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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Infrarotkamera die Venus aus geringer Entfernung fotografiert und eine ziemlich komplette Karte des unter der Wolkendecke liegenden Planetenteils mitgebracht. Die Länge des Venus-Tages war jetzt bekannt.
    Aber Randy blieb dabei, daß Bramwells verändertes Wesen das bemerkenswerteste Ergebnis der Reise war. Bramwell war einer der besten Wissenschaftler der Welt. Selbst als sie ihn nicht ausstehen konnte, hatten McCauley und Randy seine Intelligenz respektiert. Aber als Bramwell merkte, daß sie niemals sein Benehmen vor und unmittelbar nach seiner Entführung erwähnen würden, war er so tief beschämt, daß er auch rein menschlich akzeptabler wurde.
    Er wurde in der Tat so akzeptabel, daß zu der Zeit, als das Schiff wieder auf der Erde landete, Randy und McCauley zu ihm nicht viel höflicher waren als zu sich selbst.
    Und das war in der Tat eine hohe Ehre.

 
6
     
    Als frisch beförderter Oberleutnant war Ed McCauley der erste Mensch gewesen, der in einer Rakete die Atmosphäre durchstieß. Als Major war er Pilot des ersten manuell gelenkten Raumschiffs, das aus der Umlaufbahn unbeschädigt auf dem Erdboden landete. Dann hatte er beim Bau der Raumplattform geholfen. Aber es sah ganz so aus, als ob er sich nach seiner Beförderung zum Oberst nur noch mit Schreibtischarbeit befassen mußte und nie wieder bei einem Raumflug dabei sein würde. Nun ja, das Projekt mit dem Bramwell-Faraday-Schutzschirm – aber das war nur ein glücklicher Zufall gewesen. Mißmutig erwartete er nichts Aufregenderes mehr als Verwaltungsarbeit in einem langweiligen kleinen Mondstützpunkt. Da ergab sich, daß der Asteroid Eros – sehr klein, von unregelmäßiger Form und überaus exzentrisch, was seine Umlaufbahn betraf – von der Sonne kommend wieder dicht an der Erde vorbeifliegen würde. Er hatte schon in den dreißiger Jahren die Erde in einer Entfernung von zwei Millionen Kilometern passiert, ohne daß dadurch ungünstige Auswirkungen verursacht wurden. Doch jetzt suchte McCauley nach einem Ausweg, um endlich wieder anders leben zu können als ein Schreibtischoffizier. Das Ergebnis der Gedanken, die er sich über Eros, Mars und ferngelenkte Flugkörper machte, dazu die Möglichkeiten, die dem Raumdienst zur Verfügung standen plus eine gediegene Prise Vorstellungskraft summierten sich zu einem Projekt, von dem man angenommen hatte, daß es erst in 20 Jahren verwirklicht werden könnte. Er hatte einen Plan ausgearbeitet, der eine Rückkehr vom Mars gestatten sollte. Also erhielt er den Auftrag, es zu versuchen.
     
    *
     
    Das Raumschiff der ersten Mars-Expedition befand sich noch über drei Millionen Kilometer vom Mars entfernt, als McCauley seine Armbanduhr vermißte. Bisher war alles planmäßig verlaufen. Das Schiff war von der Erde zum Rendezvous mit dem Asteroiden Eros gestartet. Es hatte enorme Treibstoffmengen verbraucht, um die erforderliche Geschwindigkeit zu erreichen. Dann schwebte es endlos lange im Raum, während die Erde immer kleiner wurde, die Sonne dahinschwand und ihre Hitze abnahm. Dann war Eros wie ein winziges Lichtpünktchen aufgetaucht, das Schiff manövrierte sich heran, bremste ab – für das Bremsmanöver stand nur noch ein kleiner Rest Treibstoff zur Verfügung –, landete und wurde auf der einen Kilometer großen Fläche verankert, wo schon Ballen, Kisten und Spezialflugkörper deponiert worden waren, als der Asteroid die Erde auf dem Hinweg passiert hatte. Die Besatzung zog Raumanzüge an und ging hinaus. Jeder war durch ein langes Kabel mit dem Schiffskörper verbunden. Die Vorräte wurden durchgesehen. Alles mußte überprüft werden, denn die Sachen lagerten seit zwei Jahren auf dem Asteroiden. Ein Netz aus Kabeln, befestigt an Metallpfeilern, die in den Boden gedrillt worden waren, hatte sie an ihrem Platz gehalten. Die Vorräte waren alle in gutem Zustand. Beruhigt ging Oberst Ed McCauley unter die Dusche.
    Sogar daran war etwas Abenteuerliches. Das Schiff hatte natürlich kein eigenes Schwerkraftfeld, und der Asteroid Eros war sehr klein. Er bestand aus reinem Nickeleisen und maß 8 x 3,2 x 5 Kilometer. Seine Anziehungskraft betrug nur ein Fünfmillionstel der Anziehungskraft der Erde. Somit wurde das Duschen auf Eros zu einem ganz ungewöhnlichen Vorgang. Man mußte sich fest an Handgriffe anklammern, während ein Luftstrahl das Wasser fächerförmig gegen den Körper sprühte und gleich weiter in einen Behälter blies, wo das Wasser filtriert, sterilisiert und durch eine Leitung wieder

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