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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Göttin der Pferde und machte sich damit selbst lächerlich. Konnte ich ihr aber nicht sagen, schließlich war ich zurzeit weder Katlyn, noch ich selbst, und konnte als Mensch weder über diese Information verfügen, noch Epona an ihre Verpflichtung als meine Patentante erinnern. Verdammt! Kurz war ich ernsthaft versucht, den Hörer an die Wand zu werfen. Wenn das so weiterging, würde ich ernsthaft paranoid werden. Nicht nur wegen der Aufspürung und Verfolgung GmbH, sondern auch wegen der verdammten weißen, bewaffneten Gäule, die mir ständig hinterherliefen.
    »Tun sie doch«, meinte ich und vergaß, wutgestützt, meinen derzeitigen Status, »und wenn du dich nicht darum kümmerst, werde ich es tun.«
    Die keltische Pferdegöttin schnaubte. Ein sehr verächtlicher Laut. Beinahe so verächtlich, wie der Blick meiner Ex-Elfen-Freundin Helena.
    »Und wenn ich jedes einzelne Haar auf meinem Kopf opfern muss – entweder die Viecher verschwinden aus der Stadt, oder ich mache es wie König Haggard in »Das letzte Einhorn« … mit einem Unterschied: Ich fange alle.« Das Jungfrauen Einhörner anlockten stimmte, konnte ich seit Tagen bezeugen, also war es nicht zu hoch gepokert, anzunehmen, dass auch der Mythos von wegen »Jungfrauen können Einhörner mit Hilfe eines einzelnen Haares halten, zähmen und gefangen nehmen.«
    »Okay, geht klar … ich …« Epona schwieg einen Moment lang. »Das letzte Einhorn?«
    Shit! Es war nicht ausschließlich ihre Stimme gewesen, die den Titel meines Lieblingsfilmes wiederholt hatte … auch eine zweite war im Hintergrund zu hören gewesen! Stumm verfluchte ich Eponas Freisprechanlage.
    »Warte mal eine Sekunde.«
    Ich konnte hören, wie die Göttin einige Worte mit jemandem wechselte. Einem Mann.
    »Hei, Lilly!«, begrüßte er mich schließlich und mein Herz setzte aus. Vollkommen.
    Mein Bruder. Doppelshit. Shit, Shit, Shit. So viel konnte ich gar nicht fluchen. Wenn schon meine Patentante Verdacht schöpfte, weil ich meinen Lieblingsfilm als Argument benutzt hatte, dann Cassius doch wohl erst recht.
    Prima, nach Jahren aufgeflogen, weil ich es nicht ertrug von Unschuldssymbolen verfolgt zu werden. Der Galgenhumor dieser Vorstellung schrie zum Himmel.
    »So hört man sich wieder«, kommentierte ich.
    »Ja, einer der vielen seltsamen Zufälle im Leben.«
    Okay, Ablenkungsmanöver an! »Verfolgst du mich?«
    »Nein, soll ich?«
    »Witzig.«
    »Finde ich auch!«
    »Was machst du bei einer keltischen Göttin?«
    »Ist die Frage nicht ein wenig … intim?«
    Oh wow. Während ich mich darum bemühte, ein braver Sukkubus zu sein, und mich auf gar keinen Fall zu verlieben, schien mein Bruder darauf zu pfeifen. Für die Liebe sterben … er war schon immer ein romantischer Narr gewesen, aber jetzt mal ehrlich: Mit der Nymphe Katlyn zu flirten, war schon dumm gewesen, doch eine Menschenfrau … das war schon dicht an der Grenze zu grenzdebil.
    »War nur ein wenig neugierig.« Okay, die Ausrede war sogar für mich schlecht.
    »Ich auch …«, gab er zu und klang verdammt gut gelaunt. »Deine Einhörner hatten mich stutzig gemacht.«
    Ich runzelte die Stirn. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. »Wieso? Ist doch offensichtlich.«
    »Häh?«
    »Ich hatte noch nie Sex.«
    Ich erntete ein fröhliches Lachen gefolgt von einem: »Viele Leute hatten noch nie Sex, aber deswegen werden sie nicht von Einhörnern verfolgt.«
    »Ist mir auch schon aufgefallen!«
    Er lachte abermals. Dieses Mal spöttischer. Arsch.
    »Falls du herausfindest, warum sie es auf mich abgesehen hatten, melde dich gerne bei mir. Ansonsten soll Epona mir die Viecher vom Leib halten«, maulte ich.
    »Ich glaube, das hat sie verstanden!« Cassius klang immer noch amüsiert und ein wenig schadenfroh.
    »Einen schönen Tag noch.«
    »Meiner ist dank dir schon perfekt. Ich hoffe, deiner auch?!«
    »Nope, könnte besser werden. Aber danke.«
    »Willst du mich gar nicht zur Halloweenfeier heute Abend einladen?«
    Nein, lieber schneide ich mir die Pulsadern auf
. Sagte ich natürlich nicht laut. Stattdessen erklärte ich: »Nein, die ist nur für Kunden.« Ohne seine Entgegnung abzuwarten, legte ich auf und sah hoch. Direkt in beeindruckte Gesichter. Die hatte ich ja ganz vergessen! Also die Leute, nicht die Gesichter. Aber na prima. Ich fühlte mich scheiße. Immerhin schön, dass mein Gespräch und das beinahe-Auffliegen wenigstens zu etwas gut gewesen war. Nichtsdestotrotz lief mir ein kalter Schauer wie ein Todesbote

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