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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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und flüssigen Sauerstoff freigegeben hatte. »Das Relais wurde auf dieselbe Weise dorthin gebracht und installiert wie das Relais für Verstärker Zwei. Das weitere können Sie sich selbst denken. Wenn Sie es bei Ihrer Ankunft dort immer noch nicht begriffen haben, rufen Sie mich wieder. Und jetzt machen Sie sich auf den Weg. Bis zum Sonnenuntergang ist nicht mehr viel Zeit.«
    Er schaltete das Mikrophon aus, ließ das Gerät aber auf Empfang. Das Relais von Verstärker Zwei würde die Unterhaltung zwischen den beiden auffangen und es durch die Richtfunkantenne zurückstrahlen. McCauley hörte Stimmengemurmel. Dann klang Holmes' Stimme deutlich auf:
    »Wohlgemerkt, ich bin bereit, Ihnen keine Schwierigkeiten auf dem Weg zu Verstärker Eins zu machen, aber das soll nicht heißen, daß ich Sie plötzlich besser leiden kann.«
    Kent sagte ärgerlich:
    »Ich dachte, daß Sie mir den letzten Sauerstoffbehälter streitig machen würden. Und dabei haben Sie denselben Trick angewendet! Aber eines Tages wird es doch ...«
    Mehr Gemurmel. Dann:
    »Ach, zum Teufel! Gehen wir!«
    Der Lautsprecher übertrug die Geräusche, die die Anzugmikrophone auffingen. Atemgeräusche. Knacken. Ab und zu das Reiben von Metall auf Metall.
    McCauley hörte zu. Schließlich erstarben die Geräusche. Die beiden Offiziere waren so weit talwärts gestiegen, daß sie nicht mehr in Sichtlinie mit dem Relais waren, das nun die Unterhaltung nicht mehr auffangen konnte.
    Der Funkoffizier klopfte an die Tür.
    »Wir haben Verbindung mit dem Stützpunkt Farside, Sir«, meldete er. »Das Relaissystem funktioniert einwandfrei. Farside bat soeben um eine Verbindung zum Hauptstützpunkt via Erdrelais.«
    »Stellen Sie die Verbindung her«, sagte McCauley kurz.
    Er wartete weiter. Sowohl Verstärker Eins als auch Verstärker Zwei konnten Gespräche auf Helmfunkfrequenz auffangen und weitergeben, aber es dauerte eine halbe Stunde, ehe etwas anderes als der charakteristische Singsang des leeren Raums an McCauleys Ohren drang. Er hörte keuchende Atemgeräusche.
    Er hörte einen Wortwechsel, den Kent und Holmes in den fernen Mondbergen hatten. Anscheinend kletterten sie gerade aufwärts, und ihr Weg führte zum Teil durch tiefen Schatten, wo der Fels auf Nachttemperatur abgekühlt war. Die Raumanzüge schützten für eine gewisse Zeit vor der Kälte, aber dem einen Mann klapperten die Zähne, als er wieder in die Sonne kam.
    McCauley hörte Holmes sarkastisch sagen:
    »Die Hilfe habe ich nötig gehabt. Soll ich mich bei Ihnen dafür bedanken?«
    Kents Stimme war eiskalt.
    »Das tat ich nur, weil McCauley mich vors Kriegsgericht bringt, wenn ich allein komme.«
    Eine Pause, dann die schwachen Geräusche von schweren Schuhen auf steinigem Boden. Holmes sagte:
    »Es gibt eine ganz leichte Methode, Sie umzulegen. Ich brauche mich nur selber umzubringen.«
    Er lachte ohne Fröhlichkeit, und Kent sagte erbittert:
    »Tun Sie sich keinen Zwang an ...« Dann war wieder Stille.
    Der Funkoffizier brachte McCauley eine Botschaft vom Hauptstützpunkt, in der Grimaldi zur Herstellung der Verbindung zwischen den beiden Mondhemisphären beglückwünscht wurde.
    »Ja, schon gut«, sagte McCauley.
    Eine Stunde war vergangen, als plötzlich der explosive Schrei »Aufpassen!« durch den Lautsprecher tönte. Dann kam ein Krachen, danach ein Keuchen. Kents Stimme krächzte: »Sind Sie tot?« Und Holmes stieß zwischen den Zähnen hervor: »Noch nicht. Aber wie komme ich hier wieder 'raus?« Es klirrte und knackte, Worte wurden gewechselt, die weder auf der einen Seite Besorgnis, noch auf der anderen Seite Dankbarkeit verrieten. McCauley konnte sich genau vorstellen, was geschehen war. Holmes war in eines der vielen Löcher gestürzt, die über die ganze Gegend verstreut waren.
    Kent zog ihn heraus. Holmes grunzte, um damit anzudeuten, daß er weiter keine Hilfe brauche. Das war alles. Nach ein paar Minuten sagte Kent säuerlich:
    »Drei Stunden bis Verstärker Eins? Wir sind schon länger unterwegs. Wie steht's mit Ihrem Sauerstoffvorrat?«
    »Der ist in Ordnung«, schnappte Holmes. »Wenn wir bei der ebenen Strecke da angekommen sind, teilen wir uns die Ersatzflasche.«
    McCauley wurde unruhig. Er wußte nicht, wie weit die Männer schon gekommen waren, und wie schnell sie in dieser mit Hindernissen gespickten Gegend vorankamen. Drei Stunden war ihm als gute Schätzung erschienen. Aber die beiden waren offensichtlich in Schwierigkeiten geraten.
    Die Stimmen waren verschwunden, noch

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