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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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über den Rücken.
    »Du hast deinen Kalender noch nicht aktualisiert!« Gabriel überspielte die Situation und deutete auf genannten Gegenstand. Der papierene Klugscheißer hing ganz harmlos an der Wand und zeigte noch den Spruch des gestrigen Tages an.
    »Hatte noch keine Zeit dazu gehabt.« Zum Zähneputzen übrigens auch nicht. Und perfektes Make-up oder natürliche Schönheit existierte nur noch in meinen Wunschträumen.
    Gähnend stand ich auf, doch der Werwolf kam mir zuvor. Noch während ich um Sandro herum ging, las er vor: »Die Größe eines Menschen erkennt man an der Größe des Problems bei dem er aufgibt.«
    So! Das reicht – Kalender landet im Müll!
Ich griff an Gabriel vorbei und hatte das Geschenk schon in der Hand, als Helena bewies, dass sie ein weitaus besseres Timing hatte als der Super Stier: »Der Auftraggeber der Stalker ist der Boss der Aufspürung und Verfolgung GmbH.«
    Was? Aber mit dem hatte ich doch telefoniert, oder nicht?
    »Warum?«, war so ziemlich die klügste Frage, die mir einfiel. War zwar nicht sehr intelligent, aber man kann ja nicht alles haben, einen Schock und Intelligenz
    »Keine Ahnung – vielleicht mag er dich ganz einfach nicht.« Der gehässige Tonfall der Elfe implizierte, dass sie mich auch nicht mochte.
    »Aber er kennt mich doch gar nicht«, antwortete mein Mund auf Autopilot, »genauso wenig wie du.«
    Helena wirkte kurz beschämt. War aber vielleicht nur mein Wunschdenken, weil es wahr war. Meine eben noch rasenden Gedanken fokussierten sich auf diese Tatsache. Nur der Rat kannte meine wahre Identität. Aber mich kennen, richtig kennen? Wer blieb da noch? Daria? Balthasar? Gott, wie erschreckend, wahrscheinlich kannte mich der penetrante Vampir tatsächlich besser als meine vorgeblich besten Freundinnen. Das schloss sowohl Daria, aber auch meine aktuelle Ex-Freundin/akut beste Feindin mit ein.
    Ich fühlte, wie der letzte Faden meiner Geduld zerfaserte.
    »Airielle, ich möchte, dass du eine Akte über ihn zusammenstellst.« Ich warf ihr einen Blick zu, der vermutlich mehr sagte als tausend Worte. Immerhin zuckte sie zusammen, wurde rot und nickte schließlich. Gut! Sie hatte begriffen, dass sie ihren Beinahe-Freund Toni ausquetschen sollte.
    Unwillkürlich wanderte mein Blick zu meiner Hand. Frau. Blond. Schön. Wann hatte ich denn den Scheiß aufgeschrieben? Und wieso auf meine Handfläche? Ich blinzelte, doch die Worte blieben, wo sie waren. Ergaben leider auch genau so viel (oder sollte ich sagen »genau so wenig«) Sinn.
    Frau. Schön. Blond.
    »Helena?« Ich starrte die Elfe an als könne sie des Rätsels Lösung sein. War sie aber nicht. Sie war niedlich und ihre Haare blumenlila – immerhin passte Frau. »Finde heraus, wer die Blondine gewesen ist, mit der Johannes gestern vor dem Liebeszauber geredet hat.«
    »Wieso?«
    »Wieso nicht?«
    Ich hatte keine Ahnung, schaffte es aber, ihrem Blick selbstsicher stand zu halten. Bis sie nickte. Trotzdem wartete ich, bis die Tür hinter ihr zugefallen war, bevor ich mich den anderen Wartenden widmete.
    Ich drehte mich zu dem Kaffeegott in Ausbildung. »Drako, sag Hulda, Heike, Lazarus und Orpheus, sie sollen sich um unsere Halloweenfeier kümmern. Und hol bitte Krista und Johannes. Wir gehen die letzten Vermittlungen durch.« Ich sah zu Gabriel, der mich schockiert musterte und fügte mit aller Gewissheit, die ich gar nicht hatte, hinzu: »Die letzten drei Jahren sollten erst einmal reichen.«
    Irgendwo dort musste doch der Grund dafür stecken, dass mich dieser Ratsanwärter verfolgen ließ!
    »Ich mache die Post?«, riet Gabriel. Er klang devot. Gefiel mir, könnte mich glatt dran gewöhnen.
    »Ja, bitte!« Ich deutete auf den Schreibtisch und ohne zu zögern machte er sich an die Arbeit. Wer hätte das gedacht? Ich musterte meinen extrem leckeren Angestellten, der unterwürfig die Post bearbeitete. Dominantes Auftreten half also nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Werwölfen. Coole Sache!
    »Und du?«
    Ich schenkte Sandro meinen durchdringendsten Blick. Unschuldig bis zum Gegenbeweis gab es bei mir nicht. Und Freundinnen heimlich (oder unheimlich) in WerKühe zu verwandeln war kein Kavaliersdelikt.
    »Ich habe wirklich alles befolgt, was du gesagt hast … aber Tatjana will sich nicht mit mir treffen.«
    »Was ja zu befürchten gewesen war.« Hatte ich das wirklich laut gesagt? Sehr professionell von mir!
    »Und schon wieder ein …« Gabriel verstummte, einen großen Postumschlag mit einer Akte in der

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