Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
Vom Netzwerk:
um mir wieder deutlich zu machen, dass ich allein war. Nur ich und ein Haufen wild gestreuter Liebeszauber. Nein, halt! Stimmt gar nicht. Da war noch jemand. Nämlich derjenige, der an den wild gestreuten Liebeszaubern dran hing. Ich grummelte leise und hätte deswegen beinahe das schließlich doch folgende »Soll ich vorbeikommen?«, verpasst.
    »Nein, danke!« Ich bemühte mich ernsthaft darum nicht sarkastisch zu klingen. Klappte nicht. Anscheinend war der gute Teil meiner Persönlichkeit doch kleiner, als ich bislang gedacht hatte. Deswegen legte ich auch kommentarlos auf und machte mich auf den Weg zu dem einzigen sicheren Ort, der mir einfiel. Meine Firma.

KAPITEL 20

    Der nächste Tag fing gelinde gesagt be…scheiden an. Aber was wollte man auch erwarten, wenn man auf der Besuchercouch in seinem Büro schlief? Immerhin war es dieses Mal nur Helena, die durch die Tür platzte, nicht ein ganzes Einsatzkommando.
    Einen Augenblick lang hing meine Ex-Beste-Freundin wie erstarrt (jaja, blödes Wortspiel) in der Luft, dann kicherte sie schadenfroh.
    »Ist dein Dach undicht?«
    Ich starrte die gehässige Elfe an, dachte an die schwarze Gewitterwolke und wünschte mir schlagartig eine Fliegen… äh … Elfenklatsche. Eine Zeitung oder vergleichbares hätte es auch getan, aber nichts davon war in Griffweite.
    »Reichst du mir mal die Post?«
    Einen Moment lang wirkte Helena ob meines Themenwechsels irritiert, dann starrte sie die Briefe in ihrer Hand an. Reichte sie mir aber nicht. Leider. Ich hätte bestimmt getroffen.
    »Wegen gestern …« Helena drehte den Stapel in ihren Händen, wirkte unsicher und einen Moment lang flog mein Herz förmlich in ihre Richtung. Verdammt. Wieso erinnerte ich mich ausgerechnet jetzt daran, wie schön es gewesen war, sie als Freundin zu haben?
    »Ja?!«
    »Der Auftraggeber deiner Stalker …«
    Das Klopfen machte die künstliche Spannung von Helenas gemeinerweise langgezogener Pause kaputt und das Öffnen der Tür ohne jedwedes »Herein« von meiner Seite tat ein Übriges.
    »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein echt mieses Timing hast?«
    Offensichtlich nicht, denn der frisch in mein Büro getretene Super Stier starrte mich an, als sei mir ein zweiter Kopf gewachsen. Selbst als ihm die Tür ins Kreuz fiel, wirkte er nur leidlich mehr irritiert. »Hatten wir uns nicht für heute früh verabredet?«
    Soviel zu seiner Organisiertheit. »Nein, selbe Zeit, selber Ort, du erinnerst dich?«
    »Lilly?« Gabriel riss die Tür auf, schob sich zwischen Bovidaeus und Türrahmen hindurch, ignorierte die beiden Kuh-Tussies, die vor meinem Büro Schmiere standen und pikiert von der falschen Seite (also der, auf der ich nicht war) die langsam zufallende Tür betrachteten, stand plötzlich neben mir und reichte mir die restliche Post. Entweder war der Werwolf schneller als ich gucken konnte oder die Kühe hatten mich abgelenkt.
    »Soll ich die Tür einfach offen lassen, eine Drehtür einbauen oder in ein Zelt auswandern?«, erkundigte ich mich, doch meine Spitze prallte sowohl an meinem Besucher als auch an meinen Mitarbeitern ab. Konnte an dem Klingeln des Telefons gelegen haben, oder an Drakowitsch, der direkt nach seinem Klopfen die Tür aufriss und eingetreten war, ohne sich einen Deut darum zu scheren, ob sein Eintreten okay war.
    Gab es einen neuen Unhöflichkeitszauber in der Stadt, oder lag das an meiner Aura?
    »Da!« Der Becher materialisierte sich beim zweiten Klingeln des Telefons nahezu von selbst in meiner Hand. »Ohne deine Startdosis Koffein hat man den dringenden Wunsch, dir das Zeug intravenös zu verabreichen.«
    »Gar nicht wahr«, maulte ich, ignorierte aber das dritte Klingeln und gönnte mir stattdessen einen Schluck. Es war perfekt. Temperatur, Geschmack, Milchgehalt. Kaum zu glauben, was man an einem Kaffee versauen konnte, aber Drako war anscheinend kein Zufallskocher, sondern ein getarnter Gott des schwarzen Goldes. Ich seufzte innerlich, als das Aroma meine Geschmacksknospen aufweckte und sich von dort aus über den Blutkreislauf in meinem Körper verteilte.
    Der kurze Moment der innerlichen Entspannung hielt genau einen Anrufbeantworter-Piep lang an.
    »Hallo, Epona hier. Du heute Nacht angerufen und um einen Rückruf bezüglich der Einhornplage gebeten … da kann ich dir leider nicht helfen.«
    Mit einem Satz war ich am Apparat. »Aber sicher kannst du.«
    »Einhörner sind keine Pferde und fallen deswegen nicht in meinen Zuständigkeitsbereich«, erklärte die

Weitere Kostenlose Bücher