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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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des kalten Schauders war mit einem Mal der lang unterdrückte Wunsch da, ich selbst zu sein. Ausschließlich ich selbst, mit allem, was dazu gehörte – abgesehen von meinem wahren Aussehen. Mit Gefühlen, Wahrnehmungen und Habitus.
    »Scheiße!« Mit einem leisen Fluch setzte ich mich in den schwarzen Wildledersessel, der zuvor DeVil als Sitzplatz gedient hatte und schloss die Augen, um die Realität auszublenden. Meine Emotionen rasten, Ängste, Träume und Hoffnungen kämpften um die Oberhand, während meine Gedanken um das »Wie?« kreisten und das »Warum?« und das »Ob« bereits ausgeblendet hatten.
Es ist möglich!
Ich würde zu einigen Tricks greifen müssen, insbesondere wenn ich schlief, aber im Prinzip könnte es klappen. Ob ich überhaupt noch wusste, wer ich war? Ich würde es herausfinden! Plötzlich freute ich mich auf die Aufgabe und die Herausforderung.
    »Du musst das nicht machen!« Darias mitfühlende Stimme durchbrach meine kurze Isolation.
    »Aber sie will es!«, behauptete DeVils mit einer Sicherheit, die mir nicht behagte. »Sie will nach all den Jahrhunderten der magischen Selbstmanipulation wissen wer sie ist. Außerdem wird die Kette sie vor der meisten Magie und allen magischen Wesen schützen.«
    Nur der meisten Magie?
Ich konnte die Wärme spüren, die von DeVils Körper ausging, als er sich zu mir beugte. »Ich habe mir erlaubt, für dich einkaufen zu gehen und eine Wohnung zu organisieren.«
    Als ich die Augen öffnete, sah ich den Dämon direkt an. Er hatte gewusst, dass ich nicht widerstehen konnte.
Was hat er getan, um die anderen Ratsmitglieder von meiner Menschwerdung zu überzeugen? Und was plant er wirklich?
    »Muss ich sie vorher exorzieren?« Obwohl ich flachste, suchte ich in DeVils Augen nach einer Antwort. Denn nur ein Idiot würde in ihnen einen Funken Anstand vermuten. Ich war kein Idiot. Unter meinem prüfenden Blick änderten sie langsam die Farbe. Von Dunkelbraun zu einem exotischen Schwarz – nahezu ein Schuldeingeständnis.
    »Witzig!«, meinte er schließlich und sah zuerst fort. Nahezu ein zweites Schuldeingeständnis.
    Der Blickkontakt zwischen uns konnte nur einen Sekundenbruchteil gedauert haben. Außer Daria, deren sonst so makellose Stirn eine Zornesfalte aufwies, schien niemand das stumme Duell bemerkt zu haben.
Ist sie wütend auf mich oder auf ihn?
    »Gibt es sonst noch etwas, was ich wissen müsste?« Ich kam nicht umhin, das Misstrauen aus meinen eigenen Worten herauszuhören.
Du misstraust dem Rat?
Meine eigenen Gedanken überraschten mich, hatten sie sich doch bislang unter der Schutzschicht meiner eigenen Magie verborgen.
    »Nein, ich denke nicht!« Mit der Gewissheit, dass die Erde eine Kugel ist, wusste ich, dass DeVil etwas verschwieg.
Was nicht verwunderlich ist
. Aber es traf mich, dass auch Daria und die anderen stumm blieben.
    »Ich nehme dich beim Wort!« Ich schloss kurz die Augen und nahm meinen Sätzen so einen Großteil der Schärfe. »Aber wenn das was ich nicht wissen muss, mich in den Arsch tritt, werde ich wirklich wütend.«
    DeVil lächelte ein nahezu unwiderstehliches Teufelslächeln und lenkte mich mit einer Handbewegung ab.
    Eine neutrale, schwarze Tüte stand an der Tür zu seinen Gemächern.
    »Und falls dir seine Sachen nicht gefallen – hier sind meine.« Balthasar zog einen Rollkoffer hinter seinem Sessel hervor.
    Obwohl sich der blonde Vampir offensichtlich Mühe gegeben hatte, sank meine Laune. Zu genau wusste ich, dass DeVil stets seinen Vorteil suchte und Balthasar mich lediglich in sein Bett bekommen wollte.
    »Die Wahl zwischen Scylla und Charybdis.« Als ich begriff, dass ich meinen Gedanken entgegen jeder Gewohnheit laut ausgesprochen hatte, rutschte das letzte Puzzleteil an seinen Platz. Plötzlich wurde mir klar, warum DeVil mich abgelenkt und mir in den Raum hinein geholfen hatte.
    »Ihr habt die verdammte Magie der letzten Sicherheitsstufe geändert!« Ich brüllte fast.
    Also deswegen verunsicherten mich DeVils Avancen, Balthasars Mitgefühl und Arslans Ablehnung. Weil der Rat mir bereits einen Großteil meiner Sukkuba-Magie gestohlen hatte!
    »Halleluja!«, blasphemierte DeVil, »Sie hat es bemerkt!« Er strahlte, während Balthasar ehrlich besorgt wirkte. »Geht es dir gut?«
    »Es war ein Test, ob es überhaupt möglich ist … ob du als Mensch deine Emotionen genug unter Kontrolle hast«, erklärte Daria unglücklich.
    »Großartig!« Ich sah die anderen vorwurfsvoll an. »Wenn die Damen und Herren mich

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