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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Richtung Ausgang. Der Golem blieb dicht hinter mir und bewegte sich wie ein sehr eigenwilliger und massiver Schatten hinter mir her und nach draußen, wo ich meiner Wut freien Lauf ließ.

    Die Aftermatch-Party musste warten
, dachte Selim und betrat den dunklem Parkplatz. Wenigstens bis er gefunden hatte, wonach er suchte. Was auch immer das war.
    Trotz seiner hellen Haut und der langen, weißen Haare verschmolz der Sidhe beinahe mit der Dunkelheit und den Schatten. Doch etwas störte und ließ die alte, keltische Gottheit wieder in den Lichtkegel einer Straßenlaterne treten. Seit Jahrhunderten hatte sich Selim nicht mehr so gefühlt. So … Diese Emotion war so lange her, dass er sie erst gar nicht einordnen konnte. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Er war genervt.
    Wirklich und vollkommen.
    Erst hatte diese doofe Kuh von Liebesvermittlerin ihn abblitzen lassen, dann hatte ihn ein Golem niedergestreckt. Und die einzige andere interessante Paarungspartnerin, die Laumia, hatte sich den schnuckeligen Kellner geschnappt und … wenn man an den Teufel dachte!
    Er drehte sich zu dem frischgebackenen Pärchen um, das nach ihm den Raum verlassen hatte. Eng umschlungen schienen die beiden seine Anwesenheit überhaupt nicht zu bemerken und wirkten so unglaublich verliebt, dass ihm beinahe das Kotzen kam.
    Eine Sekunde lang war er ernsthaft versucht, sich auf den Kellner zu stürzen und ihn für den misslungenen Abend büßen zu lassen. Nur die magische aufgepimpte Superbarbie neben dem Objekt seiner Wut hielt ihn davon ab. Zumindest bis ihm die Erkenntnis kam, dass er ja gar nicht für den Friedensnobelpreis kandidierte.
    Ohne jede Vorwarnung stürzte der Sidhe den Weg zurück, sein Ziel fest vor Augen und … Sekunden bevor er den Kellner erreichte, erstarrte die Welt. Einen Moment lang hing Selim in der Luft, beobachtete erstaunt, wie die Luft um ihn herum flirrte, als habe sie eine eigene Aura. Wie von Außen sah er sich selbst, inmitten des farbenfrohen Flirrens, halb in der Bewegung gefangen. Dann schnappte er zurück in seinen Körper.
    Der Moment konnte nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert haben, und doch hatte er Selims ganze Welt verändert. Wo eben noch Wut und Rache in seinen Gedanken vorgeherrscht hatten, tobte nun eine andere Emotion: Liebe.
    Er liebte diesen Mann. Vollkommen, vollständig und ohne wenn und aber. Die Verzückung über diese Erkenntnis brodelte durch seine Adern, ließ seine Libido erwachen und seinen Schwanz hart werden.
    Mit einem Griff hatte er sein Gegenüber überrumpelt und mit einem Kuss in die Gewalt der Liebe gebracht.

    Die Erleichterung, die durch meine Adern strömte, als ich in »meine« Straße bog, war so tief, dass sogar ich für einen vermeintlichen Moment sehen konnte, wie sie um mich herum in meiner Aura wabberte.
    Ich war zu Hause, endlich!
    Inzwischen fühlten sich meine Knie butterweich an und meine Augen wollten auch immer wieder zufallen. Bis jetzt hatte ich nicht einmal gewusst, dass man so müde werden konnte, ohne dabei Schlafzuwandeln. Wie von meinen Gedanken angeregt, öffnete sich mein Mund zu einem herzhaften Gähnen. Nur mühsam kaschierte ich es mit der Hand und drehte mich zu meinem Verfolger um. Aus der Nähe betrachtet wirkte er zwar immer noch attraktiv, aber auch ein wenig unheimlich. Unfertig. Als habe ihm zwar jemand mit größter Gewissenhaftigkeit schöne Gesichtszüge modeliert, aber dabei trotzdem irgendwie … gepfuscht. Ich konnte nicht einmal begründen, woran ich diesen Gedanken festmachte. Vielleicht war es auch nur der alte Aberglaube von wegen Seele und so. Ohne Seele kein Leben. Ohne Leben keine Liebe. Ohne Liebe keine Matching-Myth. Und da die Matching-Myth mein Leben und meine Seele war … müßig, diesen Gedanken weiter zu spinnen.
    Natürlich fing es noch an zu regnen. Manchmal war das Leben echt eine dumme Kuh! Da half es auch nichts, dass ich so schnell ich konnte die kurze Strecke rannte. Als ich die Haustür erreichte und meinen Schlüssel rausgekramt hatte, war ich nass bis auf die Knochen.
    Zähneklappernd und mit zittrigen Fingern schloss ich auf, verfluchte den Bewegungsmelder, der natürlich nicht funktionierte, und das Wetter und bedauerte mich selbst, als mir etwas einfiel. Ich drehte mich um.
    »Du willst nicht die ganze Nacht vor der Tür stehen bleiben, oder?«
    Der Golem sah mich an. Sagte aber nichts. Dummes Ding.
    »Ich verspreche hoch und heilig, heute Nacht nichts mehr zu unternehmen. Du kannst also nach

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