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Erregende Ermittlungen

Erregende Ermittlungen

Titel: Erregende Ermittlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denice von Z.
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hättest? Würdest du nicht versuchen, sie zurück zu gewinnen? Oder wenigstens verstehen, warum sie gegangen ist? Es muss doch fast verdächtig sein, wenn du dich gar nicht meldest, oder? Falls sie wirklich gefangen gehalten wird, dann schöpfen ihre Kidnapper vielleicht genau deshalb Verdacht. Und außerdem: wenn du sie ans Telefon bekommst, dann gibt sie dir vielleicht weitere Hinweise.“
    John nickte zögernd, er wirkte nicht überzeugt. Dennoch zog er sein Handy heraus und drückte eine Kurzwahltaste. Sie hielt ihren Kopf dicht an das kleine schwarze Kästchen und ignorierte seinen Duft, der ihr dabei in die Nase drang. Heute roch er noch weit leckerer als am Vorabend, trotz der Dusche waren noch Spuren ihrer Leidenschaft…
    Das lange, neutrale Tuten aus dem winzigen Lautsprecher wurde durch ein Knacken unterbrochen, dann ertönte eine ärgerliche Stimme.
    „Ich habe dir doch gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen.“
    „Tracey!“ hakte John schnell ein. „Ich mache mir einfach Sorgen. Ich will…“
    „Ist mir egal. Verschone mich mit deinem Geschwätz. Bei unserem letzten Urlaub in Kuba, da konntest du mich doch auch ganz gut alleine lassen, oder? Immer nur tauchen gehen, und ich saß all eine im Hotel. So lief es doch, oder?“
    „Tracey…“
    „Ruf mich nie wieder an, kapiert!“ Atemgeräusche. War das ein Schluchzen, oder ein empörtes Schnauben? „Lass mich einfach in Frieden. Ich schalte jetzt das Handy ab. Und untersteh dich, meine ganze Mailbox voll zu quatschen. Bye.“
    Die Verbindung war weg. John klappte das Motorola zu und sah Megan grimmig an.
    „Ihr wart überhaupt nicht in Kuba im Urlaub“, vermutete sie.
    „Richtig. Wir waren in Kanada“, bestätigte er. „Und wir waren auch nicht tauchen, sondern Skifahren. Auf einem Gletscher.“
    „Also war das wieder ein Code.“ Sie überlegte schnell. „Vermutlich hat sie schon gedacht, dass du sie wieder anrufst, und hat sich diese Sätze zurecht gelegt. Es musste harmlos genug klingen, um ihre Bewacher zu täuschen. Was will sie uns damit sagen?“
    „Dass sie in Kanada ist? An einem Ort, an dem man Tauchen kann?“ kam es umgehend von John.
    „Möglich. Aber das hilft uns nicht viel. Kanada hat hunderte von Meilen Küste, die Seen noch gar nicht gerechnet.“
    „Was können wir tun? Satellitenüberwachung?“ fragte er.
    „He, wir sind hier bei der guten alten Polizei, nicht beim Geheimdienst. Du siehst zu viele Filme! Aber du bringst mich auf eine Idee!“
    Megan griff nach ihrem Telefon – ein unmöglich altes Teil in verwaschenem Grau, das ehemals weiße Kabel wirkte so schmuddelig wie der Boden einer irischen Kneipe – und wählte eine interne Nummer.
    „Marvin? He, hier ist Megan. Wie geht’s? Ja? Oh, nicht übel. Nein, die Jungs kenne ich nicht. Hört sich aber gut an, schick mir doch mal ein MP3 davon, ja? Du, warum ich mich melde: ich müsste mal wissen, wo ein bestimmtes Handy gerade eingeloggt ist. Kannst du das für mich herausfinden? Warte mal, ich gebe dir die Nummer durch. Nein. Nein, das ist noch nichts Offizielles – ich bin mir noch nicht sicher genug. Ja, das ist es ja gerade, ich kann dem Captain nichts Halbgares vorlegen. Ach komm, das merkt doch keiner, oder? Es gibt auch nichts Schriftliches dazu. Ruf mich einfach auf meinem Handy an, wenn du was hast, ja? Ah super, das ist lieb von dir. Ganz lieben Dank schon mal. He, wir könnten mal wieder was zusammen essen gehen, oder? Ich melde mich – ciao!“
    Als sie auflegte warf sie John ein Zwinkern zu.
    „Marvin arbeitet bei den Zwergen“, erläuterte sie. „So heißen die Elektronikfreaks drüben in der Newton Street. Alles große Tolkien-Fans, verstehen sich als Nachfahren von Gimli und so. Sagen, sie fördern für uns das Gold im Gebirge des Datenmülls zutage.“
    „Ah, ok. Eh – kann er auch eine Mobilzelle im Ausland bestimmen?“
    „Denke schon. Aber das konnte ich nicht fragen. Nicht bei den paar Indizien.“
    „Schön, wir kriegen also vielleicht heraus, wo sich Tracey aufhält. Wenn es wirklich Kanada ist – was machen wir dann?“
    Darüber hatte Megan auch schon nachgedacht.
    „Keine Ahnung“, meinte sie. „Das ist außerhalb unseres Zuständigkeitsbereiches. Ich nehme an, wir geben es an die Kollegen dort weiter.“
    „Na super.“ Anscheinend war das für John keine gute Nachricht.
    „Ach komm!“ Sie stieß ihm mit dem Fuß gegen das Schienbein. „So ist das bei der Polizei eben. Wir können ja nicht einfach hingehen und

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