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Error

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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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internationales Konferenzzentrum mit einer riesigen, mit Fenstern versehenen Kugel davor. Am liebsten hätte sich Sokolow in ihrer Anonymität und Leere versteckt. Sie waren jedoch so abgekoppelt von der eigentlichen Stadt, dass er genauso gut hätte versuchen können, den Troll von einem Einkaufszentrum in Toronto aus zur Strecke zu bringen.
    An jedem Laternenpfahl hing ein Transparent mit dem Bild des lokalen Helden Zheng Chenggong. Ein ähnliches, aber viel größeres Transparent war an der Vorderseite des neuen Konferenzzentrums befestigt worden. Wie es schien, war dieses Bild das offizielle Logo der Konferenz, die die multinationale Flotte von Kleinflugzeugen angezogen hatte: Es musste um das Zusammenflicken der Beziehungen zwischen Taiwan und Festlandchina gehen.
    Während sie in ihren Omeletts stocherten, bat Sokolow Csongor (der sich in das Wi-Fi-Netzwerk des Hyatt eingewählt hatte), eine Liste von Vier- und Fünfsternehotels zu googeln. Csongor tat nicht nur das; er fand einen Weg, sich mit dem Geschäftszentrum des Hyatt zu verbinden, und druckte die Liste aus. Jemand vom Hotelpersonal brachte sie ihnen auf einem kleinen Tablett.
    Sie gingen hinaus und bestiegen ein Taxi. Sokolow zeigte auf ein Hotel auf Csongors Ausdruck, und das Taxi brachte sie dorthin. Es war wieder in der Stadtmitte, näher am Ufer. Sie gingen in die Hotelhalle und fanden einen Platz zum Sitzen. Während Csongor ins Internet ging, beobachtete Sokolow, wie Gäste sich dem Empfangspersonal und dem Concierge gegenüber verhielten.
    Dasselbe machten sie achtmal in acht verschiedenen Hotels. Nachmittags waren sie damit fertig.
    Dann nahmen sie ein Taxi zurück zu dem Hotel, das die beste Concierge hatte. Sokolow ließ Zula zu ihr hingehen, einer jungen Frau, die hervorragend Englisch sprach und ihren Beruf allem Anschein nach wirklich gerne ausübte. Zula erklärte ihr, dass sie und ihre Freunde eine gemütliche Tour durch die Stadt machen und ein paar der weniger touristischen Orte sehen, vielleicht in kleinen örtlichen Läden einkaufen wollten.
    Die Concierge begleitete sie nach draußen und erklärte genau das einem Taxifahrer. Sokolow, Zula und Csongor quetschten sich auf die Rückbank des Taxis. Der Fahrer bot Sokolow an, vorne einzusteigen, doch Sokolow wollte lieber halb verdeckt hinter dem getönten Glas hinten sitzen bleiben.
    Bisher hatten sie nichts anderes als moderne Geschäftsviertel gesehen, doch innerhalb von zwanzig Sekunden, nachdem sie aus der Hoteleinfahrt hinausgefahren waren, befand sich das Taxi mitten in einem dieser älteren Viertel, die Sokolows Interesse geweckt hatten.
    Csongor hatte einen offenen Laptop auf dem Schoß und war ununterbrochen auf der Suche nach verfügbaren Wi-Fi-Stationen. Die meisten davon waren passwortgeschützt, aber hin und wieder fand er einen freien Zugang, dessen IP -Adresse er dann überprüfte.
    Währenddessen verfolgte Zula mithilfe von Csongors Handy, das über ein integriertes GPS verfügte, ihre geografische Breite und Länge. In New York oder irgendeiner anderen Stadt, in der man sich am Straßenraster hätte orientieren können, wäre das nicht notwendig gewesen, aber hier war es der einzige Weg, um Csongors Beobachtungen mit der physikalischen Geografie der Stadt in Einklang zu bringen.
    Wenn das Taxi sich wesentlich schneller als in Schrittgeschwindigkeit bewegte, kamen und gingen die Wi-Fi-Stationen so schnell, dass Csongor keine Verbindung herstellen konnte, doch das geschah nur selten. Wann immer sich im Verkehr eine Lücke auftat, wurde sie von einem hageren Mann mit einem kegelförmigen Hut eingenommen, der einen zweirädrigen Karren zog. Diese Burschen waren überall; sie schienen den öffentlichen Transport sämtlicher Güter, die weniger als eine Tonne wogen, fest im Griff zu haben. Erst wenn der Taxifahrer lange genug hupte, gab der störende Kärrner schließlich den Weg frei.
    Nachdem sie zwanzig Minuten lang ein bisschen ziellos umhergefahren waren, stellte der Taxifahrer eine Telefonverbindung her und reichte sein Handy nach hinten zu Zula, die es mit einem nervösen Blick auf Sokolow entgegennahm.
    Dann lächelte sie und hielt das Handy von ihrem Ohr weg. »Es ist die Concierge«, erklärte sie. »Sie hofft, dass die Tour uns bis jetzt gefällt und möchte wissen, was für Dinge wir kaufen wollen.«
    »Manche Männer haben kleine Taschen bei sich, wie Handtaschen«, sagte Sokolow. »So eine möchte ich haben.«
    Das wiederholte Zula in das Handy, bevor sie es dem

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