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Erregende Ermittlungen

Erregende Ermittlungen

Titel: Erregende Ermittlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denice von Z.
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Arschloch, das vor ihr abbog ohne den Blinker zu setzen, gegen den Captain, gegen die Hausfrau, die ihren Hund drüben neben die Parkbank kacken ließ, gegen den Captain, gegen den lahmen Trödler vor ihr, gegen den Captain, und gegen John, falls der ihr auch nur im Geringsten dumm oder eine Minute zu spät kommen sollte.
    Im Revier hatte sie ihn nur mit zusammengebissenen Zähnen angeraunzt, sofort zu verschwinden und in zwei Stunden mit gepackten Koffern vor ihrem Haus zu stehen. Das hatte ihn sehr verwirrt, aber er war klug genug, keine weiteren Fragen zu stellen. Sie hatte mit deutlich unnötigem Kraftaufwand ihren Schreibtisch aufgeräumt, und als Officer Takayima von der Morgenstreife eine witzig gemeinte Bemerkung fallen ließ, da hatte sie ihn vor versammelter Mannschaft verbal in so kleine Stücke geschnitten, dass er in jeder Metzgerei als Hackfleisch durchgegangen wäre. Danach fühlte sie sich ein wenig besser, so dass sie zumindest fahrtüchtig war.
    Sie gab auch ihre Dienstwaffe vorschriftsmäßig in der Waffenkammer ab, bevor sie das Gebäude verließ. Sie brauchte die Smith & Wesson nicht. Zu Hause wartete noch eine nagelneue Kimber Custom II auf sie, die sie letztes Jahr von ihrer Freundin Vicky von der SWAT-Division zum Geburtstag bekommen hatte. „Ein echtes Schnäppchen!“ hatte Vicky ihr versichert, „Ganz legal, keine schwarze Ware oder so. Ist bei der jährlichen Inspektion ausgemustert worden, das SWAT hat extrem hohe Ansprüche! Hab’s mir gleich für dich unter den Nagel gerissen! Hier – halt mal!“
    Vicky liebte Schusswaffen. Sie hatte ein ganzes Arsenal bei sich zu Hause und nahm einen Funktionärsposten bei der „National Rifle Association“ ein. Megan fand das manchmal befremdlich, sie betrachtete Waffen lediglich als einigermaßen gefährliches Arbeitsgerät, auch wenn sie durchaus die Ästhetik der matt schimmernden Kimber bewundern konnte. Angesichts des fabrikneuen Zustands der Pistole musste der SWAT-Inspekteur entweder blind oder von dritter Seite beeinflusst worden sein. Megan hatte ihre Freundin umarmt und sich bedankt und keine dummen Fragen gestellt.
    Genau zum ausgemachten Zeitpunkt klopfte es an ihrer Tür. Als sie öffnete und John einließ, erhaschte sie gerade noch einen Blick auf Franky am Ende des Flurs, der sich missmutig abwandte.
    „Dein Vermieter ist… nun ja, eine eindrucksvolle Persönlichkeit“, kommentierte John und kratzte sich den Nacken. Neben dem bergförmigen Ex-Marine musste er sich wie eine halbe Portion fühlen.
    „Er hat afrikanische Milizen mit bloßen Händen abgemurkst“, knurrte Megan ungnädig und nahm den seitlichen Blick wahr, mit dem er ihr heutiges Outfit – die unvermeidlichen Jeans und ein hellgraues T-Shirt – musterte. „Heißt es zumindest. Komm rein. Hast du alles für den Trip nach Kanada?“
    „Ja, denke schon. Wissen wir schon, wo es hingehen soll?“
    „Nein.“ Megan tigerte zu der kleinen Holzimitat-beschichteten Theke, die sich als Küchenzeile ausgab, und fütterte die Kaffeemaschine. „Marvin hat mich vorhin angerufen. Er hat in Kanada keinen direkten Zugriff auf die Mobilfunk-Daten der Betreiber. Deshalb kann er nicht sofort sehen, in welcher Zelle Traceys Handy gerade angemeldet ist, sondern muss warten, bis sie jemand in den Staaten anruft. Dann kann er die Daten auslesen.“
    „Oh“, John überlegte. „Und was ist, wenn Tracey niemand anruft?“
    „Dann sitzen wir hier ein paar Tage lang herum und gehen uns auf die Nerven. Ich verbrate nutzlos meine wenigen Urlaubstage, und Tracey muss alleine mit ihren Gastgebern klar kommen.“ Erst als sie Johns Gesichtsausdruck sah wurde ihr bewusst, dass sie ihn praktisch angefaucht hatte.
    „Tschuldigung“, murmelte sie und wandte sich ab. „Bin noch ein wenig angespannt von meinem Plausch mit dem Captain.“
    „Angespannt? Du bist geladen wie… “
    John verstummte. Anscheinend hatte er an der Art, wie sich ihre Nackenmuskeln verkrampften, gerade noch erkannt, dass er drauf und dran war, den falschen Text zu liefern. “Äh – ist der Kaffee schon fertig?“ schloss er lahm. Sie schaffte es, alle unflätigen Bemerkungen zu unterdrücken, die ihr bereits auf der Zunge lagen. Die Kaffeemaschine blubberte in drückendem Schweigen vor sich hin. Erst als aromatische Röstdüfte den Raum erfüllten konnte Megan tief durchatmen und einen Teil der Verspannung abschütteln.
    „Wir warten also auf Marvin, wir haben Zeit“, meinte sie etwas ruhiger und wies auf den

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