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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Cummings
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war so phantastisch gekleidet, daß ich das Gelächter, das in mir hochstieg, gewaltsam unterdrücken mußte.
    »Brett!« rief Frannie.
    Wie ungeschickt sind wir Menschen doch, wenn wir unter starker Anspannung stehen! Ich sagte steif:
    »Wie geht es, Brett? Wir dachten, es wäre gut, wenn wir dich mal besuchten.«
    Er umarmte Frannie und schüttelte Martt und mir kräftig die Hand, während seine fremdartigen Freunde im Hintergrund standen und uns beobachteten.
    »Oh, mir geht es wunderbar«, erklärte er. »Ich bin sehr glücklich.« Ein Schatten ging über sein Gesicht. »Ist Vater nicht mitgekommen?«
    Martt zeigte sich reifer, als ich gedacht hatte.
    »Vater geht es besser als uns allen, Brett. Wir erzählen dir später von ihm.«
    »Schön! Das freut mich. Ihr drei kommt nämlich gerade recht. Heute abend findet meine Hochzeit statt.«
     

 
12.
     
    »Das Leben hier ist angenehm«, erzählte Brett. »Angenehm und geruhsam. Fortschritte gibt es hier kaum, aber man ist glücklich – und manchmal frage ich mich, ob das nicht doch das Beste ist.«
    Wir saßen unter den Arkaden des Dachgartens. Halbmondförmig waren sie, und sie wurden umgeben von leuchtenden Blumenrabatten. Man hatte einen herrlichen Blick auf die Stadt. Das Gebäude schien aus Lehm zu bestehen, aus einem rauhen, adobe-ähnlichen Stoff, und es hatte eine stumpfe, orange Farbe. Ein zweistöckiges, halbmondförmiges Gebäude, das in einer Seitenstraße am Stadtrand lag. Das Haus von Greedo, dem alten Musiker. Er war Leelas Vater.
    »Ich lebe seit einem halben Jahr bei ihnen«, sagte Brett.
    »Seit einem halben Jahr!« rief Martt. »Brett, du bist jetzt seit vier Jahren fort.«
    Wir hatten die Zeitveränderung in unserem Transporter falsch berechnet.
    Brett lächelte.
    »Ich bin froh, daß ihr nicht später angekommen seid. Ihr habt ja keine Ahnung, wie schön es für mich ist, daß ihr in der Nacht der Nächte bei mir seid.«
    Wir hatten bis dahin weder Leela noch ihren Vater zu Gesicht bekommen. Brett erzählt, daß Leela noch eine jüngere Schwester namens Zelea habe. Man nannte sie Zee.
    Martt setzte sich aufrecht hin.
    »Wo war sie beim erstenmal?«
    »Fort«, sagte Brett. »Sie wird dir gefallen, Martt. Ganz bestimmt.«
    »Wenn sie so wie Leela ist, auf alle Fälle«, sagte Martt begeistert.
    »Du wolltest uns über das Leben hier erzählen«, warf ich ein. »Wir nannten dieses Land immer die innere Oberfläche …«
    »Ja, es ist konkav, wie die innere Schale einer großen, hohlen Kugel.« Er deutete hinaus. Jenseits der Arkaden war ein Stück purpurner Himmel zu erkennen. »Alles, was wir auf der Erde als das Sternenreich bezeichnen, wird von dieser konkaven Hülle umschlossen. Man könnte sich denken, daß es ein gigantisches Gebiet ist –« Er lächelte wieder – »aber das stimmt nicht. Verglichen mit unserer jetzigen Größe ist der Umfang dieser inneren Oberfläche nicht gerade überwältigend. Zahlen kann ich euch nicht nennen. Die Leute treiben wenig Forschung.«
    Er machte eine Pause und nahm einen Schluck aus einer flachen Schale, die vor uns stand. Dann bot er mir und Martt eine Art Rauchstäbchen an.
    »Ich habe nicht viel von ihrer Sprache gelernt. Eigennamen kann man unmöglich übersetzen, aber die Bedeutung des Landesnamens ist in etwa Romantika – das romantische Land. Ich schätze, daß es fünfhundert Quadratmeilen umfaßt. Dahinter liegen Berge und Wälder. Niemand ist je in sie eingedrungen. Es gibt auch wilde Tiere, Vögel und Insekten – dazu Fische und Wasserreptilien. Aber sie sind nicht gefährlich. Sie greifen die Menschen nicht an. Ihretwegen scheuen die Bewohner von Romantika nicht vor der Erforschung der Wälder zurück. Es ist einfach Trägheit, Lässigkeit.«
    »Das wundert mich nicht«, erwiderte ich. »Es ist sehr friedlich hier – ich möchte einfach dasitzen und gar nichts tun.« Von den Straßen der Stadt drang Lärm zu uns herauf, aber er wirkte gleichmäßig und fast ein wenig einschläfernd.
    »So ist es immer«, meinte Brett. »Fast kein Wechsel der Jahreszeiten – das Licht immer das gleiche. Es gibt hier keine oder fast keine Krankheiten. Nahrungsmittel sind genug da, Getreide und Gemüse wachsen auf diesem fruchtbaren Boden im Überfluß. Die Bäume geben Milch – selbst die Rinde und das Fruchtfleisch sind eßbar. Das Leben ist leicht. Das Volk braucht sich nichts zu erkämpfen.
    Und da das schon seit Generationen so ist, verabscheut man hier die Gewalt. Es gibt wenige Verbrechen. Kein

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