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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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sonst?«
    »Drittens: Er fürchtet, daß er gegen die Bodenbewachsung der Belüftungsanlage allergisch ist«, sagte Randy. »Ich versprach ihm, das überprüfen zu lassen.«
    »Dann werden wir ein paar sehr eindrucksvolle Allergietests durchführen«, sicherte McCauley zu. »Wenn das alles ist ...«
    »Ist es aber nicht«, sagte Randy. »Er will eine Liege mit einer harten Matratze. Den Beschleunigungssessel will er nur beim Start benützen.«
    McCauley starrte ihn verblüfft an.
    »Aber hast du ihm denn nicht gesagt ...?«
    »Ich«, sagte Randy trocken, »mache mich lieb Kind bei ihm. Ich will diesen Flug mitmachen, selbst wenn er dabei ist, und das heißt, daß mich nichts davon abhalten kann. Nein. Ich habe ihn nicht aufgeklärt, daß im freien Fall eine Stahlplatte genauso bequem ist wie ein Daunenkissen. Was hat es für einen Sinn, mit einem Mann zu argumentieren, der vor Angst nicht mehr geradeaus sehen kann? Er zeigte mir die Nachschlagwerke, die er unbedingt mitnehmen will. Sie wiegen zusammen 350 Kilogramm.«
    »Das«, sagte McCauley, »geht zu weit. Wir können nicht dreihundertfünfzig Kilogramm Übergewicht mitschleppen. Völlig ausgeschlossen!«
    Randy grinste.
    »Ich zeigte ihm ein Mikrofilm-Ablesegerät, wie es für den Mond entwickelt wurde, und offerierte ihm das Äquivalent von vier Tonnen Büchern auf sechs Spulen. Dagegen konnte er nichts einwenden. Er nannte nur ein paar Titel, die noch nicht auf Film aufgenommen sind, und ich habe alles weitere veranlaßt.«
    »Sonst noch was?«
    »Bis jetzt nicht«, sagte Randy. »Er hat Angst und schämt sich, weil er Angst hat. Ich glaube nicht, daß er jemals den Mut findet zurückzutreten, aber ich glaube ebensowenig, daß er jemals den Mut findet, mitzukommen. Wenn er den Zeitpunkt für den Start erfährt, können wir uns auf einiges gefaßt machen.«
    »Worauf zum Beispiel?«
    »Vielleicht auf hysterische Anfälle«, sagte Randy. »Der Knabe könnte einem beinahe leid tun – aber nur beinahe. Ein Mann von seiner Intelligenz müßte die Tatsache verkraften können, daß er Angst hat, und entweder dagegen ankämpfen oder es zugeben. Außerdem sollte er sich darüber im klaren sein, daß andere Leute wissen, was mit ihm los ist.«
    McCauley überlegte stirnrunzelnd.
    »Nur zu deiner eigenen Information«, sagte er. »Der Start findet am Dienstag Punkt vierzehn Uhr statt. Wir müssen unbedingt zum Auftanken an der Plattform anlegen. Die Plattform hält ihre vorgeschriebene Umlaufgeschwindigkeit ein. Wir müssen sehr nahe an die Venus heran, damit wir ihr Schwerkraftfeld für unsere Kursänderung ausnützen können, und auch die Venus hat eine bestimmte Umlaufgeschwindigkeit. Und dann müssen wir die Erde an einem ganz bestimmten Punkt ihrer Umlaufbahn erreichen, und auch die Erde hat ihren eigenen Fahrplan. Nichts davon kann aus Rücksicht auf Bramwells psychologische Idiosynkrasien geändert werden. Wir starten Dienstag um vierzehn Uhr.«
    Aber Randy schüttelte den Kopf.
    »Mein lieber Freund, wir sitzen in der Klemme!«
    »Er wird nicht wollen?«
    »Er wird nicht wollen«, bekräftigte Randy. »Ich fange gerade an zu begreifen, wie man mit ihm umgehen muß. Ich glaube, ich könnte ihn dazu bringen, eine so bindende Zusage zu machen, daß er mitkommen müßte, egal, wie sehr sein Inneres dagegen aufmuckt. Aber Dienstag ist zu früh. Keine Aussicht, ihn bis dahin so zu bearbeiten, daß er entweder einverstanden ist oder endgültig kneift. Nicht bis Dienstag!«
    »So ein Pech«, sagte McCauley grimmig. »Wir brauchen ihn – ihn oder einen geeigneten Ersatz. Weißt du noch, was man früher gemacht hat, wenn man Seeleute brauchte?«
    »Man preßte sie zum Dienst«, sagte Randy. »Sie wurden gewaltsam ausgehoben. Aber damals war das legal. Heute nicht mehr.«
    »Ich dachte nicht an etwas Derartiges«, sagte McCauley. »Viel öfter wurden die Leute unter Alkohol gesetzt und einfach auf die Schiffe verladen. Wir müssen den verstärkten Bramwell-Schirm haben!«
     
    *
     
    Die Tage vergingen. Dr. Bramwell gab bekannt, daß er für einen Start am Dienstag um 14 Uhr noch nicht fertig sei. Man erklärte ihm, daß alle Berechnungen für den Venus-Flug auf dieser Startzeit beruhten. Dr. Bramwell blieb unerschütterlich dabei, daß er bis dahin noch nicht so weit sei. Man bat ihn um einen Vorschlag, wer an seine Stelle treten und die Schirmverstärkung ausarbeiten könnte, natürlich nur nach seinen Richtlinien, die man zum Schiff funken würde. Dr. Bramwell sagte

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