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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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oder untergehen.
    »Na immerhin steht unser Hauptziel für dieses Jahr fest«, behauptete ich und war erstaunt, wie sicher meine Stimme klang. Ich schenkte Helena ein Lächeln. Selbst ich konnte die scharfen Kanten fühlen. »Wir werden die Matching-Myth neu etablieren, uns an die aktuellen Gesetze halten – und das verdammte Vermittlungsmonopol wieder bekommen.«
    Die Elfe sah aus, als wolle sie jeden Augenblick höhnisch applaudieren. Stattdessen reduzierte sie ihre Skepsis auf eine Frage: »Und wie das?«
    Ich beobachtete den Live-Bericht in dem eine bisher menschliche LiebesVermittlungsAgentur um den neuen Klientenstamm warb und neben einem Billigangebot auch eine Geld-zurück-Garantie anbot.
    Haben die zu viel Geld?
Mein Lächeln wuchs in die Breite, als ich mir das Desaster ausmalte. Wenn es eines gab, was magische oder magisch begabte Wesen nicht waren, dann dumm. »Die meisten Probleme werden sich durch Dinge wie Geld-zurück von alleine erledigen, die anderen durch Dummheit. Die wenigsten Menschen kennen sich gut genug aus, um mit uns mithalten zu können …«
    Man musste kein guter Analytiker sein, um zu sehen, dass die Mitarbeiter der Matching-Myth den Satz glaubten – leider war ich ein Mensch und damit fiel ich ebenso wenig unter die Kenner, wie jeder andere Normalsterbliche.
    Wenn ich noch Katlyn wäre
… Ich fluchte. Dieses Mal in Gedanken. Es hätte selbst beim Fall des Monopols kein mangelndes Vertrauen gegeben. Aber für Selbstmitleid war es zu spät – ich konnte meinen ehemaligen Freunden nicht die Wahrheit über mich und meine Verwandlungen sagen, ohne mich in Lebensgefahr zu bringen und die Autorität des mächtigsten Zusammenschlusses aller magischen Wesen zu untergraben.
Der Rat!
Die Wut schlug erneut über mir zusammen und ich musste mich zusammenreißen, um nicht augenblicklich in mein Büro zu stürmen. Stattdessen schenkte ich meinen Mitarbeitern ein betont fröhliches und entspanntes Lächeln. »Entschuldigt mich, morgen früh werden wir eine kurze Konferenz halten, um über die aktuelle Situation und über unsere Möglichkeiten zu reden.«
    Trotz der teils überraschten, teils pikierten Gesichter der verschiedenen magischen Wesen machte ich kehrt, ging in mein Büro und hatte den Telefonhörer in der Hand, bevor ich geplant hatte, wen ich anrufen wollte.
    »Herzlich Willkommen bei der Guten-Fee-Hotline«, scholl aus der freien Leitung. »Für eine Verbindung mit ihrer zuständigen Sachbearbeiterin drücken Sie bitte die 1, für einen Wunsch …«
    »Jetzt nicht!« Ich brüllte ins Telefon und hoffte, dass irgendeiner guten Fee – am liebsten der für Spam zuständigen – die Ohren klingelten.
    Dann setzte ich mich. Um wieder aufzustehen. Nach der ersten Umrundung meines Tisches wurde mir klar, dass ich nicht wusste, wen ich anrufen sollte. DeVil – er hatte ganz sicher etwas mit dem Fall des Vermittlungsmonopols zu tun. Er würde keine Hilfe sein. Daria fiel aus genau demselben Grund aus. Ihr Verrat schmerzte besonders. Ungeduldig setzte ich mich an meinen Schreibtisch. Arslan fiel aus, weil er mich nicht leiden konnte. Balthasar, weil er alles tun würde, um mich ins Bett zu bekommen. Menschwerdung und Depression inklusive. Hugin und Munin würden tratschen. Meine Wahl fiel auf Kirke.
    Zu meiner Überraschung nahm Hathor ab. »Li, was gibt es?«
    »Was es gibt? Ist das dein Ernst?« Eine Sekunde lang hoffte ich, dass mein Büro schallisoliert war. »Ich will mein verdammtes Vermittlungsmonopol zurück«, blaffte ich die Ex-Liebesgöttin an und stutzte, als ich im Hintergrund etwas hörte. »Ist das Kirke?«
    »Ja. Deswegen bin ich ja bei ihr.«
    »Liebeskummer?«, riet ich, da ich das Schluchzen eines gebrochen Herzens erkannte. Noch während ich die Frage stellte, wurde mir klar, dass ich mich von Kirkes Flennen ablenken ließ. »Verdammt!«, langsam bekam ich den Bogen beim gewöhnlichen und gesellschaftlich akzeptierten Fluchen raus.
    »Ich weiß, es ist wahrscheinlich ein schlechter Zeitpunkt …« Hathors Stimme hatte einen beschwichtigenden Unterton angenommen.
    »… ein schlechter Zeitpunkt?« Ich fragte mich, ob ich hysterisch werden sollte, oder es bereits war.
    »… aber es wäre toll, wenn du die anderen Agenturen, die sich in Sachen Übernatürliche-Liebesvermittlung engagieren, überprüfen und ihre Angebote im Augen behalten würdest.«
    »Ich?!« Ich legte all meine Wut in das eine Wort.
    »Hör zu, es tut mir leid, das mit dem Vermittlungsmonopol war nicht

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