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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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beeinflussen, so dass er das Todesurteil zurücknimmt?«, fragte Hathor schließlich.
    »Genau!«, bestätigte ich. Einen verschwundenen Inkubus zu finden, war so gut wie unmöglich, aber verdammt sollte ich sein, wenn es mir nicht gelänge, ihn bei einem Treffen dazu zu bewegen, das Urteil aufzuheben. Schließlich war er mein Vater und trotz seiner Wut auf meine Mutter musste doch irgendwo in ihm ein Hauch Liebe für mich sein, oder nicht? Schließlich war ich nicht fremdgegangen und hatte ihn betrogen.
    Meine Fingernägel bohrten sich in meine Haut, als ich gegen den Schmerz in meinem Innersten ankämpfte. Ich liebte ihn schließlich auch immer noch. Irgendwie. Trotz allem. Obwohl er sein Urteil heimlich gesprochen und eines Nachts das verdammte Haus angezündet hatte, um meine Mutter und mich im Schlaf zu töten. Feigling!
    »Okay, wir werden ihn suchen und finden.« Kirke bestätigte meine Forderung nach einem kurzen Blickwechsel und einer stummen Kommunikation innerhalb des Kollegiums. »Und du überlegst trotzdem wegen eines Sitzes im Rat.«
    Ich nickte. Und blinzelte. Das war fast zu leicht gewesen. Das Risiko, das mit meiner Forderung – und der Einwilligung des Rates – einherging zu hoch. Ein Gesetzesbruch sondergleichen. Und doch hatte ich das Gefühl zu niedrig gepokert zu haben.
    »Um was geht es wirklich?«, erkundigte ich mich deswegen argwöhnisch und ließ meinen Blick von der teuflischen Entität zur Himmlischen wandern. Doch die beiden Wesen verzogen keine Mine, Hathor trug wieder Kuh, Arslan starrte mich wütend an und Kirke hatte ein undurchschaubares Pokerface aufgesetzt.
    Ich seufzte schwer und traf eine Vertrauensentscheidung: »Ich spiele also für euch den Menschen?!«
    »Du wirst ein Mensch sein!« Balthasar wirkte über mein Einlenken erleichtert und klang sehr überzeugt. Mit derselben Überzeugung reichte mir der älteste Vampir der Welt eine Mappe.
    »Da drin sind deine neuen Papiere, Lilly Valentina.«
Och bitte! Lilly Valentina? Wie blöd kann ein Name sein?
»Mit Lebenslauf, Fotos, Bankkonten, Dokumenten, Impfausweis … und allem, was du benötigst.«
    Ich starrte auf die Mappe und versuchte die unzähligen Einwände in meinem Inneren ihrer Wichtigkeit nach zu ordnen und mich nicht darüber aufzuregen, dass mein neuer Name wie die hippe Version von »Capri-Sonne« klang. Immerhin … mein eigener Name war darin versteckt und noch viel wichtiger: Der Name meiner Mutter. Es war eine Marotte von mir. Seit ihrem Tod hatte ich immer einen Namen mit einem »Li« gewählt. Als Hommage an sie. Albern? Vielleicht. Aber es war meine Art zu trauern und mich an sie zu erinnern. Ich schluckte und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder zurück ins Hier und Jetzt.
    Der Vampir schien meine Gedanken zu lesen und kam meinem möglichen Einwand wegen der anstehenden Verwandlung in einen Menschen zuvor. »Die Kette – du darfst sie niemals ablegen! – wird deine Magie absorbieren, so dass du nicht nur wie eine menschliche Frau wirken wirst – du wirst eine sein!«
    »Aber …?«
    »Du wirst sehr vorsichtig sein müssen, während du die Kette trägst!« Diesmal war es nicht ausschließlich DeVils Stimme, die sich förmlich an mich schmiegte. Auch der DeVil selbst war aufgerückt. Gerade so weit, dass es noch der Schicklichkeit entsprach, aber seine Aura trotzdem meinen Körper berührte.
    »Würdest du es bitte unterlassen, in meine Privatsphäre einzudringen?!« Ich fuhr auf dem Absatz herum und stellte verärgert fest, dass ich den Kopf in den Nacken legen musste, um dem Dämon ins Gesicht blicken zu können.
    »Damit wirst du in Zukunft leben müssen!«, meinte er. Und blieb stehen. Ich trat einen Schritt zurück, aus seiner Reichweite, was der Dämon mit einem Grinsen kommentierte.
    »Wir wissen, dass du seit 3 Jahren deine Fähigkeiten nutzt, um deine Emotionen zu kontrollieren, deine Gedanken und deine Erinnerungen!«, meinte Daria.
    »Und?« Ich konnte einen patzigen Unterton nicht unterdrücken. Warum war ich heute so hibbelig? So wenig ich selbst? Ich bohrte meine Fingernägel in meine Handflächen und mit Hilfe der Schmerzen gelang es mir, mich mehr zu konzentrieren.
    »Das wirst du nicht mehr können – und die Kette wird deine Träume nicht kontrollieren.«
    Ich starrte von Kirke zu Hathor, Arslan, Balthasar und DeVil. Schließlich verharrte mein Blick bei Daria. »Das kann nicht euer Ernst sein!« Zu genau erinnerte ich mich an die neuen Karten und die neue Zukunft.
Der Tod
.
    Doch trotz

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