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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Hause gehen. Es reicht, wenn du morgen früh um 7 Uhr wieder hier bist. Frisch ausgeruht und bereit, mich weiter zu verfolgen.«
    Natürlich sagte er wieder nichts. Bewegte sich aber auch nicht von der Stelle. Wahrscheinlich war das nicht das erste Versprechen in der Richtung, was er zu Ohren bekam.
    »Ich schulde dir was, wegen der Hilfe vorhin. Das war sehr nett von dir, dass du eingegriffen hast. Danke.«
    Er schwieg mich mit erdiger Gelassenheit an, bis ich seufzte und die Tür aufhielt. »Dann tue mir einen Gefallen und warte doch wenigstens im Treppenhaus. Da ist es zumindest trocken.«
    Einen Augenblick lang zögerte der Golem und ich ertappte mich bei dem Wunsch, ihm die regennassen Haare aus dem Gesicht streichen zu wollen, um wieder auf meine vorangegangenen Unfertigkeits-Gedanken zurückkommen zu können. Jugend forscht – heute auch in ihrem Lehmgesicht. Doch dann ging ein Ruck durch den belebten Tonmenschen und er machte den einen Schritt nach vorne, hinein ins Trockene.

    Hathor traf beinahe zeitgleich mit Arslan und DeVil auf dem Parkplatz ein. Die ehemalige Liebesgöttin wirkte unglaublich wütend. Zumindest soweit man es bei ihrem Kuhgesicht beurteilen konnte.
    DeVil nickte ihr beruhigend zu. Wenn der Dämon eines wusste, dann das die wenigstens Dinge und Geschehnisse so heiß gegessen wurden, wie sie gekocht wurden. Und das war nicht unbedingt als Metapher gemeint.
    Allerdings schien noch niemand dem WerLöwen diese einfache Lebensweisheit mitgeteilt haben. Hathor verdrehte die Augen. Ein schwieriges Kunststück für eine Kuh – und beinahe kaum zu merken, da ihre Augen komplett schwarz waren. DeVil schüttelte zur Antwort leicht den Kopf. Wenn es den Löwen glücklich machte, sich Hals über Kopf ins Geschehen zu stürzen, sollte er. Dann war er wenigstens beschäftigt.
    »Was denkst du?«
    »Dass wir einen illegalen Liebeszauber vorfinden werden.«
    »Du meinst: Nicht vorfinden werden.«
    »Ja, genau.«
    DeVil nickte, manchmal waren die Dinge wirklich genauso einfach, wie sie erschienen. Selbst in der magischen Welt. Problematisch war es natürlich, wenn die Dinge gar nicht existierten.
    »Habt ihr das gehört?! Der Sidhe gibt an, vorher mit deiner Lilly einen Streit gehabt zu haben?«
    »Und?« DeVil zog eine Augenbraue hoch, ließ das »deine« aber unkommentiert stehen.
    »Ich denke, es ist offensichtlich.«
    »Eben!« Hathor schnaufte und hatte den Anstand sich für die Schelte in einen Menschen zurück zu verwandeln. »Glaubst du wirklich, sie wäre so dumm?«
    »Was ich denke, spielt keine Rolle.«
    »Müsste die Betonung nicht auf denken liegen?« Ohne Arslans Antwort abzuwarten, schlenderte DeVil über den Parkplatz zu der kleinen Menge, die sich um den Sidhe und das ebenfalls betroffene Paar gebildet hatte. Das Getuschel und Stimmgewirr war laut und inzwischen schien sich jeder seine eigene Meinung von dem Geschehen gebildet zu haben. Von »Magie« bis zu »Sabotage« war alles an Thesen vertreten, was man für eine gute Gerüchteküche benötigte. Das Selim, der Sidhe, und das Pärchen immer noch halb miteinander verschmolzen war – jetzt eher aus erotischer Gewohnheit denn aus einem akuten Liebeszaubergrund heraus – half der Stimmung kein bisschen.
    »Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Wesen …« DeVil genoss die Aufmerksamkeit der Umstehenden und wartete noch einen Moment lang, bis er fortfuhr. »Es besteht kein Anlass zur Sorge. Der Platz ist magisch gesichert und es wurde keine Spur einer illegalen oder unbekannten Magie gefunden. Trotzdem hat der Rat eine Sonderkommission zur Aufklärung des Falls ins Leben gerufen und wird sich selbstverständlich um das Problem kümmern.«
    Der Veranstalter trat einen Schritt aus der Menge heraus, doch bevor er dazu kam, eine Einwand zu äußern, wurde er von der magischen Welle erfasst, die der Dämon über die Anwesenden rollen ließ. Sie war nicht ganz so gut wie der Vergessensblitzer der »Men in Black«, aber gut genug, um die Erinnerung verblassen zu lassen und heftige Gefühle zu mindern.
    »Das war nicht nett«, raunte Hathor.
    DeVil sah der Menge nach, die sich in Einzelpersonen aufsplitterte und mit Autos oder ohne in der Nacht verschwand. Nicht ein einziges Paar blieb zusammen.
    »Nein, aber notwendig.«
    »Pragmatisch wie immer.«
    »Man nennt mich auch den James Bond der magischen Welt.« Er bückte sich zu der Stelle, an der laut verschiedener Aussagen die Liebesmagie gelauert hatte. Keines der Atome wies eine Spur Liebe auf.

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