Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Error

Error

Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
Vom Netzwerk:
Charakter namens Clover angeschlossen hatte – offenbar ein von Egdod eingeladener Gast.
    Auf dem Zettel standen fünf Zeilen. Jede begann offenbar mit dem Namen eines Computers und endete mit einem Passwort.
    »Haben Sie einen Hostname oder so etwas von dem System, das Sie knacken wollen?«
    Clover antwortete: »Es war kein eigentlicher Server, sondern bloß ein Sicherungslaufwerk in einem Netzwerk.«
    »Hatte es zufällig den Markennamen Li-Fi?«
    »Genau.«
    »Dann ist das hier das Passwort«, verkündete Csongor und las die entsprechende Reihe von Symbolen vor.
    »Hab ich«, sagte Clover und verstummte dann, ein sicheres Zeichen, dass sein Besitzer – wer auch immer das war – sich mit etwas anderem als T’Rain beschäftigte.
    »Bitte fahren Sie fort«, sagte Richard, und so erzählte Csongor weiter. Inzwischen wurde er von Marlon unterstützt, der Teile der Geschichte beisteuern konnte, die Csongor nicht selbst miterlebt oder während deren er bewusstlos gewesen war. Doch als sie gerade versuchten zu erklären, wie es zu der Explosion und zu Csongors Rettung aus dem Keller durch Marlon gekommen war, wachte Clover auf und unterbrach: »Das war das richtige Passwort. Ich konnte die Datei entschlüsseln.«
    »Kannst du sie mir mailen?«, fragte Richard. Woraus Csongor schloss, dass Richard und wer auch immer Clover spielte, nicht am selben Ort waren.
    »Ich habe es auf deinem Server gemacht«, antwortete Clover. »Die Dateien waren schon dort. Ich musste nur noch den Befehl schicken.«
    Er betete den Namen eines Verzeichnisses her.
    Csongor und Marlon nahmen den Faden der Erzählung wieder auf, wenn auch etwas unsicher, da sie spürten, dass sie nicht mehr Richards volle Aufmerksamkeit hatten. Dieser Verdacht bestätigte sich ein paar Minuten später, als Richard unterbrach: »Ich kann ihn sehen.« Seine Stimme war belegt, und er sprach langsam, als wäre er leicht verdutzt. »Der Typ findet eine Möglichkeit, einzubrechen. Ich kann nichts hören – es ist alles nur Körpersprache –, aber eins kann ich euch sagen, ich habe zu meiner Zeit eine Menge Typen angeheuert, und der da ist ein Schlub. Ein Trampel. Ein Epsilon-Minus.«
    Csongor wusste nicht, was diese drei Begriffe bedeuteten, aber Richards Tonfall war leicht zu deuten.
    »Ein wenig hatte ich gehofft, es wäre Sokolow«, erklärte Richard. »Aber das ist wohl unmöglich – ihr wart zu der Zeit alle in Xiamen. Einen Tag später ist er vor Kinmen verloren gegangen.«
    Csongor sah Marlon und Yuxia an, die beide die Hände hoben. »Glaubt ihr, dass Sokolow die Explosion überlebt hat?«, fragte er.
    »Wir wissen, dass es so war«, verkündete Seamus.
    »Das ist schwer zu glauben«, sagte Yuxia. »Wenn Sie dort gewesen wären …«
    »Wir haben die denkbar überzeugendste und unmittelbarste Zeugenaussage, dass er es überlebt hat«, versicherte ihr Seamus mit einem leichten Zucken der Augenbrauen, das Yuxia erröten ließ.
    »Sokolow ist noch am Leben«, wiederholte Csongor, um sich einzureden, dass es stimmte.
    »Das habe ich nicht gesagt«, warf Richard ein. »Am nächsten Tag war er vor Kinmen in eine Schießerei verwickelt.«
    »Eins kann ich Ihnen sagen«, sagte Csongor. »Wenn er in eine Schießerei verwickelt war, dann mache ich mir mehr Sorgen um die Leute, die auf ihn geschossen haben.« Das trug ihm einen beifälligen Blick und ein Nicken von Seamus ein.
    Richard fuhr fort: »Der Trampel kommt zur Eingangstür herein, und zwar mit einem Gerät, auf das – ausgehend von anderen Recherchen, die ich durchgeführt habe – die Beschreibung eines Plasmaschneiders passt. Er schleppt es nach oben, stellt es neben Peters Waffensafe und legt ein riesiges Verlängerungskabel die Treppe runter in Peters Werkstatt, wo er es an eine große Industriesteckdose anschließt.«
    »Waffensafe?«, fragte Csongor verwundert.
    »Sie sind wohl nicht von hier, wie?«, fragte Richard. »Ob Sie’s glauben oder nicht, im Land der Freien und der Heimat der Tapferen sind die Dinger so verbreitet wie, sagen wir mal, Bidets in Frankreich. Egal, jetzt geht das Bild in die Binsen, während der Typ den Plasmaschneider in Gang setzt und den Safe oben aufschneidet. Einfach den oberen Teil wegschneidet. Ich spule mal vor – ich glaube, er wartet darauf, dass das Metall abkühlt. Dann greift er oben rein und holt – ach, du meine Güte. Wer hätte geahnt, dass unser Peter ein Waffennarr war?«
    »Was sehen Sie denn?«, fragte Seamus.
    »Einen hübschen Metallkoffer. Drinnen ein

Weitere Kostenlose Bücher