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sollten Sie Ihren Pass auf dem Weg nach draußen abstempeln lassen.«
    »Aber der Bursche, der mit einem Privatjet durch die Gegend düst, hat doch gar keine Zeit, sich an der Passkontrolle in die Schlange zu stellen, oder?«, sagte Jones.
    »Das ist oft der Fall, ja. Kommt aufs Land an. Und auf die Art des Flughafens.«
    »Erzählen Sie mehr.«
    »An manchen Orten gibt es kein FBO …«
    »Kein was?«
    »Fixed base operator. Ein besonderes Terminal für Privatjets.«
    »Aha, danke für die Klarstellung.«
    »Wenn es kein FBO gibt, steht man wie alle anderen vor der Passabfertigung Schlange.«
    »Und wenn es eins gibt?«
    »Dann wird das oft im Flugzeug erledigt. Man geht direkt zum FBO . Steigt ins Flugzeug. Wartet auf den Grenzbeamten. Beamter kommt ins Flugzeug. Zählt Passagiere. Überprüft Zahl anhand von Passagierliste. Stempelt Reisepässe. Geht wieder. Flugzeug startet.«
    »Und gibt es hier ein solches FBO ?«
    »Natürlich, unsere Maschine parkt dort seit drei Tagen.«
    »Wie sind Sie denn überhaupt ins Land gekommen? Hatten Sie alle Visa?«
    »Nein«, sagte Pawel.
    Zula lieferte eine kurze Erklärung, wie sie es gemacht hatten.
    Jones dachte darüber nach. »Und wenn Sie einen Flugplan für irgendeine Stadt in China aufgeben und stattdessen nach Islamabad fliegen würden?«
    »An manchen Orten würde man es bemerken. An anderen …« Ein Achselzucken.
    »Also gut. Was liegt da draußen in der groben Richtung von Islamabad?«
    »Duschanbe?«
    »Ich spreche von Flughäfen in China – sodass man keinen internationalen Flugplan braucht.«
    »Verstehe.«
    »Verbessern Sie mich ruhig, wenn ich mich irre. Aber ich meine, Sie hätten mir gerade erklärt, dass, wenn Sie einen Flugplan für eine andere Stadt in China aufgeben, die Grenzbeamten nicht an Bord kommen müssen, um die Pässe zu kontrollieren.«
    »Grundsätzlich richtig.«
    »Und wo könnte das sein?«
    »Ürümqi?«, riet Pawel.
    »Wie wär’s mit Kaxgar?«
    »Ja, natürlich, Kaxgar.«
    »Noch nie da gewesen«, gab Jones zu, »aber ich war ganz in der Nähe, auf der tadschikischen Seite.«
    Pawel wartete.
    Jones lächelte. »Ich könnte mir denken, dass niemand es merken wird, wenn wir einen Flugplan nach Kaxgar aufgeben und dann einfach weiterfliegen und einen scharfen Schwenk nach Islamabad machen. Falls aber doch, wird es zu spät sein, um irgendetwas zu unternehmen.«
    »Das liegt nur ein paar hundert Kilometer von der westlichen Grenze Chinas entfernt«, räumte Pawel ein.
    »Dann schlage ich vor, dass Sie Ihren Laptop rausholen, oder was immer Sie dafür benutzen, und sich an die Arbeit machen«, sagte Jones.
    »Abflug wann?«
    Jones sah den Piloten an, als wäre er ein Vollidiot. »Abflug jetzt . Wir fahren direkt von hier zum Flughafen.«
    »Ist nicht möglich.«
    »Was heißt, ist nicht möglich?«
    »In China ist Vorschrift, dass Flugplan sechs Stunden im Voraus eingereicht sein muss.«
    »Hmm.«
    »Waren früher drei bis sechs Tage , ist jetzt viel einfacher.«
    Für ein paar Minuten fuhren sie, während Jones darüber nachdachte, schweigend weiter. Gerade als Zula sich zu fragen begann, ob er wohl eingenickt war, sagte er: »Sie haben in Ihrem Hotel gesessen und auf Iwanow gewartet.«
    »Ja«, sagte Pawel.
    »Wäre Iwanow, wie geplant, heute in das Hotel gekommen, um Sie abzuholen, wären Sie zu dem FBO gefahren, in die Maschine gestiegen, und dann?«
    »Wären wir nach Calgary geflogen.«
    »Was gibt es in Calgary?«
    »Treibstoff.«
    »Sie sagen also, Calgary wäre ein reiner Tankstopp gewesen.«
    »Ja.«
    »Was wäre der endgültige Bestimmungsort gewesen?«
    »Toronto. Wo wir gestartet sind.«
    »Warum dann nicht direkt nach Toronto fliegen?«
    »Großkreise.«
    »Wie bitte?«
    Pawel seufzte, bevor er sich die Arme im Bogen vor den Körper hielt, als hätte er darin einen Globus von der Größe eines Kürbisses. »Sie sehen …«
    Jones unterbrach ihn: »Ich weiß, was eine verdammte Großkreisroute ist.«
    »Okay, gut. Dann ist es viel leichter zu erklären.«
    »Dann erklären Sie.«
    »Wenn Sie einen Großkreis von hier nach Calgary zeichnen, führt er an der Küste von China entlang. Südkorea. Sachalin. Kamtschatka. Dann ein ganzes Stück entlang der Küste von Alaska und British Columbia. Zum Schluss landeinwärts über die Berge und runter nach Calgary. Das Ganze ist ein sehr stark frequentierter Flugkorridor, verstehen Sie? Sämtliche Jets zwischen Asien und Nordamerika folgen einer solchen Route. Sie führt nicht über