Findet ihr nicht auch?«
    Wir gaben ihm recht. Der Glanz unter uns wurde heller, und schließlich drangen wir in die obersten Atmosphäreschichten ein. Wir sanken langsam nach unten. Es war ein freundliches, prächtiges Land, ganz wie Brett und Martt es geschildert hatten.
    Martt hatte seinen Platz am Teleskop eingenommen.
    »Nicht schlecht, Frank! Ich bin genau am richtigen Punkt – ich sehe die Stadt – da drüben, nicht wahr? Und da ist auch der Halbmondsee.«
    Er änderte unsere Richtung um eine Kleinigkeit. Als wir tiefer sanken, lag der breite, sichelförmige See unter uns. Bäume säumten seine Ufer, und zur Rechten lag die Stadt mit den niedrigen, halbmondförmigen Häusern, auf deren Dächern Blumen wuchsen. Jenseits der Stadt erstreckte sich ein sanftes Hügelland, und am Horizont ragte steil eine Bergkette auf.
    Aus dieser Höhe konnte man die konkave Wölbung deutlich erkennen. Und alles war grau und farblos, weil unsere Zeit nicht mit der Zeit dieser Welt übereinstimmte. Dann schaltete Martt die Zeitverstellung aus. Wir nahmen den normalen Zeitmaßstab dieses Universums an, ebenso den normalen Größenmaßstab.
    In einer Höhe von etwa tausend Fuß ließ Martt den Transporter über der Stadt schweben.
    »Sie werden uns jetzt sehen«, sagte er. »Wenn … wenn Brett, da unten ist, muß er uns erkennen. Ich lande in dem Wäldchen wie das erstemal. Brett kann noch vor uns dort sein.«
    Sobald der Zeitschalter nicht mehr in Betrieb war, erkannte man Farben und Bewegungen. Die Wälder waren von einem düsteren Orange. Das Wasser schimmerte purpurn, und über uns war ein purpurner Himmel mit schwachen Wolken und flackernden Sternen, die sehr klein und sehr nahe erschienen.
    Die weißen Häuser leuchteten aus dem Halbdunkel. Es war weder Tag noch Nacht. Ein merkwürdig zitterndes Zwielicht, schattenlos, so als würde alles phosphoreszieren.
    In den breiten Straßen der Stadt sah man Bewegung. Gefährte, Menschen. Und die Menschen sammelten sich in Gruppen und starrten zu uns herauf.
    Wir landeten in der kleinen Lichtung am Seeufer in der Nähe der Stadt. Und in diesem Moment sprach Frannie die Furcht aus, die uns alle beherrschte:
    »Oh, Frank, glaubst du, daß Brett hier ist?«
    Wir sahen Menschen zwischen den Bäumen. Ich erkannte sie durch die Fenster, aber wir waren zu sehr mit den Landehandgriffen beschäftigt, als daß ich sie genau hätte ansehen können. Der Transporter stand still. Martt und ich rissen die Tür auf. Dichter Wald umstand die Lichtung. Wir traten auf einen weichen, moosartigen Rasen und standen ängstlich da. Unsere Herzschläge waren schneller.
    »Martt! Frannie! Frank!« Es war seine Stimme! Brett war hier. Wir sahen, wie er zwischen den Bäumen hervortrat. Seine vertraute Stimme. Seine vertraute Gestalt. Doch er

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