Erotischer Roman
ähnlichen Schiene fuhr. In Gesprächen mit seinen Ex-Freundinnen über deren kurze Affären mit ihm hörte sie von Spuren auf deren Hintern, Seilen, die über ihre Körper gespannt waren, und Schmerzen der Lust. War dieser Umstand für die Affären meist hinderlich, sich weiter mit Gordon zu beschäftigen, musste Ava in diesen Momenten an sich halten. Zu sehr erregte sie der Gedanke, dass sie es wäre, mit der er diese Spielchen trieb. Zu stark reagierte sie auf die Vorstellung, dass es ihr Körper war, den er so verwöhnen wollte. Diese Weiber hatten ja keine Vorstellung, zu was Mann und Frau in solchen Situationen fähig waren.
So litt sie leise vor sich hin, entsagte sich allen Annäherungsversuchen von Gordon und tat so, als wäre alles in schönster Ordnung. Und nun hatte Brandon Cox sie enttarnt. Ava sank in sich zusammen. Dieser Abend war eine Katastrophe. Sie versuchte sich abzulenken, indem sie sich die Gäste ansah. Und nicht nur das, sie suchte nach einem Fluchtweg. Das hier war einfach zu viel. Aber Cox schien zu ahnen, dass sie Fluchtpläne schmiedete, und hielt den Abend über ihre Hand. Ab und an tauchte Sumner in ihrer Nähe auf.
Aber er kam nie so nah, dass er sich mit Cox hätte unterhalten müssen. Dieser registrierte das Ausweichen seines Freundes mit einem wissenden Lächeln. Ava wurde es hundeelend zumute. Sie lauschte kaum auf die Gespräche, aß kaum etwas von den hervorragenden Speisen, die das Buffet bot, und hielt sich mit ihrer freien Hand an ihrem Weinglas fest. Irgendwann löste sich Cox von ihrer Hand und stand auf, nicht ohne ihr einen vielsagenden Blick zuzuwerfen. Wo war das nächste Erdloch, in dem man verschwinden konnte, wenn man es benötigte? Nicht da. Was sonst.
Ava versuchte sich so klein wie möglich zu machen und beobachtete, wie Cox sich ein Mikrofon nahm, darauf klopfte, um einerseits zu testen, ob es funktionierte, und andererseits die Aufmerksamkeit seiner Gäste auf sich zu lenken.
Es funktionierte, und das allgemeine Stimmengewirr verstummte. „Zunächst einmal möchte ich mich artig dafür bedanken“, begann Cox auf seine bekannt süffisante Art, „dass ihr alle so brav meiner Einladung gefolgt seid.“ Allgemeines gekünsteltes Lachen folgte auf diese Begrüßung. Ava besah sich das Publikum, und ihr Blick blieb an Gordon hängen. Er stand etwas abseits und hielt ein Glas in der Hand. Untypisch für ihn. Normalerweise war er mittendrin im Geschehen, und am Ende des Abends waren seine Jackentaschen gefüllt mit kleinen Zetteln, auf denen Telefonnummern vermerkt waren, die Ava so bald wie möglich archivierte. Gordon schien heute nicht in der Verfassung zu sein, sich neue Gesichter in seine Kartei zu holen.
„Wie ihr alle wisst, seid ihr hier, um mit mir und meinem Team den gelungenen Abschluss und die wunderbare Premiere des kleinen Filmchens zu feiern“, Cox blickte in die Runde, um hier und da war ein schuldbewusstes Lächeln zu sehen, „jaja … ich weiß … keiner von euch ist deshalb hier. Die Vorspeisen sind es aber auch wert, gegessen zu werden.“
Er winkte scheinbar genervt den Applaus seiner Zuhörer ab. Er ging ein paar Schritte auf Gordon Sumner zu, und dieser sah ihn fragend an. Aber Cox sprach unbeirrt weiter.
„Ihr seid aber auch hier, um mein nächstes Projekt kennenzulernen, das ich in der nächsten Zeit für die Literarische Gesellschaft Britanniens gestalten werde. Denn dieses Projekt wird unseren Großmeister hier zum Thema haben.“ Er grinste breit über den dämlichen Gesichtsausdruck, den Sumner zum Besten gab. „Aber mehr wird nicht verraten. Denn diejenigen, die dabei sein werden, bekommen in den nächsten Tagen Post von mir.“
Cox lachte laut auf. Sumner sah von ihm zu Ava und zurück. Was hatten die sich da ausgedacht? Fragend sah er Ava an, und als die nervös den Kopf schüttelte, zurück zu Cox. Als plötzlich leise ansteigender Applaus zu hören war, verneigte sich Cox und legte das Mikrofon beiseite. Ava lächelte tapfer, versuchte aber immer wieder Gordons Blick zu erhaschen. Doch dieser hatte sich aus dem Staub gemacht.
„Sie sind ein elendes Miststück, Brandon“, keuchte Ava, als dieser zu ihr kam und wieder neben ihr Platz nahm, „Sie wissen doch, dass er so etwas nie zulassen würde.“
„Die Zeit ist reif, dass Gordon in den Mittelpunkt gerückt wird“, flüsterte Cox ihr ins Ohr, während er die umstehenden Gäste anlächelte. „Er hat mehr für die Kultur dieser dummen Bastarde getan, als die
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