Erobert von tausend Kuessen
"Hast du ein wenig Schlaf gefunden trotz der vielen Termine?"
Francesca schnitt ein Gesicht. "Sehe ich so schlimm aus?"
Dominic strich ihr sanft über die Wange und küsste Francesca flüchtig auf den Mund. "Nur ein wenig erschöpft."
"Das muss die Untertreibung des Jahres sein."
Dominic lächelte zärtlich. "Zuerst sollte ich vielleicht dafür sorgen, dass du etwas zu essen bekommst", sagte er.
Keine schlechte Idee. Doch wenn sie in der Suite blieben, würden sie sicher nicht zum Essen kommen. Jedenfalls nicht, wenn Dominic sich auch so sehr nach ihr sehnte, wie sie sich nach ihm.
"Was hältst du davon, in einem der Restaurants am Strand zu essen?" schlug sie daher vor.
Dominic, der sie sofort durchscha ut hatte, lächelte amüsiert.
"Meinst du, es ist sicherer, wenn wir unter Menschen sind?"
"Genau." Sie zog ihre Schuhe wieder an, hängte sich die Abendtasche um die Schulter und nahm Dominics Hand.
Kurz darauf saßen sie an einem Fenstertisch und blickten auf den Jachthafen hinaus.
Francesca, die inzwischen Appetit bekommen hatte, bestellte sich ein dreigängiges Menü.
Sie ließen sich das ausgezeichnete Essen schmecken und tranken zum Abschluss Kaffee, dann beglich Dominic die Rechnung, und sie machten sich auf den Rückweg zum Hotel.
Kaum hatten sie die Halle betreten, als eine Männerstimme sagte: "Sieh mal an, wen haben wir denn da?"
Der Fotograf! Leicht betrunken und zweifellos auf Rache aus.
Dessen war Francesca sich ganz sicher.
Er hielt bereits seine Kamera hoch und begann zu knipsen.
"Unsere unnahbare Schöne in Begleitung. Das ist ja eine Überraschung." Nachdem er Dominic scharf gemustert hatte, konzentrierte er sich wieder auf Francesca. "Kein Wunder, dass du nicht zur Party erschienen bist, meine Süße."
Hätte er den Fotoapparat nicht bei sich gehabt, hätte Francesca ganz anders reagiert. So rang sie sich jedoch ein Lächeln ab und ging einfach weiter.
"Wohnt ihr zusammen im Hotel?"
Er verfolgte sie bis zum Gästetrakt, obwohl überall Schilder darauf hinwiesen, dass nur Hotelgäste Zutritt hatten.
Dominic blieb schließlich stehen, schirmte Francesca ab und sagte drohend: "Noch einen Schritt weiter, und ich verständige die Hotelführung. Außerdem werde ich Sie wegen Belästigung anzeigen."
"Ich mache nur meine Arbeit."
"Dann schlage ich vor, dass Sie die woanders erledigen."
Als sie vor Francescas Suite standen, hielt Dominic die Hand auf. Francesca gab ihm den Schlüssel. "Musst du jetzt irgendwelche Schritte zur Schadenbegrenzung unternehmen?"
fragte er, nachdem sie das Zimmer betreten hatten.
"Ich werde meine Agentin anrufen", antwortete Francesca, die bereits den Hörer in der Hand hielt. "Schenk dir etwas zu trinken ein."
Fünf Minuten später hatte sie das Telefongespräch beendet.
Als sie aufsah, bemerkte sie Dominics besorgten Blick.
"So etwas ist also schon häufiger passiert?" fragte er.
Allerdings. Nur ihr Vater wusste von den Drohbriefen, die sie nach Marios tödlichem Unfall erhalten hatte. Es hatte sechs Monate gedauert, bis die Polizei den perversen Erpresser endlich hatte festnehmen können. In dieser Zeit hatte Francesca gelernt, sich mit allen Mitteln zu verteidigen.
Dominic, der sie genau beobachtete, hatte bemerkt, wie ihre Miene sich verfinsterte, und beschloss, das Thema auf sich beruhen zu lassen. Eines Tages würde Francesca ihm die Geschichte schon anvertrauen. Bis dahin konnte er warten.
Francesca erwiderte gelassen seinen Blick. "Der Fotograf stellt keine Gefahr dar, er war nur schrecklich lästig und aufdringlich." Sie ging zu einem Sessel und setzte sich.
In der Nacht zuvor war sie Dominic so nahe gewesen, wie eine Frau einem Mann nur sein kann. Und nun wusste sie nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sie war verunsichert.
Dominic stellte sich hinter den Sessel und begann, Francescas verspannte Muskeln zu massieren.
Es war himmlisch. "Nicht aufhören", bat sie, schloss die Augen und überließ sich ganz seinen magischen Händen.
Minuten später protestierte sie stöhnend, als er sie hochhob und aufs Bett setzte, wo er begann, sie auszuziehen.
"Dominic ..."
Er schlug die Bettdecke zurück und bedeutete Francesca, sich auf den Bauch zu legen. "Entspann dich, Liebling."
Francesca ließ sich die nun folgende Massage gern gefallen, und schon bald fühlte sie sich völlig entspannt. So entspannt, dass sie einschlief.
Sie bemerkte nicht einmal, dass Dominic aufstand und sie zudeckte, bevor er sich auszog und ebenfalls unter die Decke
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