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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Teufel, er hat es erreicht, daß ich mich schäme! Wenn es nicht das wäre, aber ich will eher tot umfallen, ehe ich einen anderen Menschen bitte, das zu vergessen, was ich ihm angetan habe und er mir – wenn es nicht so viele Dinge wären, die er vergessen müßte, dann würde ich ...«
    McCauley wartete ruhig. Aber Kent vollendete seinen verwickelten Satz nicht. Statt dessen sagte er heftig:
    »Meine Selbstachtung gebietet mir, Ihnen zu melden, daß Holmes eine offizielle Anerkennung für verschiedene Handlungen verdient hat, die über das Maß der Pflicht hinausgehen – und die einem Manne galten, den er haßt, und der ihn gehaßt hat. Das ist alles, Sir.«
    Er wandte sich zum Gehen um.
    »Einen Augenblick!« sagte McCauley scharf. »Erst werden Sie sich etwas anhören. Das ist ein Befehl!« Er knipste einen Schalter an und sagte: »Ich habe Ihre Empfehlung auf Band aufgenommen, Kent. Aber jetzt hören Sie sich das an.«
    Das leise Surren eines anlaufenden Tonbandgeräts war zu hören. Kents Haltung versteifte sich. Aus dem Mikrophon klang eine Stimme. Aber es war nicht Kents Stimme, sondern die von Holmes. Und der vor Staunen erstarrte Kent hörte, wie Holmes in gestelzten Wendungen sehr eindringlich erklärte, daß Kent sich bewundernswert benommen und eine offizielle Anerkennung verdient habe. Er habe bei verschiedenen Gelegenheiten sein Leben für Holmes eingesetzt, und wenn es nicht so wäre, daß er unmöglich einen anderen Menschen um Verzeihung für all das bitten könne, was er Kent angetan habe ...
    McCauley stellte das Gerät ab.
    »Holmes war schon vor Ihnen hier«, sagte er trocken. »Ihre und seine Empfehlungen werden auf dem Dienstweg weitergegeben. Ich will ja nicht direkt vorschlagen, daß Sie ihm die Hand schütteln, aber ich könnte mir denken, daß ihm das sehr gefallen würde.«
    Kents Mund öffnete und schloß sich ein paarmal.
    »Aber – aber ...«, stammelte er.
    »Raus aus meinem Büro«, brüllte McCauley. »Ich habe zu arbeiten!«

 
5
     
    Es hatte den Anschein, als ob es für die Raumpioniere nicht mehr viel zu tun gab. Man hatte eine Raumplattform und Stützpunkte auf dem Mond, und ferngelenkte Raumschiffe waren zum Mars und sonnenwärts zur Venus geflogen. Es gab neue und bessere Treibstoffe, und das Problem der Van-Allen-Strahlungsgürtel schien gelöst zu sein. Fast konnte man annehmen, daß die restliche Eroberung des Weltraums nur noch eine reine Routinearbeit sein würde. Man würde hier etwas ein bißchen verbessern, dort etwas ein bißchen weiterentwickeln, und so würde man sich Zentimeter um Zentimeter den Sternen nähern. Aber keine Entwicklung war ohne KOMPLIKATIONEN. Irgend etwas Unvorhergesehenes – und für gewöhnlich Bedrohliches – kommt immer dazwischen. Gerade als alles zum Besten zu stehen schien, hatte jemand die Ursachen der Sonneneruptionen erforscht und eine Methode ausgearbeitet, wie man sie vorhersagen könne. Zuerst hielt man das für eine Sache von rein theoretischer Bedeutung. Bei näherer Untersuchung stellte sich jedoch heraus, daß das Ende der Raumfahrt bevorstand.
     
    *
     
    Oberst Ed McCauley wurde vom Mond zurückgerufen, als Dr. Bramwell sich weigerte, den Flug zur Venus zu unternehmen, es sei denn, man würde die dafür bestimmte Mannschaft durch respektvollere Leute ersetzen. Im Stab war man der Ansicht, daß es McCauley vielleicht gelingen würde, mit Bramwell auszukommen und so die Ausführung des Projekts zu ermöglichen. Ein Maximum von Sonneneruptionen stand bevor, aber wenn das Bramwell-Faraday-Schirmfeld genügend verstärkt werden könnte, würde man vielleicht diese bedrohliche Situation überwinden können. Die Arbeiten auf der Raumplattform und auf dem Mond brauchten nicht unterbrochen zu werden; die im Raum befindlichen Schiffe müßten nicht zurückgerufen werden, um auf der Erde das Ende der Eruptionen abzuwarten. Wenn das Bramwell-Faraday-Schirmfeld genügend stark aufgebaut werden könnte, würde der Mensch die Eroberung des Raums fortsetzen können; alles andere bedeutete das Ende jeglicher Raumfahrt.
    Der wichtigste Mann war Dr. Bramwell. Er hatte den Schirm entwickelt, und er war derjenige, der ihn verbessern konnte. Aber er war kein angenehmer Mensch. Als Zivilist scherte er sich nicht um Befehle, und so geschah es, daß nach seiner Weigerung, die für den Flug zur Venus ausgewählte Mannschaft zu akzeptieren, Oberst Ed McCauley auf die Erde zurückbeordert wurde, damit er sein Glück versuche.
    Er hatte eine

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